Nachhaltigkeit und Klimaschutz – Toolbox für die Gemeinden

Dieser Bereich richtet sich an alle Gemeinden, welche im Rahmen ihrer Arbeitsweise und ihrer Aktivitäten die Agenda 2030 und den Klimaschutz aktiv umsetzen möchten. Zu jedem Thema werden allgemeine Informationen, Referenzdokumente, Leitfäden und Hilfsmittel sowie Informationen zu laufenden Projekten, mögliche Zertifizierungen und die zuständigen kantonalen Dienststellen aufgelistet.

Die Umsetzung der Agenda 2030 betrifft uns alle, wobei den Gemeinden eine besonders wichtige Rolle zukommt. Im Leitfaden für Gemeinden zur Umsetzung der Agenda 2030 (auf Französisch) finden interessierte Gemeinden alle nötigen Informationen, um diesen Ansatz umzusetzen. Über die kantonale Agenda 2030 und den Klimaplan unterstützt der Kanton die Gemeinden und innovative Projekte ebenfalls. Und schliesslich liefert der Wegweiser Klimastrategie für Gemeinden des Bundesamts für Umwelt (BAFU) Anhaltspunkte dafür, wie auch kleinere und mittelgrosse Gemeinden bis 2040 das Klimaziel des Wallis von Netto-Null erreichen und auf die Auswirkungen des Klimawandels reagieren können.

Die Stiftung für die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen (FDDM) begleitet die Gemeinden bei der Realisierung von Projekten im Bereich Nachhaltigkeit. Für ausführlichere Informationen besuchen Sie die Website www.fddm.ch oder senden Ihr Anliegen per E-Mail an die Adresse fddm@fddm.vs.ch.

  Entdecken Sie die Toolbox PUSCH für Gemeinden 

1. Biodiversität und Landschaften

Die Förderung der Biodiversität ist einer der Pfeiler der verschiedenen Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategien. Für das Ökosystem ist die Biodiversität von grosser Bedeutung; gleichzeitig steht sie aber immer stärker unter Druck und muss deshalb besonders in den Fokus rücken.

Mittlerweile ist die Biodiversität schweizweit stark bedroht und die Gemeinden haben die wichtige Aufgabe, sie zu schützen. So sind der Schutz natürlicher Lebensräume, Revitalisierungen, Gestaltungsmassnahmen oder die Bewirtschaftung von Grünflächen allesamt Bereiche, in denen die Gemeinden direkte Massnahmen ergreifen und so zur Umsetzung einer wirksamen ökologischen Infrastruktur beitragen können.

2. Wasser

Wasserwirtschaft spielt in vielen verschiedenen Bereichen (Biodiversität, Abwasserentsorgung, Naturgefahren, Energie, Gesundheitswesen usw.) eine Rolle – wobei diese Bereiche allesamt miteinander interagieren. So haben die Art und Weise, wie Abwasser entsorgt wird oder Böden landwirtschaftlich genutzt werden, einen direkten Einfluss auf die Qualität der Wasserläufe.

Es können aber auch Interessenskonflikte auftreten, insbesondere wenn es die energiepolitischen Anliegen der Wasserkraft mit Revitalisierungsmassnahmen für Fliessgewässer zu vereinbaren gilt. Das Thema Wassermanagement muss deshalb ganzheitlich und integriert angegangen werden und erfordert die Koordination aller involvierter Akteure.

3. Raumentwicklung, Mobilität und Infrastrukturen

Ein Gebiet zu verwalten, das auf unterschiedliche und vielfältige Weisen genutzt wird, und dabei Infrastrukturen und Mobilitätslösungen anzubieten, die ebenso nachhaltig wie angemessen sind, ist in einem Kanton wie dem Wallis eine echte Herausforderung. Die Walliser Infrastrukturen spielen eine zentrale Rolle in Zusammenhang mit den manchmal widersprüchlichen Herausforderungen in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft, Raumentwicklung und Umweltschutz.

Dabei sind die Gemeinden für die Nutzung ihres Gemeindegebiets zuständig und können über ihre Nutzungspläne sicherstellen, dass haushälterisch mit dem Boden umgegangen wird. Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, sich an der Förderung einer nachhaltigen Mobilität und der Bereitstellung von geeigneter Infrastruktur zu beteiligen.

4. Kultur, Sozialleben, Gesundheit

Die grosse kulturelle und soziale Vielfalt des Wallis und seine geografische Ausdehnung sind einerseits eine Bereicherung für den Kanton, bringen andererseits aber auch zahlreiche Herausforderungen mit sich.

Entsprechend kommt den Gemeinden eine zentrale Rolle zu, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und das kulturelle Leben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu animieren. Weiter tragen die Gemeinden zu ihrem Wohlergehen bei, indem sie sich für eine hohe Lebensqualität und eine intakte Umwelt stark machen.

  • Jugend partizipiert: Stärkung der politischen und öffentlichen Partizipation von Jugendlichen in den Gemeinden
  • Von Iris: Dieses Oberwalliser Projekt zielt darauf ab, die Zahl der Frauen, die sich für die Entwicklung ihrer Region engagieren, zu erhöhen.
  • Charta der Lohngleichheit

5. Nachhaltige Ernährung

Nachhaltige Ernährung heisst nicht nur, dass man auf die Produktions- und Versorgungswege achtet, sondern auch Food Waste vermeidet und Gesundheitsaspekte berücksichtigt.

In diesen Bereichen haben die Gemeinden insbesondere bei den Infrastrukturen der Gemeinschaftsgastronomie, bei der Information und der Sensibilisierung der Bevölkerung Handlungsspielraum.

6. Energie und Gebäude

Energiewende und Gebäudesanierungen gelten als wichtige Schlüssel, um den CO2-Ausstoss gemäss den Klimazielen zu reduzieren.

Über ihre kommunale Energiepolitik können die Gemeinden einen direkten Einfluss auf den Gesamtenergieverbrauch und den Ausbau der erneuerbaren Energien ausüben. Gleichzeitig haben sie eine Vorbildfunktion bei der Verwaltung ihrer Gebäude und Infrastrukturen.

Subventionen für die Walliser Gemeinden

Label Energiestadt

Förderbeiträge für Privatpersonen

Schulungen

7. Abfälle und Recycling

Die Abfallbewirtschaftung ist hauptsächlich Aufgabe der Gemeinden. Sie sind für die die Trennung, die Sammlung, den Transport und die Zwischenlagerung von Siedlungsabfällen verantwortlich.

Da sie direkt mit der Bevölkerung in Kontakt stehen, können sie nachhaltigere Verhaltensweisen fördern, sei es durch eine entsprechende Kommunikation oder durch die Bereitstellung einer bedarfsgerechten Infrastruktur.

    

8. Nachhaltige Beschaffung

Auch im öffentlichen Beschaffungswesen entwickeln sich die Nachhaltigkeitsstandards immer weiter und neben dem Bund und den Kantonen stehen auch die Gemeinden in der Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen.

Die Kriterien für eine nachhaltige Beschaffung können auf alle kommunalen Bereiche angewendet werden, egal, ob es sich um Geräte für die Verwaltung oder um öffentliche Infrastruktur handelt. Sie kommen auch bei externen Ausschreibungen zur Anwendung.