Reportage
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Gefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer
Jagd auf den tierischen «Staatsfeind Nr. 1». Seit seinem Aufkommen im Jahr 2023 bekämpft das Wallis den Japankäfer unermüdlich. Unter allen im Wallis vorkommenden invasiven Tierarten gilt dieser Käfer als der gefürchtetste. WeiterlesenÜberGefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer » -
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Slalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais
Im bunten Trubel der Foire du Valais zieht ein besonderer Bereich alle Blicke auf sich: 120 m², leuchtende Farben, eine riesige Karte des Wallis, mit überraschenden Details gespickt, und ein Fresko mit berühmten Walliser Persönlichkeiten; allesamt Werke des Siderser Künstlers Julien Valentini. WeiterlesenÜberSlalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais » -
Reportage - Reglo
Seit August 2023 erhalten Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren auf der Plattform Reglo.ch Informationen zu ihren Rechten und Pflichten. Nun wurde das Projekt im April 2024 um einen Instagram-Account erweitert, der von den Mediamatiklernenden des Staates Wallis betreut wird. WeiterlesenÜberReportage - Reglo » -
Winter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle!
Für drei Wochen wurde das Château Mercier in die Filmkulisse der Fernsehserie Winter Palace verwandelt. Alle Zimmerszenen dieser historischen Saga unter der Regie von Pierre Monnard wurden hier in Siders gedreht. Ende 2024 schliesslich soll die Grossproduktion von der SRG und später dann auf Netflix ausgestrahlt werden, womit dieses Bijou in Kantonseigentum, dessen kulturelle Bedeutung der Staatsrat unlängst aufwerten will, eine internationale Bühne erhält. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten WeiterlesenÜberWinter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle! » -
DAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM
Für gewöhnlich herrscht im Zeughaus eine angenehme Stille. Nicht so heute. Es ist der 22. Oktober 2023, Tag der eidgenössischen Wahlen und im Zeughaus von Sitten geht es zu und her wie in einem Bienenstock. Auf Einladung des Kantons haben die Redaktionen der verschiedenen Medien hier ihr Medienzentrum eingerichtet. Die gedämpfte Atmosphäre der Mediathek hat sich in einen lärmenden Tumult einer Medien- und Politikarena verwandelt: Eine Reportage vom Wahltag. WeiterlesenÜberDAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM » -
Energiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung
Die Kantonsverwaltung setzt zur Deckung ihres Strombedarfs auf Sonnenenergie. Ziel ist es, über 50 000 m2 Dachfläche mit Photovoltaikpaneelen zu bestücken und immer leistungsfähigere Anlagen zu bauen. Reportage aus der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt. WeiterlesenÜberEnergiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung » -
Ein Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart.
Vis-à-vis nutzt die Gelegenheit, einen Blick in die neuen Büros des Kantonalen Amts für Gleichstellung und Familie (KAGF) zu werfen, die noch voller Umzugskartons sind. In den vergangenen 30 Jahren erlebte das KAGF mehrere Phasen des Wandels, meisterte Turbulenzen und begegnete dabei einer Konstante: der Zahl 3. So meisterte das Amt drei Umzüge, änderte seinen Namen drei Mal und durchlief drei grosse Phasen der Entwicklung. Über die Bedeutung dieser Zahl 3 unterhalten wir uns mit drei Persönlichkeiten, die eng mit dem KAGF verbunden sind. WeiterlesenÜberEin Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart. » -
Das Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung
Das Kollegium Spiritus Sanctus in Brig, das sind acht Gebäude, welche 350 bis 20 Jahre alt sind, 900 Schülerinnen und Schüler sowie 90 Lehrerinnen und Lehrer und über 30 weitere Angestellte. Wie kann man bei einer solchen heterogenen Infrastruktur möglichst effizient energiesparen? Trotz Grossdimensionen geht das auf dem Briger Bildungshügel genau gleich wie zu Hause: Heizung runter, Lampen wechseln, Isolation verbessern, Nutzer, Bewohner und Gäste sensibilisieren und energieeffiziente Investitionen planen, falls nötig und wenn möglich. Vis-à-Vis hat den ehemaligen Kollegiums-Hauswart Ivan Tenisch sowie den Rektor Gerhard Schmidt in dessen eher spärlich beheiztem Büro besucht. WeiterlesenÜberDas Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung » -
