null Pflanzenschutzmitteilung Nr. 16
Medienmitteilung
News

Pflanzenschutzmitteilung Nr. 16

17/06/2022 | Dienststelle für Landwirtschaft

 

Viticulture

Phänologie / Wetter

Die Entwicklung der Beeren ist in weiten Teilen der Walliser Weinberge im Gange. Der Gesundheitszustand ist gut.
Die kommenden Tage werden sehr heiss und trocken, was die Evapotranspiration des Bodens und der Reben erhöht. In diesem Stadium sollte der Wasserdruck minimal sein, um ausreichende Erträge und qualitativ hochwertige Trauben zu gewährleisten. Beobachten Sie, ob Ihre Reben unter Wassermangel leiden. Die ersten Symptome sind: Verlust der Turgeszenz der Ranken am Morgen und Wachstumsstopp. Wässern Sie gegebenenfalls. Sie sollten nicht mehr als 30-50 mm wässern und anhand der nutz-baren Reserve des Bodens und der Wurzeltiefe gewichten.
In Trockenperioden ist es ausserdem ratsam, häufig zu schneiden, um wenig Laub auf einmal zu entfernen. Tatsächlich kann ein allzu starker Beschnitt in Zeiten der Trockenheit zu einem Wachstumsstopp und einem Verschluss der Beeren führen.
Bei einer Bewässerung durch Besprengung ist eine Behandlung gegen Krankheiten innerhalb von 2 bis 3 Tagen erforderlich.

Entwicklung der Situation "Falscher Mehltau"

Zurzeit sind Symptome an Blättern selten und an Trauben gar nicht vorhanden. Die Niederschläge der letzten Woche können jedoch zu Infektionen geführt haben. Es ist wichtig, die Parzellen zu kontrollieren und den nächsten Regen zu antizipieren. Sehen Sie 150 bis 250 g/ha Kupfermetall vor. Die Kombination aus Bordeauxbrühe und Kupferhydroxid ist in diesem Stadium der Entwicklung der Rebe immer noch eine bewährte Formel.

Entwicklung der Situation "Echter Mehltau"

Die derzeitige Wetterlage ist für den Echten Mehltau weiterhin besonders günstig (erwiesenes Gewitterrisiko). Wir empfehlen deshalb bis zum Verschluss der Trauben nicht mehr als 10 Tage zwischen zwei Behandlungen abzuwarten. Es wurden Symptome von Echtem Mehltau auf den Blättern beobachtet, aber sie sind von geringer Intensität, lokal begrenzt und auf anfälligen Rebsorten zu finden.
Bei nachgewiesenem Befall (Symptome von Echtem Mehltau auf der Traube) kann eine Anwendung mit Schwefel in Pulverform durchgeführt werden (höchstens 25 kg/ha). Achtung: Führen Sie diese Behandlung nicht bei über 30°C durch, denn es besteht Verbrennungsgefahr! Optimale Bedingungen: 25°C bis 28°C, gute Lichtverhältnisse, keine Gewitter am Abend. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind, ist auch die Anwendung von Netzschwefel wirksam.
Auf anfälligen Parzellen sollten Sie auf jeden Fall präventive Belüftungsmassnahmen in der Traubenzone durchführen und regelmässig den Gesundheitszustand der Parzellen überprüfen.

Zusätzliche Bodenbehandlungen für aus der Luft behandelte Zonen

Um den Pflanzenschutz in aus der Luft behandelten Sektoren zu optimieren, sind zwischen den Stadien Fruchtansatz bis Fruchtentwicklung ein bis zwei Bodenbehandlungen unerlässlich.
Für Bio-Parzellen finden Sie weitere Informationen auf dem Merkblatt von FiBL und Agroscope.

Spinnmilben

In letzter Zeit wurden mehrere Fälle von Gelbspinnen gemeldet. Wegen der Trockenheit wanderten diese Milben von den vertrockneten Gräsern auf die Reben über und verursachen dort Schäden. Die punktuel-len Symptome zeigen sich durch ein verändertes Wachstum, vergilbte und deformierte Blätter, lokal be-grenzt auf einen Herd innerhalb der Parzelle.  
Bei nachgewiesenem Befall kann eine spezielle Behandlung gegen Milben durchgeführt werden, die mit Einschränkungen für den ÖLN und das Vitiswiss-Zertifikat zulässig ist. Nach dieser Behandlung wird empfohlen, Weinlaub, das von Typhlodromus und anderen Raubmilben besiedelt ist, zu bringen, um die Populationen wiederaufzubauen.
Im ökologischen Landbau gibt es keine Produkte, die in diesem Stadium der Entwicklung der Rebe eine kurative Bekämpfung ermöglichen.

 

 

Dienststelle für Landwirtschaft