13
Bewässerung
Mit seinen 335 Hektar Rebfläche gehört Conthey zu den grössten Rebbaugemeinden des Wallis. Eine solche Rebfläche benötigt eine beträchtliche Menge Wasser für die Bewässerung, denn der jährliche Bedarf einer Rebe wird auf 500 bis 600 mm geschätzt. Bis vor kurzem erfolgte die Bewässerung hauptsächlich durch Beregnung. Mit Unterstützung des Kantons baute die Gemeinde in den 1980er- und 1990er-Jahren ein Netz, das die gesamte Rebfläche mit Wasser versorgt. Die Grundeigentümer schlossen sich in Geteilschaften zusammen, um die «letzten Meter» von der Hauptleitung bis zu den Parzellen zu übernehmen.
Wasser und Weinreben
Mit seinen 335 Hektar Rebfläche gehört Conthey zu den grössten Rebbaugemeinden des Wallis. Nach Chamoson und Sitten liegt es an dritter Stelle dieser Rangliste. Reben gibt es hier seit dem 14. Jahrhundert, aber erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich ihr Anbau. Ab den 1950er Jahren erlebte der Rebbau im Wallis einen bedeutenden Aufschwung; 1957 wurde der Kanton zum grössten Weinproduzenten der Schweiz. In Conthey stieg die Rebfläche von 168 Hektar im Jahr 1930 auf 366 Hektar im Jahr 1994.
Obwohl die Rebe als trockenheitsresistent gilt, reagiert sie in den verschiedenen Wachstumsphasen sehr empfindlich auf Wassermangel. Eine richtige Bewässerung ist sehr wichtig, um jeglichen Wasserstress für die Pflanze zu vermeiden. Der jährliche Wasserbedarf wird auf 500 bis 600 mm geschätzt, mit 400 mm als absolutem Minimum. In trockenen Jahren ist eine moderate Wasserzufuhr durch Bewässerung erforderlich.
Ein angemessenes Bewässerungsnetz
In den 1980er- und 1990er-Jahren war es ein Anliegen des Kantons, die Bewässerungsnetze der Rebberge auszubauen und die Beregnung zu fördern, d. h. Bewässerung durch das Versprühen feiner Wassertropfen in die Luft. In dieser Zeit erschliesst Conthey die verschiedenen Teile der Gemeinde, um eine ausreichende Wasserversorgung zu gewährleisten. Dazu werden umfangreiche Bauarbeiten ausgeführt.
Das kommunale Bewässerungsnetz umfasst zwei 2’000 m³ grosse Reservoirs zur Speicherung und Klärung des Wassers, 25 Regulierschächte und fast 27'000 m Förder- und Verteilerleitungen. Dieses ausgeklügelte System ermöglicht die Versorgung der verschiedenen Bewässerungsbereiche mit Wasser. Hier endet die Verantwortung der Gemeinde. Für die letzten Meter, die die einzelnen Parzellen versorgen, sind die Eigentümer zuständig, die meist in Geteilschaften zusammengeschlossen sind. Da heute immer mehr Privateigentümer ihre Rebberge an Winzer verpachten, kann diese Gemeinschaftsorganisation einige Schwierigkeiten bereiten, was sich auf den Zustand des Nebenleitungsnetzes auswirkt.
Ein kantonaler Plan zur Modernisierung der Rebberge
Für 2024 hat der Kanton Wallis einen umfassenden Plan zur Modernisierung, Anpassung und Aufwertung der Rebberge angekündigt. Zu den Herausforderungen gehört die Anpassung des Bewässerungssystems, um dem zu gewissen Zeiten des Jahres eingeschränkten Wasserzugang Rechnung zu tragen. Zu den Lösungsempfehlungen für die Rationalisierung des Wasserverbrauchs gehören die Umstellung von Sprühberegnung auf Tropfbewässerung oder der Ersatz bestimmter Rebsorten durch trockenheitsresistentere Sorten.