«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu»
Die Rhone als Chance für unsere Lebensqualität – dies soll uns die Ausstellung «Treffpunkt Rhoneufer» bewusst machen. Die interaktive Wanderausstellung ist Teil der Projekte der Agenda 2030 und Ergebnis einer breiten privaten und öffentlichen Zusammenarbeit unter der Leitung der Dienststelle für Naturgefahren. Erster Halt: Siders. Vis-à-vis wirft einen Blick hinter die Kulissen. WeiterlesenÜber«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu» »
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Porträt
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Portrait - Damien Luy
Damien Luy ist seit 20 Jahren Musiklehrer am Kollegium Saint-Maurice und hat sich voll und ganz der Musik verschrieben; sei es nun im Klassenzimmer oder auf diversen Walliser Bühnen. Als Chorleiter, Lehrperson und Musiker ist sein Leben durch seine zahlreichen Tätigkeiten und seine anspruchsvolle Leidenschaft ausgesprochen durchgetaktet. WeiterlesenÜberPortrait - Damien Luy » -
Misaël Ecoeur: Der Ruf der Berge
In den Alpen gibt es 82 stolze Viertausender. Misaël Ecoeur hat sie alle bezwungen, einen nach dem anderen, vom Bishorn bis zum Picco Luigi Amedeo. Im Gespräch erzählt uns der Kadermitarbeitende der Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation, wie dieses Abenteuer vor über 25 Jahren seinen Anfang nahm. Davon, wie er an die Sache herangegangen ist, wer zu seinen grössten Vorbildern gehört und welche Werte ihm wichtig sind ... Trotz seiner grossartigen Leistung gibt sich Misaël bescheiden. WeiterlesenÜberMisaël Ecoeur: Der Ruf der Berge » -
Pascale Morsa und die Weihnachtswichtel: eine magisch-spassige Tradition
Alle Jahre wieder lässt Pascale Morsa, seit fünf Jahren administrative Mitarbeiterin in der Dienststelle für Berufsbildung (DB) und Mutter von zwei Töchtern, im Dezember ihre magisch-spassige Tradition aufleben: die Weihnachtswichtel. Diese kleinen gewitzten Kerlchen aus Kanada verzaubern ihr Haus bis zum 24. Dezember mit ihren Streichen, sehr zur Freude ihrer Töchter Anaëlle (10) und Noémie (7), denen sie mittlerweile sehr ans Herz gewachsen sind. WeiterlesenÜberPascale Morsa und die Weihnachtswichtel: eine magisch-spassige Tradition » -
Yves Martignoni: Der Adjunkt der Dienststelle für Gesundheitswesen und seine Begeisterung für Bienen
Seit über 30 Jahren widmet Yves Martignoni einen Grossteil seiner Freizeit seinen Bienenvölkern und verbindet dabei Gewissenhaftigkeit mit seiner Leidenschaft für Bienen. Neben seiner Arbeit als Verantwortlicher der Stabseinheit und Kommunikation der Dienststelle für Gesundheitswesen (DGW) hat er sich als Imker und Königinnenzüchter einen Namen gemacht. Begleiten wir ihn nach Nendaz, in die faszinierende Welt der Bienen.Découvrez à Nendaz le monde apicole avec un passionné. WeiterlesenÜberYves Martignoni: Der Adjunkt der Dienststelle für Gesundheitswesen und seine Begeisterung für Bienen » -
Arsène Duc : die Liebe zur Musik, von Stabat Mater bis Def Leppard
Arsène Duc, eine Symbolfigur der Blaskapellen und Brass Bands, hat in letzter Zeit auch auf der internationalen Modebühne geglänzt. Ende Februar sorgte er zusammen mit der "Ancienne Cécilia" aus Chermignon für die musikalische Untermalung der Modenschau von Kévin Germanier in Paris. Seine Kapelle interpretierte ein barockes Stück und die Techno-Musik wurde in die Garderobe verbannt. Arsène Duc ist Dienstchef im Departement für Wirtschaft und Bildung. Seine Leidenschaft gilt der Musik, von der Klassik bis zum Heavy Metal. Nach seiner Rückkehr von seinem Abenteuer in Paris erzählt er Vis-à-Vis ungefiltert von seinen Erfahrungen. WeiterlesenÜberArsène Duc : die Liebe zur Musik, von Stabat Mater bis Def Leppard » -
Mein Ziel? Der Weltmeistertitel im Natural Bodybuilding!
