Einen Öl- oder Gasheizkessel ersetzen

Sie haben einen Fossil-Heizkessel (Öl oder Gas) und denken darüber nach, diesen zu ersetzen ? Sie fragen sich, wie Sie vorgehen sollten und welches Heizungssystem am besten geeignet ist ? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen.

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Sie haben noch kein Energieaudit durchführen lassen ? Lesen Sie zunächst diesen Artikel: Ein Energieaudit durchführen lassen oder nicht ?

Sie haben eine Energieberatung in Anspruch genommen und Ihnen wurde empfohlen, Ihren Heizkessel zu modernisieren ? Lesen Sie weiter ...

Die statistische Lebensdauer der meisten Heizkessel beträgt 15 bis 20 Jahre. Dies entspricht auch der üblichen Amortisationsdauer. Bei Nutzung über diesen Zeitraum hinaus steigt die Ausfallquote der Anlagen auf etwa 4 bis 5 % pro Jahr. Die maximale Lebensdauer eines Heizkessels liegt bei ungefähr 25 Jahren, wobei die Lebensdauer neuerer Modelle meist kürzer ist als bei älteren Modellen.

Ein Heizkessel kann ausgetauscht werden, wenn er regelmässig ausfällt, ernsthafte Verschleisserscheinungen aufweist oder wenn die Heizungsanlage vollständig oder zum Teil modernisiert wird.

Nehmen Sie zur Kenntnis, dass, wenn Sie dieses Jahr einen fossilen Heizkessel durch einen neuen fossilen Heizkessel ersetzen, dieser auch 2050 noch in Betrieb sein könnte, während zu diesem Zeitpunkt eine CO2-freie Beheizung von Gebäuden unbedingt erforderlich ist.

Heizkessel haben eine ärgerliche Tendenz, im ungünstigsten Moment auszufallen: mitten im Winter, wenn sie stark beansprucht werden, möglichst zwischen Weihnachten und Neujahr ! Daher ist es ratsam, den Wechsel rechtzeitig zu planen. Sprechen Sie mit Ihrem Installateur und Ihrem Kaminfeger. Diese wissen, bei welchen Verschleissanzeichen ein Ersatz des Heizkessels in Angriff genommen werden sollte.

Vor dem Austausch (oder auch vorsorglich bei alten Heizkesseln) wird dringend empfohlen, ein Energieaudit durchführen zu lassen. Eine Impulsberatung Erneuerbar heizen könnte eventuell ausreichen.

Für die Bemessung der neuen Anlage sollte Ihr Experte idealerweise über die Verbrauchsdaten der letzten Jahre verfügen. Er kann dann eine Nutzenergiekennzahl berechnen und damit Simulationen durchführen, allfällige Probleme erkennen sowie die Rentabilität der Massnahmen ermitteln.

Noch besser wäre es, wenn Sie über einen monatlichen Auszug Ihres Verbrauchs verfügen. Damit sind noch präzisere Simulationen möglich, da der Verbrauch durch die Heizung vom Warmwasserverbrauch im Sommer getrennt werden kann. Idealerweise sollte die tatsächlich benötigte Leistung bei niedrigen Aussentemperaturen gemessen werden : Ihr Experte oder Heizungsbauer stellt für einen kurzen Zeitraum (zum Beispiel für eine Woche) ein Gerät auf und kann dann anhand der Aussentemperatur die genaue Leistung der Heizung ermitteln. Mit diesen Daten ist es möglich, den künftigen Wärmeerzeuger exakt zu dimensionieren. Dies sorgt für niedrigere Investitionskosten und eine höhere Effizienz. Je grösser Ihr Gebäude ist, desto mehr lohnt sich diese Massnahme.

