Reportage
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Gefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer
Jagd auf den tierischen «Staatsfeind Nr. 1». Seit seinem Aufkommen im Jahr 2023 bekämpft das Wallis den Japankäfer unermüdlich. Unter allen im Wallis vorkommenden invasiven Tierarten gilt dieser Käfer als der gefürchtetste. WeiterlesenÜberGefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer » -
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Slalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais
Im bunten Trubel der Foire du Valais zieht ein besonderer Bereich alle Blicke auf sich: 120 m², leuchtende Farben, eine riesige Karte des Wallis, mit überraschenden Details gespickt, und ein Fresko mit berühmten Walliser Persönlichkeiten; allesamt Werke des Siderser Künstlers Julien Valentini. WeiterlesenÜberSlalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais » -
Reportage - Reglo
Seit August 2023 erhalten Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren auf der Plattform Reglo.ch Informationen zu ihren Rechten und Pflichten. Nun wurde das Projekt im April 2024 um einen Instagram-Account erweitert, der von den Mediamatiklernenden des Staates Wallis betreut wird. WeiterlesenÜberReportage - Reglo » -
Winter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle!
Für drei Wochen wurde das Château Mercier in die Filmkulisse der Fernsehserie Winter Palace verwandelt. Alle Zimmerszenen dieser historischen Saga unter der Regie von Pierre Monnard wurden hier in Siders gedreht. Ende 2024 schliesslich soll die Grossproduktion von der SRG und später dann auf Netflix ausgestrahlt werden, womit dieses Bijou in Kantonseigentum, dessen kulturelle Bedeutung der Staatsrat unlängst aufwerten will, eine internationale Bühne erhält. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten WeiterlesenÜberWinter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle! » -
DAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM
Für gewöhnlich herrscht im Zeughaus eine angenehme Stille. Nicht so heute. Es ist der 22. Oktober 2023, Tag der eidgenössischen Wahlen und im Zeughaus von Sitten geht es zu und her wie in einem Bienenstock. Auf Einladung des Kantons haben die Redaktionen der verschiedenen Medien hier ihr Medienzentrum eingerichtet. Die gedämpfte Atmosphäre der Mediathek hat sich in einen lärmenden Tumult einer Medien- und Politikarena verwandelt: Eine Reportage vom Wahltag. WeiterlesenÜberDAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM » -
Energiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung
Die Kantonsverwaltung setzt zur Deckung ihres Strombedarfs auf Sonnenenergie. Ziel ist es, über 50 000 m2 Dachfläche mit Photovoltaikpaneelen zu bestücken und immer leistungsfähigere Anlagen zu bauen. Reportage aus der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt. WeiterlesenÜberEnergiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung » -
Ein Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart.
Vis-à-vis nutzt die Gelegenheit, einen Blick in die neuen Büros des Kantonalen Amts für Gleichstellung und Familie (KAGF) zu werfen, die noch voller Umzugskartons sind. In den vergangenen 30 Jahren erlebte das KAGF mehrere Phasen des Wandels, meisterte Turbulenzen und begegnete dabei einer Konstante: der Zahl 3. So meisterte das Amt drei Umzüge, änderte seinen Namen drei Mal und durchlief drei grosse Phasen der Entwicklung. Über die Bedeutung dieser Zahl 3 unterhalten wir uns mit drei Persönlichkeiten, die eng mit dem KAGF verbunden sind. WeiterlesenÜberEin Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart. » -
Das Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung
Das Kollegium Spiritus Sanctus in Brig, das sind acht Gebäude, welche 350 bis 20 Jahre alt sind, 900 Schülerinnen und Schüler sowie 90 Lehrerinnen und Lehrer und über 30 weitere Angestellte. Wie kann man bei einer solchen heterogenen Infrastruktur möglichst effizient energiesparen? Trotz Grossdimensionen geht das auf dem Briger Bildungshügel genau gleich wie zu Hause: Heizung runter, Lampen wechseln, Isolation verbessern, Nutzer, Bewohner und Gäste sensibilisieren und energieeffiziente Investitionen planen, falls nötig und wenn möglich. Vis-à-Vis hat den ehemaligen Kollegiums-Hauswart Ivan Tenisch sowie den Rektor Gerhard Schmidt in dessen eher spärlich beheiztem Büro besucht. WeiterlesenÜberDas Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung » -
«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu»
Die Rhone als Chance für unsere Lebensqualität – dies soll uns die Ausstellung «Treffpunkt Rhoneufer» bewusst machen. Die interaktive Wanderausstellung ist Teil der Projekte der Agenda 2030 und Ergebnis einer breiten privaten und öffentlichen Zusammenarbeit unter der Leitung der Dienststelle für Naturgefahren. Erster Halt: Siders. Vis-à-vis wirft einen Blick hinter die Kulissen. WeiterlesenÜber«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu» »
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Porträt
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Portrait - Damien Luy
Damien Luy ist seit 20 Jahren Musiklehrer am Kollegium Saint-Maurice und hat sich voll und ganz der Musik verschrieben; sei es nun im Klassenzimmer oder auf diversen Walliser Bühnen. Als Chorleiter, Lehrperson und Musiker ist sein Leben durch seine zahlreichen Tätigkeiten und seine anspruchsvolle Leidenschaft ausgesprochen durchgetaktet. WeiterlesenÜberPortrait - Damien Luy » -
Misaël Ecoeur: Der Ruf der Berge
In den Alpen gibt es 82 stolze Viertausender. Misaël Ecoeur hat sie alle bezwungen, einen nach dem anderen, vom Bishorn bis zum Picco Luigi Amedeo. Im Gespräch erzählt uns der Kadermitarbeitende der Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation, wie dieses Abenteuer vor über 25 Jahren seinen Anfang nahm. Davon, wie er an die Sache herangegangen ist, wer zu seinen grössten Vorbildern gehört und welche Werte ihm wichtig sind ... Trotz seiner grossartigen Leistung gibt sich Misaël bescheiden. WeiterlesenÜberMisaël Ecoeur: Der Ruf der Berge » -
Pascale Morsa und die Weihnachtswichtel: eine magisch-spassige Tradition
Alle Jahre wieder lässt Pascale Morsa, seit fünf Jahren administrative Mitarbeiterin in der Dienststelle für Berufsbildung (DB) und Mutter von zwei Töchtern, im Dezember ihre magisch-spassige Tradition aufleben: die Weihnachtswichtel. Diese kleinen gewitzten Kerlchen aus Kanada verzaubern ihr Haus bis zum 24. Dezember mit ihren Streichen, sehr zur Freude ihrer Töchter Anaëlle (10) und Noémie (7), denen sie mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. WeiterlesenÜberPascale Morsa und die Weihnachtswichtel: eine magisch-spassige Tradition » -
Yves Martignoni: Der Adjunkt der Dienststelle für Gesundheitswesen und seine Begeisterung für Bienen
Seit über 30 Jahren widmet Yves Martignoni einen Grossteil seiner Freizeit seinen Bienenvölkern und verbindet dabei Gewissenhaftigkeit mit seiner Leidenschaft für Bienen. Neben seiner Arbeit als Verantwortlicher der Stabseinheit und Kommunikation der Dienststelle für Gesundheitswesen (DGW) hat er sich als Imker und Königinnenzüchter einen Namen gemacht. Begleiten wir ihn nach Nendaz, in die faszinierende Welt der Bienen.Découvrez à Nendaz le monde apicole avec un passionné. WeiterlesenÜberYves Martignoni: Der Adjunkt der Dienststelle für Gesundheitswesen und seine Begeisterung für Bienen » -
Arsène Duc : die Liebe zur Musik, von Stabat Mater bis Def Leppard
Arsène Duc, eine Symbolfigur der Blaskapellen und Brass Bands, hat in letzter Zeit auch auf der internationalen Modebühne geglänzt. Ende Februar sorgte er zusammen mit der "Ancienne Cécilia" aus Chermignon für die musikalische Untermalung der Modenschau von Kévin Germanier in Paris. Seine Kapelle interpretierte ein barockes Stück und die Techno-Musik wurde in die Garderobe verbannt. Arsène Duc ist Dienstchef im Departement für Wirtschaft und Bildung. Seine Leidenschaft gilt der Musik, von der Klassik bis zum Heavy Metal. Nach seiner Rückkehr von seinem Abenteuer in Paris erzählt er Vis-à-Vis ungefiltert von seinen Erfahrungen. WeiterlesenÜberArsène Duc : die Liebe zur Musik, von Stabat Mater bis Def Leppard » -
Mein Ziel? Der Weltmeistertitel im Natural Bodybuilding!