Sébastien Moret spricht ohne Umschweife über seinen Traum. Der 46-Jährige will Weltmeister im Natural Bodybuilding werden. Auf dieses Ziel bereitet sich der Lehrer aus Salins bei Sitten nun seit 2019 akribisch vor. Um an die Spitze zu gelangen, braucht es intensives Training und viel Erfahrung. Seine Bereitschaft, dem Weltmeistertitel alles unterzuordnen, hat Sébastien im November am Nations Cup in Bordeaux unter Beweis gestellt. Das Porträt eines Mittvierzigers, der seine Grenzen immer weiter pusht. WeiterlesenÜberMein Ziel? Der Weltmeistertitel im Natural Bodybuilding! » -
Guy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters
Obwohl Guy Jacquemet ein eingefleischter HC Siders Fan ist, fiebert er auch bei den Spielen von Genève-Servette HC mit. Dass ihm dies seine Freunde aus der Grabenhalle nachsehen, liegt an der Tatsache, dass sein Sohn Arnaud seit gut zehn Jahren in den Vereinsfarben der Genfer aufläuft. Diesen Frühling durfte der Walliser Verteidiger zusammen mit seinem Team erstmals den goldenen Meisterpokal in die Höhe stemmen. Guy Jacquemet, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dienststelle für Energie und Wasserkraft, blickt auf diese magische Nacht zurück und verrät uns, woher seine Leidenschaft für Hockey stammt. Das Porträt eines stolzen Hockey-Papas. WeiterlesenÜberGuy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters » -
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Damian Locher - Unterwegs im VW Käfer
«Nein, lieber nicht!», lautete Damian Lochers erste Antwort auf die Anfrage zu einem Portrait über seine Leidenschaft – den VW Käfer. Was zu erwarten war, kennen wir ihn doch als eher bescheidenen und diskreten Kollegen. Zu unserem Glück hat er es sich dann aber doch noch anders überlegt. Damian Locher lässt uns in seinem Liebhaberstück Platz nehmen und tritt aufs Gas. WeiterlesenÜberDamian Locher - Unterwegs im VW Käfer » -
Kevin Raux –mein Weg zum Schweizer Pass
2022 war für Kevin Raux nicht nur das Jahr seines zwanzigsten Geburtstags, sondern auch jenes seiner Einbürgerung. Der Sohn eines Franzosen und einer Brasilianerin hat kürzlich das Walliser Bürgerrecht erhalten und wurde vergangenen Mai in Brig vereidigt. Wie der junge Lernende der Staatskanzlei seinen Weg zum Schweizer Pass erlebt hat, erzählt er uns im Portrait. WeiterlesenÜberKevin Raux –mein Weg zum Schweizer Pass »
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Zu Besuch

Zu Besuch Savièse
Zu Besuch in Savièse avec Sylvain Dumoulin
Savièse kennt man als sonniges Hochplateau über Sitten. Weniger bekannt ist aber, dass sich das Gemeindegebiet von Savièse von der Talebene bis zu den ewigen Gletschern erstreckt und sich rund um St-Germain, dem Hauptort, abwechslungsreiche Landschaften und eine ganze Reihe lieblicher Dörfer finden. In den vergangenen Jahren ist die Gemeinde stark gewachsen und zählt mittlerweile um die 8400 Einwohnerinnen und Einwohner. Was den Reiz von Savièse ausmacht, verrät uns Sylvain Dumoulin, Gemeindepräsident von Savièse und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dienststelle für Mobilität. Er hat für unseren Abstecher nach Savièse ein paar besondere Highlights herausgepickt: das Château de la Soie (auf Deutsch Schloss Seta), das Motto «Pa Capona», den berühmten «Flon saviésan» und das Herrgottsfest, bei dem ganz Savièse auf den Beinen ist.
