Quecksilberbelastung Visp-Raron

Zwischen 1930 und Mitte der 1970er Jahre hat die Lonza AG industrielle quecksilberbelastete Abwässer in den Grossgrundkanal geleitet. Das Quecksilber hat sich im Schlamm und in den Sedimenten des Kanals angesammelt. Diese quecksilberhaltigen Sedimente wurden im Rahmen von Unterhaltsarbeiten ausgebaggert und danach in unmittelbarer Nähe sowie auf Drittparzellen verteilt.  

Beim Bau der Autobahn A9 zwischen Visp und Niedergesteln wurden 2010/2011 die erhöhten Quecksilberkonzentrationen festgestellt. Daraufhin wurden Untersuchungen eingeleitet, der Quecksilberperimeter definiert und die Sanierungen eingeleitet. Letztere sind im Siedlungsgebiet heute grösstenteils abgeschlossen. Die Sanierungen in der Landwirtschaftszone wurden 2022 in Angriff genommen. Als letzte Etappe werden die Massnahmen im Grossgrundkanal definiert und umgesetzt.

Die noch sanierungsbedürftige Parzellen werden in der hier verlinkten Liste aufgeführt.

 

Siedlungsgebiete Visp und Raron

©D.R., Unsplash

In den Siedlungsgebieten wurden über 100 Parzellen mit einer Belastung von über 2 mg Hg/kg von der Lonza AG saniert. Schwach belastete Parzellen (0.5 – 2 mg Hg/kg) werden lediglich in der «Beobachtung der Bodenbelastungen» (BODAT) dokumentiert. In Raron sind die Quartiersanierungen abgeschlossen. In Visp sind die Sanierungen weit fortgeschritten.

 

 

Landwirtschaftszone

©M.N.: Unsplash

In der Landwirtschaftszone zwischen Visp und Raron werden rund 65'000 m2 saniert. Die am stärksten belasteten Flächen befinden sich entlang des Grossgrundkanals. Die vorsorglich erlassenen Nutzungseinschränkungen werden nach der Sanierung aufgehoben. Die Sanierungsarbeiten wurden im Herbst 2022 mit der Durchführung von zwei Pilotsanierungen begonnen.

 

 

 

Grossgrundkanal

Im Bereich des Grossgrundkanals, in welchen die Lonza AG das quecksilberbelastete Abwasser ursprünglich eingeleitet hat, laufen die Detailuntersuchungen. Basierend auf den Resultaten der Untersuchung werden die notwendigen Massnahmen definiert.

 

 

 

Grundwasser

Halbjährlich wird das Grundwasser auf eine Quecksilberbelastung untersucht. Die Bestimmungsgrenze liegt bei 0.01 μg/l. Bei den bisherigen Probenahmen in den 17 Piezometern wurden keine Überschreitungen festgestellt.

 

 

 

Informationen über den aktuellen Stand des Sanierungsprojekts finden Sie in den Protokollen der Informations- und Austauschplattform (IAP) im Bereich "Weitere Informationen". Die IAP dient dem regelmässigen, gemeinsamen Austausch zwischen allen Projektbeteiligten und -betroffenen und besteht aus folgenden Vertreter und Vertreterinnen: Dienststelle für Umwelt, Lonza AG, Gemeinden Visp, Raron, Baltschieder, Niedergesteln, Burgerschaften Visp, Raron, Baltschieder, Oberwalliser Landwirtschaftskammer, IG Quecksilber, Ärzte für den Umweltschutz und WWF Oberwallis.

 

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