Eine Bewegung von der Ebene zu den Ufern hin

Der Wettbewerb für die Gestaltung der öffentlichen Räume der 3. Rhonekorrektion sollte einen Vorschlag zur Wiedervereinigung von Bevölkerung und Fluss zu bringen, unter Berücksichtigung der technischen und rechtlichen Gegebenheiten sowie der der Natur und Landwirtschaft vorbehaltenen Flächen. Es ging darum, die öffentlichen Räume der 3. Rhonekorrektion zugänglich zu machen, um der Bevölkerung qualitativ wertvolle Orte für die unterschiedlichen Nutzungsweisen und Bedürfnisse der Anwohner zu bieten. Und das Ganze durch Definierung einer homogenen Gestaltung auf der gesamten Länge des Flusses, von Gletsch bis zum Genfersee. 

Der von den Verfassern des Siegerprojekts vorgestellte Gesamtplan postuliert zum Beispiel: die Ortschaften mit den Ufern zu verbinden; «Rhone-Alleen» einzurichten, unter Nutzung der bestehenden Wege des angsamverkehrs; Verbindungen bis in die Seitentäler und nahen Talhänge zu schaffen, von denen aus sich die Landschaftsfolge beobachten lässt; dem Fluss entlang einen „Korridor der Frische“ als eine Art urbane Klimaanlage zu entwickeln, die zum Verweilen einlädt; die Einplanung von Freizeit- und Erholungsräumen, der Natur vorbehaltene Gebiete oder auch die Einrichtung von «Dörfern der Begegnung», wo die Anwohner ihrer Identität als «Rhonetaler» Ausdruck verleihen können.

Nach seiner Ausschreibung Ende 2018 wurde der Wettbewerb im Herbst 2019 abgeschlossen.

Französisch-Schweizerische Kompetenz

Letztlich trug das Landschaftsarchitekturbüro Agence BASE aus Lyon den Preis davon. Ein Preisträger, ein Team. Insgesamt acht Planerbüros vereinten ihr Können, um das von der Jury auserkorene Projekt zu entwerfen. Von den acht Büros sind sechs in der Romandie heimisch, eines davon mit ausgewiesener Erfahrung mit den Walliser Gegebenheiten

Vom Traum zur Wirklichkeit: ein partizipatives Vorgehen

Eine andere grosse Stärke des Siegervorschlags ist das Vorgehen in Form eines Prozesses, anstelle eines von A bis Z ausgearbeiteten Projekts. Es wird vorgeschlagen, dass sich die Gemeinden und deren Einwohner sowie die Partner zum Katalog der vom Preisträger ausgearbeiteten Möglichkeiten äussern können, und dies aufgrund der lokalen Vorlieben, Bedürfnisse und Eigenheiten.

Konkret wird der Preisträger in die Ausarbeitung der Dossiers betreffend die öffentliche Ausschreibung der Arbeiten der 3. Korrektion einbezogen

So werden nicht unbedingt sämtliche im Rahmen des Wettbewerbs ausgearbeiteten Vorschläge auch realisiert.

Wie werden die Dämme in Zukunft aussehen?