Das unbekannte Château de la Soie
Sylvain Dumoulin geht auf dem steilen, kurvenreichen Weg voraus. Nach wenigen Metern erreichen wir das Haupttor des Château de la Soie. Vor uns ein monumentales Tor, die einzigen Mauerreste, die von der im Jahr 1200 durch den Bischof von Sitten errichteten Burg noch übrig sind. Während über einem Jahrhundert war die Burg der bevorzugte Sitz der Bischöfe. Erbaut wurde die Burg, um in den territorialen Konflikten Herrschaftsansprüche gegen die Savoyer geltend zu machen; sie spielte dann aber beim Raronhandel eine wichtige Rolle, bei dem es einen Aufstand gegen die Herrschaft der Adelsfamilie von Raron gab. «1417 wurde das Schloss niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht», erzählt uns der Gemeindepräsident. «Irgendwann begannen die Dorfbewohner, die Steine der Ruine für ihre Häuser und zur Befestigung ihrer Rebberge zu nutzen.»
Auch wenn von der Burg nicht mehr viel übrigblieb, kamen ihre Geheimnisse nach und nach ans Licht. 2017 wurde der Hügel mittels Georadars vermessen. Dabei wurden neue Türme lokalisiert. «Beim Scan wurden auch die Fundamente des Bergfrieds und die Kellergewölbe der Burg sichtbar. Damit haben wir heute eine sehr präzise Vorstellung, wie die Burg ausgesehen hat.»
Vom kleinen Hügel aus hat man eine atemberaubende Aussicht aufs Rhonetal. «Man hat praktisch einen 360°-Blick, womit man früher feindliche Heere bis nach Martinach erspähen konnte», weiss Sylvain. Heute lädt der Ort zum Verweilen ein.
Der Aussichtspunkt ist für sein spezielles Mikroklima und seine Trockenwiesen bekannt. Auf dem Hügel wachsen seltene Pflanzen von nationaler Bedeutung, wie der Walliser Rittersporn oder die Schweizer Schwertlilie. Ein solch aussergewöhnlicher Ort bedarf aussergewöhnlicher Vorkehrungen.
«Man darf hier nicht mähen. Die Grünpflege wird von Schafen übernommen, die einmal pro Jahr zum Weiden hierher getrieben werden.»
Die Gemeinde weiss um die Bedeutung des Orts und plant deshalb einen Lehrpfad, der demnächst realisiert werden soll.
Auf den Namen des Schlosses angesprochen, erklärt Dumoulin: «Aus der Ferne sieht der felsige Grat des Hügels wie eine gezahnte Säge aus. Im Altfranzösisch oder auf Patois wurde «scie» (Säge) als «soie» ausgesprochen.»
Der beliebte Ausspruch «Pa Capona»
Das im Unterwallis allgegenwärtige «Pa Capona» ist eng mit Savièse verbunden. Der Gemeindepräsident liefert uns eine Erklärung zur Bedeutung und zum Ursprung dieser Redewendung und führt uns dazu an einen anderen geschichtsträchtigen Ort der Gemeinde: die Bisse de Savièse, mit der Pa Capona eng in Verbindung gebracht wird.
«Die Suone wurde um das Jahr 1430 erbaut, um die Wiesen und Felder in der Gegend zu bewässern. Wie an vielen anderen Orten im Wallis war die Wasserknappheit auch in unserem Dorf ein grosses Problem», so Sylvain. Das blaue Gold wurde im Vallée de la Morge gefasst und über ein Bauwerk nach Savièse geleitet.