Die CO2-Emissionen hängen in erster Linie von zwei Grössen ab:

  • vom verwendeten Energieträger (Gas, Öl, Holz, Strom usw.) aus konventionellen oder erneuerbaren Quellen;
  • von der Qualität der Gebäudedämmung. Grundsätzlich gilt: Je älter ein Gebäude ist, desto schlechter ist es gedämmt. Dabei kann man grob zwischen vor und nach dem Jahr 2000 errichteten Gebäuden unterscheiden.

Die nachstehende Übersicht zeigt vier Modellfälle, die Ihnen bei der Einschätzung Ihrer Situation helfen:

Eine erste Schätzung der CO2-Emissionen ist mit dem Heizkostenrechner von Erneuerbar heizen möglich.

Heute werden Heizungen mit konventionellen Energieträgern meist durch Wärmepumpen (WP) oder Fernwärme (FW) ersetzt, für die vorrangig erneuerbare Energien oder Abwärme genutzt werden.

Die wichtigsten Lösungen hierbei sind:

  • Luft-Wasser-Wärmepumpen, bei denen die Wärme der Aussenluft genutzt wird (der häufigste Fall bei Einfamilienhäusern);
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Erdsonden oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen mit Grundwasser;
  • Hochtemperatur-Fernwärme (in dicht besiedelten Gebieten);
  • Holzheizungen (Hackschnitzel, Stückholz oder Pellets) mit oder ohne Solarthermieanlage oder Warmwassererwärmer;

Alle diese Systeme können mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden.

  • Niedrigere Heizkosten;
  • niedrigere Stromkosten (Heizbänder, Umwälzpumpen, Hilfssysteme usw.);
  • bessere Einstufung auf der Energieetikette des Gebäudes;
  • Wertsteigerung der Immobilie;
  • gegebenenfalls Platzersparnis (zum Beispiel sind Heizöltank, Kamin usw. nicht mehr notwendig);
  • höhere Sicherheit (kein Entweichen von Heizöl oder Gas);
  • besser für die Umwelt (weniger Luftverschmutzung, weniger CO2-Emissionen);
  • Fördermittel von Kanton und/oder Gemeinde sowie Steuerabzüge;
  • grössere Energieunabhängigkeit, Sicherheit bei steigenden Preisen für fossile Brennstoffe;
  • Unterstützung der lokalen Wirtschaft (einheimische Ressourcen);
  • usw.

Die Kosten können Sie mit dem Heizkostenrechner von Erneuerbar heizen ermitteln.

In den meisten Fällen sind Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern bezogen auf ihre Lebensdauer rentabel oder wettbewerbsfähig. Eine Wärmepumpe zum Beispiel ist in der Installation teurer, wird aber subventioniert und profitiert von niedrigeren Energiekosten als fossile Brennstoffe, trotz des für den Betrieb benötigten Strom (die Umweltwärme ist kostenlos).

Der Kanton bietet mehrere Förderprogramme für den Austausch der Heizung an: zur Verfügung:

  • Holzheizunganlagen M-02, M-03 et M-04 ;
  • Wärmepumpen M-05 et M-06 ;
  • Anschluss an ein Wärmenetz M-07 ;
  • Thermische Solarkollektoranlage M-08.

Je nach Fall, abhängig von den erfolgten Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und den gebäudespezifischen Einflussfaktoren (Ausrichtung, Lage, Form des Gebäudes, Teilsanierung der Gebäudehülle, usw.), kann eine Heizung mit erneuerbaren Energieträgern die Energieetikette des Gebäudes verbessern, sodass eine Förderung mit dem kantonalen Programm «Verbesserung GEAK-Klasse» (M-10) möglich ist.

Darüber hinaus bieten viele Gemeinden weitere Förderungen an.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang, mit der eigenen Bank zu besprechen, inwiefern die erhaltenen Fördergelder als Eigenkapital für die Finanzierung der Renovierungsarbeiten verwendet werden können.

Siehe auch: EnergieFranken

Siehe Artikel «Steuern optimieren».

Siehe Artikel «Wer kann mir helfen?».