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Eingedämmter Fluss
In den 1860er Jahren musste die Eisenbahnstrecke gesichert werden, um sie vor allem vor den Überschwemmungen der Rhone zu schützen. Also wurde ein gewaltiges Projekt zur «Korrektion» des Flusses ausgeführt. Es ging in erster Linie darum, ihn einzudämmen, um ihn besser unter Kontrolle zu bringen und nutzbares Land zu gewinnen. Im selben Stil wurden bestimmte Zuflüsse verbaut, darunter auch die Morge. Der Bau erfolgte in mehreren Etappen, bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Die damals auf beiden Seiten des Flussbetts errichteten Mauern blieben bis in die 2020er Jahre erhalten. Im Rahmen des Projekts zur Neugestaltung des Gewässers wird man sie dann abreissen.
Schutzbauten
Landwirtschaftszonen, Verkehrsinfrastrukturen. Diese sehr begehrten Flächen vor Überschwemmungen zu schützen, ist seit langem ein grosses Anliegen. Bereits vor der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden an den gefährdetsten Stellen Schutzbauten errichtet. Damals floss die Morge noch in mehreren Armen bis zur Rhone.
Die Schienen ins Trockene bringen
In den 1860er Jahren kam es durch den Bau der Eisenbahn zu einem Wendepunkt. Es durfte nicht sein, dass die Bahnstrecke den Launen eines Fliessgewässers ausgeliefert sei!
Zu dieser Zeit beginnt die Erste Rhonekorrektion. Auch an mehreren ihrer Zuflüsse, darunter der Morge, wurden Bauarbeiten unternommen. Ihre Eindämmung ober- und unterhalb der SBB-Brücke erfolgte in mehreren Etappen, und die Erbauer mussten einige Rückschläge hinnehmen. Wiederholt beschädigten Hochwasser die unvollendeten Dämme, sodass Reparaturen durchgeführt werden mussten.
Der Bau der Mauern
In den Ärgernissen mit dem Fluss zeigt sich auch, dass man bei der Gewässerkanalisierung nicht immer die glücklichsten Entscheidungen traf. Die gepflasterte Rinne zwischen der Kantonsstrasse und der Bahnlinie steht bei der Überschwemmung von 1895 im Fokus der Kritik. Sie machte Damm und Sohle zu einer Einheit, weshalb Schäden am Flussbett dann zum Einsturz des Damms führten. Sofort wurden neue Bauarbeiten aufgenommen: Das Flussbett wurde aufgeweitet und die Rinne durch parallele, unabhängige Mauern ersetzt, die bis in die 2020er Jahre bestehen blieben.