Was einleuchtend tönt, war alles andere als einfach: «Jeden Winter wurden ganze Abschnitte der Suone durch Lawinen oder Steinschlag zerstört und mussten jeweils im Frühling wieder mühsam instand gestellt werden.» So entstand der Patois-Ausdruck Pa Capona: «Pa Capona heisst niemals aufgeben, niemals kapitulieren, niemals die Schultern hängen lassen.»
1935 wurde das offene Bauwerk durch einen Tunnel ersetzt und die Suone wurde nicht mehr benötigt. Was blieb, war das Motto selbst. «Nagelt mich jetzt bitte nicht auf die historische Richtigkeit meiner Erklärungen fest», scherzt Sylvain. «Ich finde es ist eine schöne Legende, die es wert ist, weitererzählt zu werden.»
Mittlerweile ist das Motto weit über die Gemeindegrenzen hinausbekannt und hat sogar in der Alltagssprache Einzug gehalten. Savièse macht darauf aber kein Exklusivrecht geltend: «Der Ausdruck hat seine Wurzeln bei uns, aber er darf aber natürlich von allen verwendet werden», meint Sylvain grosszügig.
Die Bisse de Savièse, die auch unter dem Namen Bisse du Torrent-Neuf bekannt ist, wurde in den Nullerjahren übrigens zu einem Wanderweg umgestaltet. «Der Weg ist eine Hommage an die Arbeit unserer Vorfahren. Man sieht auf eindrückliche Art und Weise, wie die Suone in den Fels gehauen oder die Kännel an der Wand befestigt wurden.»
Der alten Tradition zufolge wird der Weg jeweils im Frühjahr beim «Gmeiwärch» instand gestellt, damit er ab Mai von Wanderern und Spaziergängern genutzt werden kann. Pa Capona, die Geschichte geht weiter.
Offizielle Website der Suone: www.torrent-neuf.ch
Der Flon saviésan, ein kulinarisches Highlight
«Wie wär’s mit einer Pause?» Zurück in St-Germain lädt uns Sylvain Dumoulin auf eine einheimische Spezialität ein: den berühmten Flon saviésan, der übrigens nicht mit dem puddingähnlichen Flan und noch weniger mit dem Gâteau saviésan zu verwechseln ist.
Zum Flon saviésan findet man sogar im Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz einen Eintrag. Es ist ein Früchtekuchen, der unter und auf den Früchten eine süsse Sablé-Schicht trägt.
Das Geheimnis des Rezepts verrät uns Bäcker-Konditormeister Baptiste Debons, dem wir nun einen Besuch abstatten. «Der Teigboden besteht aus Mehl, Butter, Zucker und Salz», verrät er uns. Bei der Wahl der Früchte hat man freie Hand: «Meist nimmt man Äpfel. Je nach Saison eignen sich aber auch Rhabarber, Aprikosen oder Zwetschgen gut.» Sylvain ist da weniger offen: «Für mich muss ein echter Flon aus Äpfeln sein.»
Der Kuchen ist nicht nur einfach in der Zubereitung, er lässt sich auch bis zu einer Woche aufbewahren. Das perfekte Dessert also zum Kaffee? Sylvain verneint, der richtige Moment für ein Stück Flon sei erst nach dem Kaffee.
Auf die Frage, wie es denn um die Backkünste des Gemeindepräsidenten stehe, lacht er: «Ich habe mich selbst einmal an einen Flon gewagt und mein Ergebnis ganz stolz auf Social Media gepostet. Alle anderen waren aber gar nicht dieser Meinung und in der Fasnachtszeitung wird noch heute Jahr für Jahr über meinen Flon gespottet». Mit Baptistes Tricks und Ratschlägen sollte es Sylvain aber gelingen, seinen guten Ruf wieder herzustellen.
