null Pflanzenschutzmitteilung Nr. 15
Medienmitteilung
News

Pflanzenschutzmitteilung Nr. 15

08/06/2022 | Dienststelle für Landwirtschaft

 

Viticulture


Phänologie / Wetter

Die Rebe hat praktisch im gesamten Weinanbaugebiet die Stadien «Fruchtansatz» bis «Fruchtentwicklung» erreicht.
Die Regenfälle der vergangenen Tage haben den Wassermangel abgeschwächt, waren allerdings nicht ausreichend, um ihn abzuwenden. Angesichts der Trockenheit der vergangenen Monate sowie der Evapotranspiration des Bodens und der Reben erweist sich eine Bewässerung in diesem Entwicklungsstadium hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit und der Wurzeltiefe der Reben als zweckmässig.    
Die Gewittertendenz hält bis Donnerstag an. Ab Freitag kündigt sich vorwiegend trockenes Wetter an.


Entwicklung der Situation "Falscher Mehltau"

Infolge der Niederschläge der zehn letzten Tage (zwischen 20 und 50 mm) ist das Risiko einer Infektion mit Falschem Mehltau erheblich angestiegen. Derzeit sind die Symptome (Ölflecken oder sporenbildende Flecken) noch diskret.
In diesem Stadium sollte ein Schutz durch Behandlungen vor Niederschlägen (am Wochenende werden keine Niederschläge erwartet) und nach 15-20 mm Regen sichergestellt werden. Sehen Sie 150 bis 200 g/ha Kupfermetall vor. In der momentanen Risikophase kann eine Kombination in Betracht gezogen werden, die zur Hälfte aus Kupferkalkbrühe und zur Hälfte aus Kupferhydroxid besteht.
Zur Erinnerung: Die Häufigkeit der Behandlungen ist ausschlaggebender als die Dosis und die Form des verwendeten Kupfers.


Entwicklung der Situation "Echter Mehltau"

Die Entwicklung des Echten Mehltaus wird durch die Gewitterlage begünstigt, die seit mehreren Tagen anhält. Bisher wurden nur einige Symptome von Echtem Mehltau auf Chardonnay (anfällige Rebsorte) gemeldet. Da sich die Rebe in einer sehr anfälligen Phase befindet, ist es wichtig, einen lückenlosen Schutz im Abstand von 10 Tagen (+/- 2 Tage) aufrechtzuerhalten und die Anwendung besonders sorgfältig durchzuführen. Netzschwefel ist in einer Dosis von 0,4 % anzuwenden, 4,8 kg/ha zur Blüte und 6,4 kg/ha nach der Blüte.
Präventivmassnahmen sind weiterhin von grösster Bedeutung, insbesondere ein vernünftiges Entlauben der Traubenzone.


Zusätzliche Bodenbehandlungen für aus der Luft behandelte Zonen

Um den Pflanzenschutz in aus der Luft behandelten Sektoren zu optimieren, sind zwischen den Stadien Fruchtansatz bis Fruchtentwicklung ein bis zwei Bodenbehandlungen unerlässlich.
Für Bio-Parzellen finden Sie weitere Informationen auf dem Merkblatt von FiBL und Agroscope: www.bioaktuell.ch/pflanzenbau.html


Traubenwickler

Bei den Kontrollen auf Traubenwickler wurden mehrere Eudemis-Gespinste in Weinbergparzellen ohne Verwirrung in Stalden, Gampel, Salgesch und Saxon (mit Verwirrung) gesichtet. Obwohl in den letzten zehn Jahren selten Traubenwickler aufgefunden wurden, wird die Strategie deswegen nicht infrage gestellt. Der Toleranzwert wurde nicht erreicht und in diesem Stadium ist eine Behandlung gegen die Larven (1. Generation) nicht gerechtfertigt.
Die Kontrollen der Gespinste können noch bis zum Fruchtansatz durchgeführt werden. Bitte kontaktieren Sie den Verantwortlichen des Sektors mit Verwirrungstechnik, wenn Sie Gespinste feststellen.

 

Dienststelle für Landwirtschaft