Ein integriertes und koordiniertes Naturgefahrenmanagement als Ziel

Die neue Legislaturperiode wurde von der Reorganisation des Departements für Mobilität, Raumplanung und Umwelt (DMRU) gekennzeichnet. Im Hinblick auf die Förderung eines integrierten und koordinierten Naturgefahrmanagements wurde im August 2021 eine Dienststelle Naturgefahren (DNAGE) geschaffen, die am 1. Januar 2022 den Betrieb aufgenommen hat. Der DNAGE zugeordnet sind die Bewirtschaftung der Seitengewässer, der Hochwasserschutz der Rhone und das Management der übrigen Naturgefahren. Diese Reorganisation führte zur Auflösung der Dienststelle Hochwasserschutz Rhone (DHWSR) sowie zur Umwandlung der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL) in die Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft (DWNL). Dieser Vorgang findet auch in Abstimmung auf die Revision des Gesetzes über die Naturgefahren und den Wasserbau sowie des Gesetzes über den Wald statt, welche beide im November 2021 dem Grossen Rat in erster Lesung vorgelegt wurden.

Die 3. Rhonekorrektion bleibt eine Priorität der Regierung. 2021 legte der Staatsrat dem Grossen Rat zwei Verpflichtungskredite über je 130 Millionen Franken vor, die beide genehmigt wurden und jeweils der ersten Phase der Sicherungsarbeiten der prioritären Massnahmen (PM) Chablais und Sion-Vétroz dienen.

Das zweite Jahr in Folge wurde auf den Kantonsstrassen ein Rekordvolumen an Bauarbeiten geleistet. Mit einer Summe von 100 Millionen Franken spielte das Departement auch 2021 eine aktive Rolle in der Unterstützung der Walliser Wirtschaft.

Mit dem Umbau des Vispertaltunnels zur Südröhre des Autobahntunnels Visp, dem Gedeckten Einschnitt Raron und dem Tunnel Riedberg befinden sich drei bedeutende Bauwerke der Autobahn A9 im Oberwallis in der Realisierungsphase. Im März 2021 genehmigte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die Pläne des Ausführungsprojekts für das Teilstück durch den Pfynwald. Fünf Beschwerden werden derzeit noch behandelt. Im Chablais wurden die Verhandlungen über die Wiederinbetriebnahme der Bahnlinie «Sud-Léman» wiederaufgenommen und schreiten voran.

An der Bekämpfung der Schadstoffe aus der industriellen Vergangenheit unseres Kantons wird weitergearbeitet. Ein besonderes Augenmerk galt der Bekämpfung von PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen), wobei die Sanierung der Deponie Gamsenried eine Priorität bleibt.

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Franz Ruppen
Staatsrat