Eine Pflicht zur Erinnerung

Das Hochwasser der Rhône am Wochenende vom 3. Oktober 2020 ließ die Erinnerung an das 100-jährige Hochwasser vom 15. Oktober 2000 wiederaufleben. Weil wir schnell vergessen. Die jüngere Generation hat weder die Überschwemmung der Ebene kennengelernt, noch sahen oder erlebten sie die Not der Tausenden von Menschen, die evakuiert werden mussten. Es ist daher Aufgabe der Zeugen der Überflutungen des Flusses, ihrer Pflicht des Erinnerns nachzukommen, was wir insbesondere mit dieser Newsletter des Kantonalen Amtes Rhonewasserbau tun. Der Fluss seinerseits hat dazu auf seine Weise - und glücklicherweise in geringerem Ausmass - vor einigen Tagen beigetragen.

Nach einer öffentlichen Konsultation und einer Konsultation interessierter Kreise wurde die 3. Rhonekorrektion von den Regierungen des Waadtlandes und des Wallis validiert. Das Projekt war Gegenstand von Expertengutachten, die die Dauerhaftigkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen bestätigten. Die finanzielle Basis des Projektes wurde durch die Volksabstimmung 2015 über die Schaffung eines Finanzierungsfonds, die Verabschiedung des Gesetzes über die Finanzierung der 3. Rhonekorrektion im Jahr 2018 durch den Grossen Rat und die Gewährung eines neuen Rahmenkredits des Bundes im Jahr 2019 geschaffen.

Wenn man auf die Bilder des Hochwassers vom Oktober 2000 zurückblickt, erkennt man, wie wichtig die Realisierung der 3. Rhonekorrektion ist, aber dies muss auch schnell geschehen. Aus diesem Grund hat der Staatsrat die 3. Rhonekorrektion zu einer Priorität der Regierung gemacht. Aber die Projekte sind komplex, die Anforderungen sind hoch und die Verfahren langwierig, denn es geht darum, die Funktionsfähigkeit und den natürlichen Raum eines Flusses in einer weitgehend bebauten, bewirtschafteten und mit einer in manchen Regionen schwerindustriellen Vergangenheit Ebene wiederherzustellen. All dies braucht Zeit. Aus diesem Grund wurden die Prioritäten für die Umsetzung der R3 auf der Grundlage der Risiken für die Menschen festgelegt. Ein Dutzend Sektoren wurden bereits vor dem Schlimmsten geschützt: einem Dammbruch in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern. Ein Hochwasser grösser als im Jahr 2000 kann plötzlich auftreten, die Dämme können überlaufen oder brechen, aber glücklicherweise schützten die bereits realisierten Schutzmassnahmen die am meisten gefährdeten Menschen.

Das Erinnern löst nicht alles, es ist notwendig zu handeln und die Arbeiten der 3. Rhonekorrektion rasch fortzusetzen. Es ist unsere Pflicht, damit künftige Generationen in einer vor Überschwemmungen sicheren Talebene leben und gedeihen können.

Jacques Melly
Chef des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt

Ausstellung in der Mediathek St-Maurice

Nachdem wir unsere Ausstellung der künftigen Ausgestaltung der Rhoneufer aufgrund der gegenwärtig herrschenden Gesundheitsrisken aufschieben müssen, veranstalten wir sie in St-Maurice, vom 2. bis zum 28. November. Die Vernissage findet am 3. November, um 18.00 Uhr, statt.
Die Ausstellung zeigt das Siegerprojekt, das 2019 in einem internationalen Wettbewerb die Gestaltung der öffentlichen Räume hervorgegangen ist, welcher 2018. Das auserkorene Projekt nutzte die Gelegenheit dieses Wettbewerbs, um die Vision zu erweitern, um Ideen für die Ebene als Ganzes zu entwickeln, sie in Bewegung zu versetzen, um deren Bewohner, aber auch jene an den Talflanken und in den Seitentälern, der Rhone näher zu bringen. Vielfältige Vorschläge sollen der Bevölkerung die Möglichkeit bieten, mit dem Fluss (wieder) in Kontakt zu treten. 

Die Ausstellung wird vom 14. Januar bis 13 Februar 2021 auch in Martigny besuchbar sein.