Sébastien Moret spricht ohne Umschweife über seinen Traum. Der 46-Jährige will Weltmeister im Natural Bodybuilding werden. Auf dieses Ziel bereitet sich der Lehrer aus Salins bei Sitten nun seit 2019 akribisch vor. Um an die Spitze zu gelangen, braucht es intensives Training und viel Erfahrung. Seine Bereitschaft, dem Weltmeistertitel alles unterzuordnen, hat Sébastien im November am Nations Cup in Bordeaux unter Beweis gestellt. Das Porträt eines Mittvierzigers, der seine Grenzen immer weiter pusht. WeiterlesenÜberMein Ziel? Der Weltmeistertitel im Natural Bodybuilding! » -
Guy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters
Obwohl Guy Jacquemet ein eingefleischter HC Siders Fan ist, fiebert er auch bei den Spielen von Genève-Servette HC mit. Dass ihm dies seine Freunde aus der Grabenhalle nachsehen, liegt an der Tatsache, dass sein Sohn Arnaud seit gut zehn Jahren in den Vereinsfarben der Genfer aufläuft. Diesen Frühling durfte der Walliser Verteidiger zusammen mit seinem Team erstmals den goldenen Meisterpokal in die Höhe stemmen. Guy Jacquemet, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dienststelle für Energie und Wasserkraft, blickt auf diese magische Nacht zurück und verrät uns, woher seine Leidenschaft für Hockey stammt. Das Porträt eines stolzen Hockey-Papas. WeiterlesenÜberGuy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters » -
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Damian Locher - Unterwegs im VW Käfer
«Nein, lieber nicht!», lautete Damian Lochers erste Antwort auf die Anfrage zu einem Portrait über seine Leidenschaft – den VW Käfer. Was zu erwarten war, kennen wir ihn doch als eher bescheidenen und diskreten Kollegen. Zu unserem Glück hat er es sich dann aber doch noch anders überlegt. Damian Locher lässt uns in seinem Liebhaberstück Platz nehmen und tritt aufs Gas. WeiterlesenÜberDamian Locher - Unterwegs im VW Käfer » -
Kevin Raux –mein Weg zum Schweizer Pass
2022 war für Kevin Raux nicht nur das Jahr seines zwanzigsten Geburtstags, sondern auch jenes seiner Einbürgerung. Der Sohn eines Franzosen und einer Brasilianerin hat kürzlich das Walliser Bürgerrecht erhalten und wurde vergangenen Mai in Brig vereidigt. Wie der junge Lernende der Staatskanzlei seinen Weg zum Schweizer Pass erlebt hat, erzählt er uns im Portrait. WeiterlesenÜberKevin Raux –mein Weg zum Schweizer Pass »
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Zu Besuch

Zu Besuch auf der Weritzalpe
Zu Besuch auf der Weritzalpe <br> mit Michael Rieder
Ein Ort zum „durchschnüfu
Michael Rieder, Verkehrsexperte bei der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt und Feuerwehrkommandant im Lötschental, erwartet uns unten in Wiler. Seine Familie besitzt auf der Weritzalp, fast direkt gegenüber dem imposanten Bietschhorn (3934), eine der rund zwanzig liebevoll angereisten Alphütten.
Schon anfangs unser Begegnung präzisiert er fast schon wehmütig: leider fehle ihm die Zeit, so oft wie gewünscht hier hochzukommen. Zwischen Beruf, Feuerwehr, Familie, Hobbys und sonstigen Engagements bleibe halt nicht mehr viel Zeit fürs "Durchschnaufen" hier oben. Längere Aufenthalte hoch über der Lonza sind daher eher selten. Trotzdem kommt er hier ab und zu auch mal spontan hinauf. Das kann zum Beispiel auch an einem Feierabend sein, nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einem Feuerwehr-Einsatz. Rauf, kurz durchschnaufen, den Ausblick von der Lötschenlücke übers Bietschhorn bis zum Rhonetal geniessen, ein paar Gedanken über das Leben, die Alpe, die Geschichte, die Vorfahren und deren Leben hier in die weite Alpenwelt verlieren und wieder hinab ins Tal, gefreit für die restlichen Tages- und Wochenherausforderungen.
Steile Zufahrt
Souverän manövriert er uns die schmale und steile Privatstrasse hinauf zu seiner Alpe. Kurz vor der Ankunft sind ein paar Basler Wanderer verunsichert, weil sie nicht wissen, welcher Weg zur Falferalp der richtige ist. Michael Rieder erklärt ihnen geduldig den Weg und wagt sogar eine Prognose, wie lange sie noch brauchen: noch zwei Stunden gemütliches Wandern, Apero inbegriffen, bis zum Ziel. Die Basler verstehen den Hinweis zwar nicht sofort, aber sie lachen und finden es herrlich hier oben.
Dann kommt noch ein bisschen Smalltalk mit unseren Wanderfreunden und wir lachen gemeinsam über die nicht ganz ernst gemeinte Frage einer der Wanderinnen, ob es hier im Lötschental denn noch Männer gäbe, die sich für eine etwas ältere Dame wie sie interessieren würden...
Alpines Yoga
Kurz nachdem sich die Wandergruppe wieder auf den Weg gemacht hat, kommt Michael Rieder wieder ins Schwärmen: das kühle Lüftchen aus dem Südosten, die Luft hier oben, die Aussicht… das alles gäbe einem das Gefühl, dass auf 2099 Metern über Meer die Sorgen zwar nicht verschwinden … aber dass sie zumindest etwas weiter unten im Tal geblieben sind.
Hier oben gibt es definitiv keinen Stress. Nur Alpen-Yoga vom Feinsten – ganz ohne abenteuerliche Körperverrenkungen. Einfach mal ausblicken, durchschnaufen und die gemeinsame Zeit geniessen, sei es mit Freunden, Familie oder mit ein paar Wanderer auf der Durchreise… egal.
