Straf- und Massnahmenvollzug

Elektronische Überwachung im Rahmen von häuslicher Gewalt

Um Opfer von häuslicher Gewalt und Belästigung besser zu schützen, wurden jüngst das Zivil- und Strafrecht angepasst. So können Zivilgerichte neu eine elektronische Überwachung anordnen. Dabei geht es namentlich darum, die Umsetzung und Einhaltung von Kontakt- und Rayonverboten zu gewährleisten. Die Dienststelle für Straf- und Massnahmenvollzug (DSMV) wird dafür zuständig sein, die elektronischen Überwachungsmassnahmen durchzuführen. Konkret handelt es sich um eine passive Überwachung ohne sofortige Intervention. Sie wird durch ein GPS-System gewährleistet, das Daten aufzeichnet, die nachträglich analysiert werden. Das dazu verwendete Gerät kann zwar nicht verhindern, dass gegen ein Verbot verstossen wird, es dient jedoch der Prävention und als Beweismittel.

Betreuungskonzept

Die Strafanstalt Crêtelongue steht kurz davor, die Strategie zur Begleitung von inhaftierten Personen in Richtung Wiedereingliederung anzupassen. Die Betreuung knüpft an die in der Strafanstalt bestehende Praxis an, berücksichtigt jedoch nun neue empirische Erkenntnisse im Bereich des stufenweisen Vollzugs, der Anerkennung von Leistungen und der sukzessiven Vorbereitung auf eine straffreie Lebensführung. Dabei handelt es sich um einen weiteren Schritt in Richtung Rückfallprävention. Die DSMV hat entsprechende Vorkehrungen getroffen, um den Austausch zwischen den verschiedenen zentralen Akteuren bei der Umsetzung des Konzepts zu erleichtern. Die gewünschte Wirkung besteht letztlich in einer grösseren Effizienz bei der Zusammenarbeit zwischen der Strafanstalt, den externen Partnern und den Behörden.

Vision 2030

Die Strafvollzugsstrategie «Vision 2030» konkretisiert sich über die laufenden Projekte auf dem Gelände der Gefängnisse Sitten und Crêtelongue. In Crêtelongue neigen sich die Rohbauarbeiten am Zellentrakt und am Nebengebäude dem Ende zu. Die Überlegungen zum Bau und der Sanierung der Werkstätten wurden finalisiert und vom Staatsrat angenommen. Das Projekt wird demnächst dem Grossen Rat vorgelegt. Im Gefängnis Sitten wurden der Ausbau und die Verstärkung der äusseren Sicherheit abgeschlossen. Das Erweiterungsprojekt, durch das die Strafanstalt zwei neue Sektoren erhalten soll, wurde in Angriff genommen. Der Abschluss der Arbeiten ist für 2023 geplant.