Sensibilisierung

Kampagne "Ganz sachte dosieren!"

Auf Haushaltsebene beteiligt sich die Dienststelle für Umwelt (DUW) an der Kampagne "Ganz sachte dosieren!", die in Zusammenarbeit mit energie-umwelt.ch, der Informationsplattform der kantonalen Energie- und Umweltdienststellen der Romandie, durchgeführt wird. Mithilfe von Postern, Informationsflyern und Workshops in Kleingärten erinnert die Kampagne an gute Praktiken und gibt Tipps und Empfehlungen, wie diese in die Tat umgesetzt werden können.

Gärtnern ohne Pestizide

     ©AGRIDEA; naturnaher Garten

Pestizide sind synthetische Produkte. Zu ihnen zählen Pflanzenschutzmittel wie Insektizide, Fungizide und Herbizide. Die Wirkstoffe können die Gesundheit und die Umwelt belasten. Falsch angewandt, werden sie vom Regen oder durch das Giessen weggeschwemmt. So gelangen sie in Bäche, Flüsse oder Böden und letztlich ins Grundwasser.

Dort gefährden sie die Lebensräume vieler Lebewesen. Die Dienststelle für Umwelt empfiehlt, möglichst auf Pestizide zu verzichten und auf den naturnahen Gartenbau umzusteigen. Sind Pestizide unumgänglich, sollen sie gezielt und sparsam eingesetzt und richtig entsorgt werden. 

Der Naturgartenführer der CIPEL enthält zahlreiche Tipps und Tricks, wie das Gärtnern ohne Pestizide funktioniert:

  • Wählen sie krankheitsresistente Pflanzen und Gemüse, die der Bodenbeschaffenheit und der Besonnung angepasst sind.
  • Jäten sie Unkraut mit passendem Werkzeug wie einer Jäthacke oder Stechgabel.
  • Entfernen sie Unkraut zwischen Gartenplatten mit siedendem Wasser.
  • Nutzen sie die natürlichen Fressfeinde zur Schädlingsbekämpfung (z.B. Marienkäfer bei Blattläusen).

Wer auf Pestizide nicht verzichten will, sollte zuerst Biopestizide testen. Die Produkte auf natürlicher Basis zeigen nur wenige Nebenwirkungen und sind gegen viele Schädlinge und Mikroorganismen wirksam. Bei ihrer Anwendung gelten dieselben Vorgaben wie für die chemischen Pflanzenschutzmittel. Beim Umgang mit Pestiziden ist auf Folgendes zu achten:

  • Pestizide sparsam dosieren;
  • Keine vorbeugende Anwendung;
  • Anwendung nur bei trockenem, mildem und windstillem Wetter;
  • Entsorgung an Verkaufsstellen, Giftsammelstellen oder im Ökohof (Sonderabfälle);
  • Nicht für den Unterhalt von Strassen, Wegen, Plätzen oder auf privaten Terrassen und Dächern einsetzten.
 

3 einfache Haushaltsregeln gegen Mikroverunreinigungen

Abwasserreinigungsanlagen (ARA) können nur natürliche Verschmutzungen abbauen. Synthetische Stoffe können nicht gefiltert werden und gelangen deshalb über das Abwasser in Flüsse und Seen. Um die Umwelt zu schützen, sollten Mikroverunreinigungen deshalb bereits zu Hause vermieden werden. Mit drei einfachen Haushaltsregeln gelingt das spielend!​​​

1. Wählen Sie umweltschonende Produkte

Schmierseife (fettlösend), Putzessig (kalklösend) und Putzalkohol (Fleckenentferner) reichen für die meisten Reinigungsarbeiten im Haushalt völlig aus. Wählen Sie Geschirrspül- und Waschmittel mit Ökolabel, die vollständig biologisch abbaubar sind. Natürliche Körperpflegeprodukte schützen zudem die Gesundheit.

 

2. Dosieren Sie äusserst sparsam

Zum Abstauben, Fensterputzen und feuchten Aufwischen von normal verschmutzten Böden braucht es nur ein gutes Mikrofasertuch und Wasser. Nur bei hartnäckigem Schmutz sind warmes Wasser und ganz wenig Putzmittel nötig. Die empfohlene Dosierung der Produkte lässt sich bei gleich gutem Ergebnis oft reduzieren. Mit einem Badeschwamm brauchen Sie weniger Duschmittel oder Seife.

 

​​​​​​3. Vermeiden Sie überflüssige Substanzen

Verzichten Sie auf unnötige Mittel wie Spülmaschinen-Deos, Weichspüler, Javelwasser, WC-Duftsteine und Raumerfrischer. Verstopfte Rohre lassen sich ohne chemische Mittel mit einer Saugglocke, einem Haken oder von Hand mit Handschuhen entstopfen.

 

 

 


Der Kanton Wallis will Mikroverunreinigungen aus der Industrie, der Landwirtschaft und aus den Siedlungsgebieten aktiv reduzieren. 2008 wurde eine kantonale Leitlinie über die Einleitung von Mikroverunreinigungen mit der Industrie verabschiedet. Diese hat ihre Emissionen seither um den Faktor 100 reduziert. 2017 wurde eine dienststellenübergreifende Arbeitsgruppe geschaffen, die sich auf die Reduktion von Mikroverunreinigungen in der Landwirtschaft und in den Siedlungsgebieten konzentriert. 2019 hat die Dienststelle für Landwirtschaft einen Aktionsplan zur Risikoreduktion von Pflanzenschutzmitteln lanciert. Langfristig planen die sechs grössten Kläranlagen des Wallis eine Anpassung ihrer Anlagen zur Behandlung der Mikroverunreinigungen.

 

Kontakt

Hélène BOURGEOIS

Avenue de la Gare 25
1950 Sitten

Wissenschaftliche Mitarbeiterin - Oberflächengewässer

helene.bourgeois@admin.vs.ch
027 606 31 70
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