Die Antoniuskapelle
Als Nächstes geht's weiter Richtung Antoniuskapelle, die sich inmitten der Weritzalpe befindet. Sie ist wohl die kleinste Kirche oder Andachtsort im Wallis. Wir haben das nicht wissenschaftlich nachgeschaut, aber sobald man in der Kapelle ist, ist man sich dessen ziemlich sicher. Die Kapellentüren sind grösser als die einzige Kirchenbank im Inneren.
Hier stand ursprünglich ein Bildstöckli zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Im Jahr 1976 wurde dann noch eine schlichte Holzkapelle drumherum gebaut. Erst drei Jahre später kam dann der Kapellenturm dazu, in dem heute noch das Glöcklein der alten Wiler Barockkapelle läutet. Der heilige Antonius ist der Schutzheilige der Armen, der Eheleute, der Liebenden und der Reisenden. Rieder sagt, dass er vor allem dann angerufen wird, wenn man etwas verloren hat, zum Beispiel Sachen oder vielleicht sogar die Ruhe...
Hier werden nicht mehr viele Messen gelesen, und wenn, dann müssen das Wetter schön sein, denn dann seien so viele Leute da, dass die Türen offenbleiben müssen. Im Anschluss lädt dann oft jemand noch zu einem gemütlichen Trunk ein. Ein gemeinschaftliches Leben, fast wie damals, als man noch intensiver miteinander gelebt hat: jeder lädt mal ein, jeder hat etwas, was der andere gerade brauchen kann, und jeder hilft, wenn er kann.
Gemeinschaftssinn
Darum kommt Rieder ins Stocken, wenn man ihn fragt, ob es hier auf der Alpe so eine Art Kultfigur gibt, einen "Alpenhelden oder Alpenheldin" oder jemand, der die Geschichte besonders geprägt hat. Das ist ihm nicht bewusst. Er erinnert sich, dass er als kleiner Junge mit den älteren Herren aus Wiler die Ausgrabungen für die Trinkwasserfassung gemacht hat. Alle waren dort gemeinsam engagiert. Alleine kommt man hier oben nicht sehr weit…
Löifu und lüägu
Fast gleich relativierend klingt die Antwort, wenn man nach einem Ort fragt, den man auf der Weritzalp besuchen sollte. "Löifu und lüägu", meint Michael Rieder mit einem verschmitzten Lächeln. Das ist der einfachste Weg, die Weritzalpe in vollen Zügen zu geniessen. Es gibt hier unzählige Möglichkeiten zum Wandern. Man muss nur die Augen öffnen. Als geübter Interviewer merkt man hier sofort, dass man die regionalen Schätze und Plätzchen gerne teilt, aber man muss sie sich zuerst verdienen. Mit einer gewissen Portion Neugier, guten Schuhen und Kontaktfreudigkeit mit den Einheimischen.
Ein 4000 Meter hoher Wegweiser
Die Zeit vergeht wie im Flug, während wir auf der Alpe zu Besuch sind. Trotzdem können wir nicht gehen, ohne ein paar Worte über das Bietschhorn zu verlieren. Rieder war noch nie oben. Egal, von der Weritzalpe aus ist es auch schön. Und mit seinen nicht ganz 4000 Metern auf der rechten Rhoneuferseite war er damals, als er noch in der Kantonshauptstadt gearbeitet hat, immer sein Wegweiser. Von Sitten aus sieht man nämlich den mächtigen Lötschentaler Hausberg. So wisse man immer, wo man zu Hause ist.
Auf dem Rückweg ins Tal hat uns Michael Rieder noch das wahrscheinlich treffendste Zitat für unsere Visite auf der Weritzalp mit auf den Weg gegeben: " Jeder Platz, den man liebt, ist für einen die Welt.", von Oscar Wilde.
