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Trinkwasser
Waren Brunnen früher die wichtigsten Wasserstellen in einem Dorf, sind sie heute vor allem noch für Wanderer und Velofahrer da, die im Sommer ihren Durst stillen oder sich abkühlen möchten. Sie sind Teil des Trinkwassernetzes der Gemeinde, eines komplexen Netzes, das so eingerichtet ist, dass der individuelle Wasserbedarf der Bevölkerung gedeckt und die öffentlichen Infrastrukturanlagen sowie Wirtschaft und Gewerbe mit Wasser versorgt werden können. Ein Netz, das man anpassen müssen wird, um seine Effizienz zu erhalten und den schwierigen Ausgleich zwischen steigendem Bedarf und zunehmenden Versorgungsschwierigkeiten zu finden.
Brunnen: eine wichtige Rolle in der Vergangenheit
Heute sind Brunnen vor allem noch für Wanderer und Velofahrer da, die im Sommer ihren Durst stillen oder sich abkühlen möchten, doch früher waren sie ein zentraler Bestandteil des Dorflebens. Als Trinkwasserstelle, Waschplatz, Viehtränke und Wasservorrat im Brandfall hatte er vielfältige und unentbehrliche Funktionen.
Trinkwasser kommt in unsere Häuser, meist ohne dass wir uns fragen, wie. Seit einigen Jahren jedoch stellen immer häufiger auftretende Trockenperioden im Sommer etwas in Frage, das als selbstverständlich galt: ausreichend Wasser zur Verfügung zu haben, um die Bedürfnisse jedes Einzelnen, egal welcher Art, zu decken.
Werden künftige Generationen noch über genügend Trinkwasser verfügen? Kann das Versorgungsnetz angepasst werden? Müssen wir unsere Konsumgewohnheiten überdenken? All diese Fragen müssen sich die Behörden & jeder einzelne Nutzer heute stellen.
Ein Netz, das aus allen Quellen schöpft
Die Trinkwasserversorgung der rund 9000 Einwohner von Conthey ist keine leichte Aufgabe. Das Netz muss zehn Dörfer und Maiensässzonen versorgen. Heute verfügt die Gemeinde über sechs Wasserfassungen, darunter zwei Hauptfassungen bei Motelon (Wasser aus dem Derborence-Tal) und Glarey (Wasser von Tsanfleuron). Alle nutzbaren Quellen, oder fast alle, werden genutzt.
Eine der grössten, die Quelle Tschoetre in der Region Derborence, ist derzeit an das Unternehmen Lizerne et Morge SA für die Stromerzeugung aus Wasserkraft vergeben. Bei der Neuverhandlung des Vertrags, die Ende der 2030er Jahre beginnen soll, könnte die Gemeinde die Nutzung des Wassers aus dieser Quelle überdenken.
Klärung und Desinfektion
Das von der Gemeinde Conthey genutzte Wasser stammt hauptsächlich aus Karstgebieten. Durch die Klüfte im Gestein sinkt das Oberflächenwasser schnell in die Tiefe und wird deshalb nicht ausreichend natürlich gefiltert. Es muss aufbereitet werden.
Während in einem Trinkwasserreservoir der Gemeinde noch eine Desinfektion durch Chlorung erfolgt, wird heute eine nicht invasive Methode ohne Chemikalien bevorzugt: die Ultrafiltration.




