Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung
Einige Zahlen
In der Schweiz geht etwa ein Drittel der produzierten Lebensmittel entlang der Lebensmittelkette verloren oder wird verschwendet. Das sind fast 3 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr. Wir werfen Lebensmittel im Wert von 620 Franken pro Person und Jahr weg, die wir gekauft, aber nicht verzehrt haben.
MHD und Mindesthaltbarkeitsdatum: Wovon sprechen wir?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) entspricht der Angabe «Mindestens haltbar bis ...» auf der Verpackung. Es garantiert die 100-prozentige Qualität des Produkts (Geschmack, Geruch, Aussehen) bis zu diesem Datum. Ein solches Lebensmittel kann in der Regel auch nach dem angegebenen Datum verzehrt werden, wenn es richtig gelagert wurde und die Sinne (Sehen, Riechen, Schmecken) grünes Licht geben.
Wenn auf der Verpackung ein Verbrauchsdatum (VD) angegeben ist, d. h. „Zu verbrauchen bis …“, handelt es sich um ein Datum, das zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit einzuhalten ist. Dieses Datum ist auf mikrobiologisch leicht verderblichen Lebensmitteln angegeben. Nach Ablauf dieser Frist sollten diese Lebensmittel aus Gründen der Lebensmittelsicherheit nicht mehr verzehrt werden, da sich darin schädliche Mikroorganismen entwickelt haben können, die mit blossem Auge, Geschmack oder Geruch nicht erkennbar sind. Dies ist beispielsweise bei Fleisch der Fall. Es ist jedoch möglich, diese Lebensmittel bis zu dem auf der Verpackung angegebenen Datum einzufrieren und so ihre Haltbarkeit um bis zu 90 Tage zu verlängern. Es sei daran erinnert, dass ein Lebensmittel nur einmal eingefroren werden darf.
„MHD+ / VD+“, eine innovative Lösung von foodwaste.ch
Eine mögliche Massnahme zur Bekämpfung von Lebensmittelverlusten besteht darin, die Verbrauchfrist bestimmter Produkte zu verlängern. Dadurch können sie länger verkauft und konsumiert werden, vorausgesetzt, sie werden ordnungsgemäss gelagert und gekennzeichnet. In diesem Fall werden die Begriffe „MHD+“ und „VD+“ verwendet.
Dank einem von foodwaste.ch entwickelten Kennzeichnungssystem landen weniger Produkte im Abfall. Das spart nicht nur den Konsumentinnen und Konsumenten sowie dem Detailhandel Geld, sondern schont auch zahlreiche Ressourcen und reduziert die Abfallmenge erheblich.
Eine konkrete Massnahme, die im Wallis unterstützt wird
Die DUW beteiligt sich an der Integration der Möglichkeit MHD+ / VD+ im Wallis. Der Verein foodwaste.ch unterstützt die Geschäfte bei der Umsetzung seines Kennzeichnungssystems mit einem Toolkit, das Anleitungen, Tutorials und Informationen für die Kundschaft enthält. Ausserdem organisiert er regelmässig Webinare, um Fragen der Einzelhändler zu beantworten.
Diese Möglichkeit trägt nicht nur zur Verwirklichung des Ziels des Bundesrats bei, die Lebensmittelverschwendung in der Schweiz bis 2030 zu halbieren. Der Ansatz steht auch im Einklang mit der Vision des kantonalen Abfallwirtschaftsplans des Kantons Wallis.