Dialog
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Diensttreue
Der Kanton feiert seine Jubilare. WeiterlesenÜberDiensttreue » -
ZMLP
Der ZMLP feierte an seiner Delegiertenversammlung sein 75-jähriges Bestehen. WeiterlesenÜberZMLP » -
Neue Perspektiven entdecken
Rund 50 Kinder sind am 8. November, am Nationalen Zukunftstag, der Einladung der Walliser Kantonspolizei gefolgt. WeiterlesenÜberNeue Perspektiven entdecken »
Info
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INFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors
Der Staatsrat hat Olivier Walther zum Direktor der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule Sitten (EPCA) ernannt. Derzeit ist er Abteilungsleiter an der Technischen Berufsfachschule Sitten (EPTM). Er wird sein Amt zum Beginn des Schuljahres 2025–2026 antreten und auf René Constantin folgen, der in Pension geht. WeiterlesenÜberINFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors » -
INFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen
Der Staatsrat hat zwei kantonale Ombudspersonen ernannt und will so die einvernehmliche Beilegung von möglichen Streitigkeiten zwischen der Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern vereinfachen. Sabine Forny, selbstständige Mediatorin, übernimmt die deutschsprachigen Dossiers, während Fabien Maret, Inhaber des Anwaltspatents und diplomierter Mediator, fürs Unterwallis zuständig sein wird. Die Ombudspersonen intervenieren auf Anfrage einer der beiden Seiten, wenn die üblichen Massnahmen zur Beilegung eines Konflikts zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt haben. WeiterlesenÜberINFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen » -
INFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis
Der Staatsrat hat David Albasini zum Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis ernannt. Der Verantwortliche Finanzen und Controlling der Dienststelle für Hochschulwesen folgt per 1. Mai 2025 auf Damian Locher, der die Leitung der Kantonalen Finanzverwaltung übernimmt. WeiterlesenÜberINFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis » -
INFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung
Der Staatsrat ernennt Damian Locher zum neuen Chef der Kantonalen Finanzverwaltung. Der eidg. diplomierte Wirtschaftsprüfer und Betriebsökonom FH hält derzeit die Stelle des Adjunkten der Dienststelle inne und ist Chef der Hauptbuchhaltung des Staates. Bevor der aus Leuk stammende Locher 2007 zur Kantonsverwaltung wechselte, war er in der Privatwirtschaft tätig und sammelte dort umfassende Berufserfahrung. Er folgt per 1. April 2025 auf Pierre-André Charbonnet. WeiterlesenÜberINFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung » -
INFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef
Der Staatsrat hat Mathieu Moser zum Chef des Amtes für digitale Bildung ernannt. Mathieu Moser ist derzeit Direktor der Ecoles de l'Arpille und wird ab 1. Juni 2025 die Leitung dieses neu geschaffenen Amtes übernehmen. Er hat den Auftrag, die Umsetzung der Strategie zur digitalen Bildung zu steuern und zu koordinieren. WeiterlesenÜberINFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef » -
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Glosse

Zu Besuch auf der Weritzalpe
Zu Besuch auf der Weritzalpe <br> mit Michael Rieder
Ein Ort zum „durchschnüfu
Michael Rieder, Verkehrsexperte bei der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt und Feuerwehrkommandant im Lötschental, erwartet uns unten in Wiler. Seine Familie besitzt auf der Weritzalp, fast direkt gegenüber dem imposanten Bietschhorn (3934), eine der rund zwanzig liebevoll angereisten Alphütten.
Schon anfangs unser Begegnung präzisiert er fast schon wehmütig: leider fehle ihm die Zeit, so oft wie gewünscht hier hochzukommen. Zwischen Beruf, Feuerwehr, Familie, Hobbys und sonstigen Engagements bleibe halt nicht mehr viel Zeit fürs "Durchschnaufen" hier oben. Längere Aufenthalte hoch über der Lonza sind daher eher selten. Trotzdem kommt er hier ab und zu auch mal spontan hinauf. Das kann zum Beispiel auch an einem Feierabend sein, nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einem Feuerwehr-Einsatz. Rauf, kurz durchschnaufen, den Ausblick von der Lötschenlücke übers Bietschhorn bis zum Rhonetal geniessen, ein paar Gedanken über das Leben, die Alpe, die Geschichte, die Vorfahren und deren Leben hier in die weite Alpenwelt verlieren und wieder hinab ins Tal, gefreit für die restlichen Tages- und Wochenherausforderungen.
Steile Zufahrt
Souverän manövriert er uns die schmale und steile Privatstrasse hinauf zu seiner Alpe. Kurz vor der Ankunft sind ein paar Basler Wanderer verunsichert, weil sie nicht wissen, welcher Weg zur Falferalp der richtige ist. Michael Rieder erklärt ihnen geduldig den Weg und wagt sogar eine Prognose, wie lange sie noch brauchen: noch zwei Stunden gemütliches Wandern, Apero inbegriffen, bis zum Ziel. Die Basler verstehen den Hinweis zwar nicht sofort, aber sie lachen und finden es herrlich hier oben.
Dann kommt noch ein bisschen Smalltalk mit unseren Wanderfreunden und wir lachen gemeinsam über die nicht ganz ernst gemeinte Frage einer der Wanderinnen, ob es hier im Lötschental denn noch Männer gäbe, die sich für eine etwas ältere Dame wie sie interessieren würden...
Alpines Yoga
Kurz nachdem sich die Wandergruppe wieder auf den Weg gemacht hat, kommt Michael Rieder wieder ins Schwärmen: das kühle Lüftchen aus dem Südosten, die Luft hier oben, die Aussicht… das alles gäbe einem das Gefühl, dass auf 2099 Metern über Meer die Sorgen zwar nicht verschwinden … aber dass sie zumindest etwas weiter unten im Tal geblieben sind.
