In Kürze

Das hydrografische Netz des Kantons umfasst 6000 km natürlich entstandene Wasserläufe, 2000 km Suonen und landwirtschaftliche Kanäle sowie 1135 natürliche Seen und 120 Wasserflächen, die von hohem natürlichen und/oder landschaftlichen Interesse sind. Die Oberflächengewässer und ihre Umgebung sind Teil des öffentlichen Eigentums. Die integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen muss sicherstellen, dass die Ressourcen erhalten bleiben.

Die Gemeinden sind für die Flüsse und Seen von öffentlichem Interesse auf ihrem Gebiet verantwortlich, mit Ausnahme der Rhone und des Genfersees, für die der Kanton zuständig ist. Um die Identifizierung und Bewirtschaftung der Gewässer in den Einzugsgebieten zu erleichtern, wurde von den Behörden auf der Grundlage des Gewässernetz ein Inventar der öffentlichen Oberflächengewässer erstellt.

Der Kanton bietet den Gemeinden Unterstützung bei folgenden Aktivitäten:

Lebensräume - Daten und Indikatoren

Gewässerraum

Die Gewässerräume sollen die richitge Nutzung und die natürliche Funktion der Flüsse und Seen in der Schweiz gewährleisten. Im kantonalen Geoportal ist eine Gewässerraumkarte für das gesamte Kantonsgebiet zu finden.

Kantonales Geoportal

Das kantonale Geoportal enthält auch recht viele Daten in Zusammenhang mit dem Natur-und Landschaftsschutz.


Messnetze des BAFU

Die Bemessung der Wasserstandshöhen und Abflussmengen liefert die grundlegenden Informationen für die Nutzung der Gewässer, die Regulierung der Seen, den Gewässerschutz und den Hochwasserschutz. Anhand historischer und aktueller Messungen lassen sich Hoch- und Niedrigwassersituation verfolgen, sowie Auswirkungen des Klimawandels beurteilen.

Das BAFU liefert auch Daten zur Wassertemperatur. Die Temperatur ist ein ausschlaggebender Faktor für die Wasserlebewesen in Seen und Flüssen. Sie beinflusst auch die biochemischen Kreisläufe in diesen Lebensräumen.

Hydrologische Vorhersagen des BAFU

Zu einer Auswahl von Schweizer Gewässern macht das BAFU auch hydrologische Vorhersagen:

 

 


Die Restwassermenge in Fliessgewässern

Gemäss Definition im Gewässerschutzgesetz des Bundes vom 1. November 1992 ist die Mindestrestwassermenge der Wert für Fliessgewässer mit ständiger Wassserführung, unter welchem keine Entnahmen mehr erlaubt sind. Um diese Restwassermenge zu erhalten, wird für jedes Entnahmebauwerk eine Dotierwassermenge vorgeschrieben. Die Restwassermenge braucht es, um die Wasserqualtiät, das Grundwassers sowie Fauna und Flora zu schützen. Sie gewährleistet eine minimale Wassertiefe, welche für die freie Fischwanderung notwendig ist. Ausführlichere Informationen sind auf der Internetseite der Dienstsetlle für Energie und wasserkraft erhältlich.

Renaturierung der Gewässer

Das neue Gewässerschutzgesetz des Bundes verlangt von den Kantonen, dass sie Planungen zur Renaturierung der Gewässer umsetzen. Diese Planungen beinhalten Massnahmen zur Gewässerrevitalisierung, zur Geschiebereaktivierung, zur Wiederherstellung der Fischwanderung und zur Schwall-/Sunk-Sanierung.

Die Planung hat zum Zweck, die Massnahmen bei der Gewässergestaltung und der Bauwerksanierung nach Prioritäten zu ordnen und zu koordinieren. Als prioritär wurden die Massnahmen auf rund 1/5 der bei der Renaturierungsplanung evaluierten 1500 km Fliessgewässer eingestuft.

