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Sicherheit
Auf seinem gesamten Verlauf trägt der Fluss Felsen, Steine, Holz etc. mit sich. An dieser Stelle führen ein starker Knick im Gefälle und ein sich aufweitendes Flussbett zu einer beträchtlichen Sedimentablagerung, weshalb sich hier der der Betrieb eines Kieswerks lohnt. Die Geländeform an dieser Stelle war auch günstig für die Errichtung eines Hochwasserschutzbauwerks: einen «Rechen», der Schwemmholz zurückhält.
Ein neues Sicherungsprojekt
Seit den 1950er Jahren konnten die Hochwasser der Morge zurückgehalten werden. Dennoch weist der Fluss ein hohes Sicherheitsdefizit auf, wie die Gefahrenkarte zeigt. Nach den erstellten Szenarien könnte ein Jahrhunderthochwasser Menschenleben kosten und Sachschäden in Höhe von 150 bis 200 Millionen Schweizer Franken verursachen. Um sich gegen ein solches Ereignis zu wappnen, wurde 2010 ein umfangreiches Sicherungsprojekt gestartet, dessen Bauarbeiten 2020 begonnen haben. Oberstes Ziel: dem Wasser wieder mehr Raum geben. Die im 19. Jahrhundert errichteten Dämme werden abgerissen, die Flusssohle aufgeweitet etc.
Schwemmholz zurückhalten
Die 18 Metallpfähle, die Sie im Flussbett sehen, dienen dazu, Schwemmholz zurückzuhalten, das bis hierher getrieben wird und den Durchfluss des Wassers unter den Brücken flussabwärts behindern könnte. Mit dem Bauwerk kann diese Gefahr bei starkem Hochwasser beseitigt werden. Es wurde 2023 errichtet und hat sich bei einem Hochwasser im November desselben Jahres bereits bewährt.
Kiesabbau
Die Wasserkraft ist nicht der einzige wirtschaftliche Nutzen, den der Mensch aus Fliessgewässern ziehen kann. Die Kiesabbaustelle, die Sie hier sehen, beweist es! Seit den 1960er Jahren vergeben die Gemeinden Conthey und Savièse Konzessionen an Unternehmen für den Abbau des vom Fluss abgelagerten Kieses. Sand und Kies werden für Projekte im Hoch- und Tiefbau sowie in der Landschaftsgestaltung benötigt.
Heute hat die Kiesabbaustelle vor allem eine Sicherheitsfunktion. Sie reguliert die Menge der Sedimente, die sich hier ablagern.
Weitere Faktoren werden bei der Festlegung des Abbauvolumens berücksichtigt: auch flussabwärts der Abbaustelle ist eine ausreichende Geschiebeführung aufrechtzuerhalten und eine günstige Umgebung für die Fischwanderung zu gewährleisten.