Hier oben gibt es definitiv keinen Stress. Nur Alpen-Yoga vom Feinsten – ganz ohne abenteuerliche Körperverrenkungen. Einfach mal ausblicken, durchschnaufen und die gemeinsame Zeit geniessen, sei es mit Freunden, Familie oder mit ein paar Wanderer auf der Durchreise… egal.
Die Antoniuskapelle
Als Nächstes geht's weiter Richtung Antoniuskapelle, die sich inmitten der Weritzalpe befindet. Sie ist wohl die kleinste Kirche oder Andachtsort im Wallis. Wir haben das nicht wissenschaftlich nachgeschaut, aber sobald man in der Kapelle ist, ist man sich dessen ziemlich sicher. Die Kapellentüren sind grösser als die einzige Kirchenbank im Inneren.
Hier stand ursprünglich ein Bildstöckli zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Im Jahr 1976 wurde dann noch eine schlichte Holzkapelle drumherum gebaut. Erst drei Jahre später kam dann der Kapellenturm dazu, in dem heute noch das Glöcklein der alten Wiler Barockkapelle läutet. Der heilige Antonius ist der Schutzheilige der Armen, der Eheleute, der Liebenden und der Reisenden. Rieder sagt, dass er vor allem dann angerufen wird, wenn man etwas verloren hat, zum Beispiel Sachen oder vielleicht sogar die Ruhe...
Hier werden nicht mehr viele Messen gelesen, und wenn, dann müssen das Wetter schön sein, denn dann seien so viele Leute da, dass die Türen offenbleiben müssen. Im Anschluss lädt dann oft jemand noch zu einem gemütlichen Trunk ein. Ein gemeinschaftliches Leben, fast wie damals, als man noch intensiver miteinander gelebt hat: jeder lädt mal ein, jeder hat etwas, was der andere gerade brauchen kann, und jeder hilft, wenn er kann.
Gemeinschaftssinn
Darum kommt Rieder ins Stocken, wenn man ihn fragt, ob es hier auf der Alpe so eine Art Kultfigur gibt, einen "Alpenhelden oder Alpenheldin" oder jemand, der die Geschichte besonders geprägt hat. Das ist ihm nicht bewusst. Er erinnert sich, dass er als kleiner Junge mit den älteren Herren aus Wiler die Ausgrabungen für die Trinkwasserfassung gemacht hat. Alle waren dort gemeinsam engagiert. Alleine kommt man hier oben nicht sehr weit…
Löifu und lüägu
Fast gleich relativierend klingt die Antwort, wenn man nach einem Ort fragt, den man auf der Weritzalp besuchen sollte. "Löifu und lüägu", meint Michael Rieder mit einem verschmitzten Lächeln. Das ist der einfachste Weg, die Weritzalpe in vollen Zügen zu geniessen. Es gibt hier unzählige Möglichkeiten zum Wandern. Man muss nur die Augen öffnen. Als geübter Interviewer merkt man hier sofort, dass man die regionalen Schätze und Plätzchen gerne teilt, aber man muss sie sich zuerst verdienen. Mit einer gewissen Portion Neugier, guten Schuhen und Kontaktfreudigkeit mit den Einheimischen.
Ein 4000 Meter hoher Wegweiser
Die Zeit vergeht wie im Flug, während wir auf der Alpe zu Besuch sind. Trotzdem können wir nicht gehen, ohne ein paar Worte über das Bietschhorn zu verlieren. Rieder war noch nie oben. Egal, von der Weritzalpe aus ist es auch schön. Und mit seinen nicht ganz 4000 Metern auf der rechten Rhoneuferseite war er damals, als er noch in der Kantonshauptstadt gearbeitet hat, immer sein Wegweiser. Von Sitten aus sieht man nämlich den mächtigen Lötschentaler Hausberg. So wisse man immer, wo man zu Hause ist.
Auf dem Rückweg ins Tal hat uns Michael Rieder noch das wahrscheinlich treffendste Zitat für unsere Visite auf der Weritzalp mit auf den Weg gegeben: " Jeder Platz, den man liebt, ist für einen die Welt.", von Oscar Wilde.