Lebensräume - Rechtsgrundlage und Richlinien

Lebensräume - Studien und Publikationen

Koordinationsblätter des Kantonalen Richtplans (Staat Wallis)

Der Kantonale Richtplan ist ein Koordinationsinstrument für die verschiedenen raumwirksamen Tätigkeiten. Ziel ist es, die unterschiedlichen Aktivitäten, die auf demselben Gebiet stattfinden, zu koordinieren, einen geeigneten Arbeitsrahmen zu bieten, welcher den Entwicklungen Rechnung trägt, und schliesslich die kantonale Raumplanungspolitik umzusetzen. Er besteht aus einer Karte und Koordinationsblättern, die in neun Tätigkeitsbereiche unterteilt sind; für Wasserlebensräume relevant:

A.11     Ökologische Netzwerke und Wildtierkorridore

A.13     Wasserbau, Renaturierung und Unterhalt von Fliessgewässern

Rhone 3

Die 3. Rhonekorrektion ist das grösste Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekt in der Schweiz. Ausführliche Informationen darüber findet man auf der Internetseite der 3. Rhonekorrektion


Kantonales Ökologisches Netz Rhone-Ebene

Die Korrektion der Rhone - im 19. und 20. Jahrhundert - und die darauf folgende Sanierung der Ebene verwandelten den Oberlauf der Rhone bis zum Genfersee von Grund auf. Erst erlebte die Landwirtschaft einen Aufschwung, dann folgte der Siedlungsbau, in einem Landstrich, der davor von Sümpfen, Feuchwäldern und Auen beherrscht wurde. Diese Entwicklung führte zu einem starken Rückgang der natürlichen Lebensräume, die ausserdem unter einer zunehmenden Zerstückelung leiden. Heute stellt man eine Verringerung der Biodiversität fest, sogar in den Schutzgebieten, weil diese isoliert sind und nicht genügend gross, um autonome Populationen zu unterhalten. Der Kanton Wallis hat die Pflicht, in der Rhoneebene die Voraussetzungen für ein minimales ökologisches Gleichgewicht wieder herzustellen. Mit dem Kantonalen Ökologischen Netz (Réseau Ecologique Cantonal, REC) will man die Bestrebungen in dieser Richtung koordinieren und über eine Grundlage für diese Vernetzungsstrategie verfügen. Es erlaubt, Kompensationsprojekte und -massnahmen, die sich über die Ebene verteilen, auf einander abzustimmen. Es ist ein Leitkonzept und ein gemeinschaftliches Instrument, das in den kommenden Jahrzehnten, da wo es eine Möglichkeit gibt, von verschiedenen Akteuren umgesetzt werden kann.

Réseau écologique lémanique (REL) - Ökologisches Netz Genfersee

2006 erfasste die CIPEL (Internationale Kommission zum Schutz des Genfersees) 61 Standorte rund um den Genfersee mit grossem biologischem Potenzial. Dies Standorte bilden das  Réseau Ecologique Lémanique (REL). Ziel war es, eine Bestandesaufnahme des heutigen Zustands der Naturräume zu machen sowie Schutz- und Renaturierungsmassnahmen für diese Lebensräume zu definieren.

Karte des Réseau Ecologique Lémanique (REL).


Strategische Planung des Kantons

Gewässerrenaturierung - Koordinationsbericht (DWFL - DEWK, 2014 (frz.)

Karte Durchgängigkeit / Hindernisse der Fischwanderung (frz.)

Karte prioritäre Revitalisierungsmasnnahmen (frz.)

Die detaillierten Berichte zu den strategischen Planungen werden demnächst zur Verfügung stehen.

 

Gewässer aufwerten – für Mensch und Natur (BAFU, 2017)

Diese Publikation zeigt anhand von sieben Fallbeispielen, wie Kantone und Gemeinden bei Revitalisierungen konkret vorgegangen sind. Es wird aufgezeigt, welche Faktoren wie zum Erfolg eines Projektes führten. Dabei werden auch mögliche Hürden auf dem Weg zu einer gelungenen Revitalisierung thematisiert.