Ratgeber
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Ratgeber: Datenschutz
Maxime Beaumont ist seit Juni 2024 der Datenschutzdelegierte des Kantons. Der 37-jährige erklärt uns, wie wir unsere persönlichen Daten am besten schützen können. WeiterlesenÜberRatgeber: Datenschutz » -
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Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
E-Mails sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir die Regeln und den Umgang mit der elektronischen Kommunikation auch beherrschen! WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Nach der richtigen Kommunikationsform widmen wir uns nun den Umgangsformen: In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit der Netiquette. Kommunikationsexpertin Fabienne Schnyder klärt uns in Sachen Verhaltensregeln und Höflichkeit im Umgang mit E-Mails auf. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Selbst wenn E-Mails mittlerweile aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind, hat der elektronische Briefverkehr dennoch seine Tücken. In welchem Ton soll man schreiben? Wie geht man mit den Empfängern um? Welche Regeln gelten für den Datenschutz? Beim Umgang mit E-Mails sind Vorsicht und Genauigkeit stets gefragt. Fabienne Schnyder, Expertin für schriftliche Kommunikation, vertraut uns ihre Tipps für eine gelungene Kommunikation an und erklärt, wie man Fehltritte vermeiden kann. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Conseil : Mobilité professionnelle
L’administration cantonale promeut activement la mobilité partagée. Depuis 2020, elle met à la disposition de son personnel des véhicules en libre-service, comprenant à la fois des vélos et des voitures. Cette initiative s’inscrit dans le cadre du Plan de Moblité approuvé par le Conseil d’Etat, visant à encourager une mobilité professionnelle plus durable. Etes-vous tenté par la mobilité partagée ? Laissez-vous convaincre ! WeiterlesenÜberConseil : Mobilité professionnelle » -
Conseil : Cybersicherheit
Seit 2022 testet die kantonale Dienststelle für Informatik, wie wachsam wir als Userinnen und User gegenüber bösartigen E-Mails sind und hat dazu 5 Phishing-Simulationen durchgeführt. Die erste Auswertung zeigt nun aber, dass unsere Sicherheitskultur Mühe hat, mit den Herausforderungen Schritt zu halten. WeiterlesenÜberConseil : Cybersicherheit » -
Ratgeber: Frauenförderung über Weiterbildung
Im Weiterbildungskatalog des Kantons finden sich seit einigen Jahren Kurse, die sich ausschliesslich an Frauen richten. Erklärungen dazu und eine kurze Coaching-Sequenz liefern wir Ihnen in der Rubrik Ratgeber. WeiterlesenÜberRatgeber: Frauenförderung über Weiterbildung » -
Ratgeber: Energiespartipps vom Experten
Ob zu Hause oder im Büro – Energiesparen ist kinderleicht. Welche Tipps Sie vielleicht noch nicht kennen, erfahren Sie in fünf kurzen Videos. WeiterlesenÜberRatgeber: Energiespartipps vom Experten » -
Büro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement im Fokus
Schwierige Lebensphase im Beruf oder im Privaten? Das Büro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement weiss Ihnen zu helfen! WeiterlesenÜberBüro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement im Fokus »
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Blick ins Staatsarchiv

Zu Besuch auf der Weritzalpe
Zu Besuch auf der Weritzalpe <br> mit Michael Rieder
Ein Ort zum „durchschnüfu
Michael Rieder, Verkehrsexperte bei der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt und Feuerwehrkommandant im Lötschental, erwartet uns unten in Wiler. Seine Familie besitzt auf der Weritzalp, fast direkt gegenüber dem imposanten Bietschhorn (3934), eine der rund zwanzig liebevoll angereisten Alphütten.
Schon anfangs unser Begegnung präzisiert er fast schon wehmütig: leider fehle ihm die Zeit, so oft wie gewünscht hier hochzukommen. Zwischen Beruf, Feuerwehr, Familie, Hobbys und sonstigen Engagements bleibe halt nicht mehr viel Zeit fürs "Durchschnaufen" hier oben. Längere Aufenthalte hoch über der Lonza sind daher eher selten. Trotzdem kommt er hier ab und zu auch mal spontan hinauf. Das kann zum Beispiel auch an einem Feierabend sein, nach einem anstrengenden Arbeitstag oder einem Feuerwehr-Einsatz. Rauf, kurz durchschnaufen, den Ausblick von der Lötschenlücke übers Bietschhorn bis zum Rhonetal geniessen, ein paar Gedanken über das Leben, die Alpe, die Geschichte, die Vorfahren und deren Leben hier in die weite Alpenwelt verlieren und wieder hinab ins Tal, gefreit für die restlichen Tages- und Wochenherausforderungen.
Steile Zufahrt
Souverän manövriert er uns die schmale und steile Privatstrasse hinauf zu seiner Alpe. Kurz vor der Ankunft sind ein paar Basler Wanderer verunsichert, weil sie nicht wissen, welcher Weg zur Falferalp der richtige ist. Michael Rieder erklärt ihnen geduldig den Weg und wagt sogar eine Prognose, wie lange sie noch brauchen: noch zwei Stunden gemütliches Wandern, Apero inbegriffen, bis zum Ziel. Die Basler verstehen den Hinweis zwar nicht sofort, aber sie lachen und finden es herrlich hier oben.
Dann kommt noch ein bisschen Smalltalk mit unseren Wanderfreunden und wir lachen gemeinsam über die nicht ganz ernst gemeinte Frage einer der Wanderinnen, ob es hier im Lötschental denn noch Männer gäbe, die sich für eine etwas ältere Dame wie sie interessieren würden...
Alpines Yoga
Kurz nachdem sich die Wandergruppe wieder auf den Weg gemacht hat, kommt Michael Rieder wieder ins Schwärmen: das kühle Lüftchen aus dem Südosten, die Luft hier oben, die Aussicht… das alles gäbe einem das Gefühl, dass auf 2099 Metern über Meer die Sorgen zwar nicht verschwinden … aber dass sie zumindest etwas weiter unten im Tal geblieben sind.
Hier oben gibt es definitiv keinen Stress. Nur Alpen-Yoga vom Feinsten – ganz ohne abenteuerliche Körperverrenkungen. Einfach mal ausblicken, durchschnaufen und die gemeinsame Zeit geniessen, sei es mit Freunden, Familie oder mit ein paar Wanderer auf der Durchreise… egal.
Die Antoniuskapelle
Als Nächstes geht's weiter Richtung Antoniuskapelle, die sich inmitten der Weritzalpe befindet. Sie ist wohl die kleinste Kirche oder Andachtsort im Wallis. Wir haben das nicht wissenschaftlich nachgeschaut, aber sobald man in der Kapelle ist, ist man sich dessen ziemlich sicher. Die Kapellentüren sind grösser als die einzige Kirchenbank im Inneren.
Hier stand ursprünglich ein Bildstöckli zu Ehren des Heiligen Antonius von Padua. Im Jahr 1976 wurde dann noch eine schlichte Holzkapelle drumherum gebaut. Erst drei Jahre später kam dann der Kapellenturm dazu, in dem heute noch das Glöcklein der alten Wiler Barockkapelle läutet. Der heilige Antonius ist der Schutzheilige der Armen, der Eheleute, der Liebenden und der Reisenden. Rieder sagt, dass er vor allem dann angerufen wird, wenn man etwas verloren hat, zum Beispiel Sachen oder vielleicht sogar die Ruhe...
Hier werden nicht mehr viele Messen gelesen, und wenn, dann müssen das Wetter schön sein, denn dann seien so viele Leute da, dass die Türen offenbleiben müssen. Im Anschluss lädt dann oft jemand noch zu einem gemütlichen Trunk ein. Ein gemeinschaftliches Leben, fast wie damals, als man noch intensiver miteinander gelebt hat: jeder lädt mal ein, jeder hat etwas, was der andere gerade brauchen kann, und jeder hilft, wenn er kann.
Gemeinschaftssinn
Darum kommt Rieder ins Stocken, wenn man ihn fragt, ob es hier auf der Alpe so eine Art Kultfigur gibt, einen "Alpenhelden oder Alpenheldin" oder jemand, der die Geschichte besonders geprägt hat. Das ist ihm nicht bewusst. Er erinnert sich, dass er als kleiner Junge mit den älteren Herren aus Wiler die Ausgrabungen für die Trinkwasserfassung gemacht hat. Alle waren dort gemeinsam engagiert. Alleine kommt man hier oben nicht sehr weit…
Löifu und lüägu
Fast gleich relativierend klingt die Antwort, wenn man nach einem Ort fragt, den man auf der Weritzalp besuchen sollte. "Löifu und lüägu", meint Michael Rieder mit einem verschmitzten Lächeln. Das ist der einfachste Weg, die Weritzalpe in vollen Zügen zu geniessen. Es gibt hier unzählige Möglichkeiten zum Wandern. Man muss nur die Augen öffnen. Als geübter Interviewer merkt man hier sofort, dass man die regionalen Schätze und Plätzchen gerne teilt, aber man muss sie sich zuerst verdienen. Mit einer gewissen Portion Neugier, guten Schuhen und Kontaktfreudigkeit mit den Einheimischen.
Ein 4000 Meter hoher Wegweiser
Die Zeit vergeht wie im Flug, während wir auf der Alpe zu Besuch sind. Trotzdem können wir nicht gehen, ohne ein paar Worte über das Bietschhorn zu verlieren. Rieder war noch nie oben. Egal, von der Weritzalpe aus ist es auch schön. Und mit seinen nicht ganz 4000 Metern auf der rechten Rhoneuferseite war er damals, als er noch in der Kantonshauptstadt gearbeitet hat, immer sein Wegweiser. Von Sitten aus sieht man nämlich den mächtigen Lötschentaler Hausberg. So wisse man immer, wo man zu Hause ist.
Auf dem Rückweg ins Tal hat uns Michael Rieder noch das wahrscheinlich treffendste Zitat für unsere Visite auf der Weritzalp mit auf den Weg gegeben: " Jeder Platz, den man liebt, ist für einen die Welt.", von Oscar Wilde.