Website : dblesartisans.ch
Fronleichnam als Höhepunkt des Jahres
Zum Abschluss unseres Rundgangs durch Savièse müssen wir natürlich noch auf das Herrgottsfest zu sprechen kommen. Dazu führt uns Sylvain zur Kirche von St-Germain. Dort zeigt er uns das von Ernest Biéler gestaltete Kirchenfenster zum Fronleichnamsfest. Über unseren Köpfen fasst das Werk die wichtigsten Momente der Prozession zusammen. «Der untere Teil des Bilds zeigt die Frauen, die die heilige Jungfrau tragen», erklärt Sylvain mit Blick nach oben. «In der Mitte sieht man Jesus am Kreuz, der von den Grenadieren und den Sapeuren, erkennbar an ihren großen Hüten, umgeben ist. Und ganz oben die Monstranz unter ihrem Baldachin.» Die 1934 von Ernest Biéler angefertigte Glasmalerei repräsentiert noch heute die Essenz der Feier.
Zum Fronleichnamsfest strömen in Savièse jedes Jahr um die 1000 Menschen zusammen, darunter gegen 400 in Uniform und Festtagskleidung. Nach einem eingespielten Turnus ist jeweils ein anderes Dorf der Gemeinde für die Organisation verantwortlich. Diesem Turnus ist es auch zu verdanken, dass Fronleichnam in Savièse auch heute noch einen so grossen Stellenwert hat: «Der Wettbewerb zwischen St-Germain, Chandolin, Drône, Granois, Ormône und Roumaz trägt viel dazu bei, dass sich alle ins Zeug legen. Es gibt eine gesunde Art Konkurrenz. Jedes Dorf will es noch besser machen als die anderen», so der Gemeindepräsident.
Die Gemeinde trägt einiges zum Gelingen des Feiertags bei, stellt jeweils die Festanzüge zur Verfügung und lässt die Festbeflaggung hissen. «Das Banner verlässt seine Vitrine nur zu Fronleichnam. Und nein, das ist nicht nur eine Anekdote, sondern zeigt, wie wichtig dieser Feiertag für uns ist. Fronleichnam ist der Kitt zwischen den Dörfern der Gemeinde und hilft den Neuzuzügern bei der Integration; der Herrgottstag ist wirklich etwas Besonderes für uns», betont Dumoulin.
Das nächste Fronleichnamsfest wird am 19. Juni 2025 gefeiert. Dieses Jahr wird Chandolin die Ehre zuteil, die grosse Feier zu organisieren.
Dialog
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Diensttreue
Der Kanton feiert seine Jubilare. WeiterlesenÜberDiensttreue » -
ZMLP
Der ZMLP feierte an seiner Delegiertenversammlung sein 75-jähriges Bestehen. WeiterlesenÜberZMLP » -
Neue Perspektiven entdecken
Rund 50 Kinder sind am 8. November, am Nationalen Zukunftstag, der Einladung der Walliser Kantonspolizei gefolgt. WeiterlesenÜberNeue Perspektiven entdecken »
Info
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INFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors
Der Staatsrat hat Olivier Walther zum Direktor der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule Sitten (EPCA) ernannt. Derzeit ist er Abteilungsleiter an der Technischen Berufsfachschule Sitten (EPTM). Er wird sein Amt zum Beginn des Schuljahres 2025–2026 antreten und auf René Constantin folgen, der in Pension geht. WeiterlesenÜberINFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors » -
INFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen
Der Staatsrat hat zwei kantonale Ombudspersonen ernannt und will so die einvernehmliche Beilegung von möglichen Streitigkeiten zwischen der Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern vereinfachen. Sabine Forny, selbstständige Mediatorin, übernimmt die deutschsprachigen Dossiers, während Fabien Maret, Inhaber des Anwaltspatents und diplomierter Mediator, fürs Unterwallis zuständig sein wird. Die Ombudspersonen intervenieren auf Anfrage einer der beiden Seiten, wenn die üblichen Massnahmen zur Beilegung eines Konflikts zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt haben. WeiterlesenÜberINFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen » -
INFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis
Der Staatsrat hat David Albasini zum Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis ernannt. Der Verantwortliche Finanzen und Controlling der Dienststelle für Hochschulwesen folgt per 1. Mai 2025 auf Damian Locher, der die Leitung der Kantonalen Finanzverwaltung übernimmt. WeiterlesenÜberINFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis » -
INFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung
Der Staatsrat ernennt Damian Locher zum neuen Chef der Kantonalen Finanzverwaltung. Der eidg. diplomierte Wirtschaftsprüfer und Betriebsökonom FH hält derzeit die Stelle des Adjunkten der Dienststelle inne und ist Chef der Hauptbuchhaltung des Staates. Bevor der aus Leuk stammende Locher 2007 zur Kantonsverwaltung wechselte, war er in der Privatwirtschaft tätig und sammelte dort umfassende Berufserfahrung. Er folgt per 1. April 2025 auf Pierre-André Charbonnet. WeiterlesenÜberINFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung » -
INFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef
Der Staatsrat hat Mathieu Moser zum Chef des Amtes für digitale Bildung ernannt. Mathieu Moser ist derzeit Direktor der Ecoles de l'Arpille und wird ab 1. Juni 2025 die Leitung dieses neu geschaffenen Amtes übernehmen. Er hat den Auftrag, die Umsetzung der Strategie zur digitalen Bildung zu steuern und zu koordinieren. WeiterlesenÜberINFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef » -
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Glosse

Zu Besuch Savièse
Zu Besuch in Savièse avec Sylvain Dumoulin
Savièse kennt man als sonniges Hochplateau über Sitten. Weniger bekannt ist aber, dass sich das Gemeindegebiet von Savièse von der Talebene bis zu den ewigen Gletschern erstreckt und sich rund um St-Germain, dem Hauptort, abwechslungsreiche Landschaften und eine ganze Reihe lieblicher Dörfer finden. In den vergangenen Jahren ist die Gemeinde stark gewachsen und zählt mittlerweile um die 8400 Einwohnerinnen und Einwohner. Was den Reiz von Savièse ausmacht, verrät uns Sylvain Dumoulin, Gemeindepräsident von Savièse und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dienststelle für Mobilität. Er hat für unseren Abstecher nach Savièse ein paar besondere Highlights herausgepickt: das Château de la Soie (auf Deutsch Schloss Seta), das Motto «Pa Capona», den berühmten «Flon saviésan» und das Herrgottsfest, bei dem ganz Savièse auf den Beinen ist.
Das unbekannte Château de la Soie
Sylvain Dumoulin geht auf dem steilen, kurvenreichen Weg voraus. Nach wenigen Metern erreichen wir das Haupttor des Château de la Soie. Vor uns ein monumentales Tor, die einzigen Mauerreste, die von der im Jahr 1200 durch den Bischof von Sitten errichteten Burg noch übrig sind. Während über einem Jahrhundert war die Burg der bevorzugte Sitz der Bischöfe. Erbaut wurde die Burg, um in den territorialen Konflikten Herrschaftsansprüche gegen die Savoyer geltend zu machen; sie spielte dann aber beim Raronhandel eine wichtige Rolle, bei dem es einen Aufstand gegen die Herrschaft der Adelsfamilie von Raron gab. «1417 wurde das Schloss niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht», erzählt uns der Gemeindepräsident. «Irgendwann begannen die Dorfbewohner, die Steine der Ruine für ihre Häuser und zur Befestigung ihrer Rebberge zu nutzen.»
Auch wenn von der Burg nicht mehr viel übrigblieb, kamen ihre Geheimnisse nach und nach ans Licht. 2017 wurde der Hügel mittels Georadars vermessen. Dabei wurden neue Türme lokalisiert. «Beim Scan wurden auch die Fundamente des Bergfrieds und die Kellergewölbe der Burg sichtbar. Damit haben wir heute eine sehr präzise Vorstellung, wie die Burg ausgesehen hat.»
Vom kleinen Hügel aus hat man eine atemberaubende Aussicht aufs Rhonetal. «Man hat praktisch einen 360°-Blick, womit man früher feindliche Heere bis nach Martinach erspähen konnte», weiss Sylvain. Heute lädt der Ort zum Verweilen ein.
Der Aussichtspunkt ist für sein spezielles Mikroklima und seine Trockenwiesen bekannt. Auf dem Hügel wachsen seltene Pflanzen von nationaler Bedeutung, wie der Walliser Rittersporn oder die Schweizer Schwertlilie. Ein solch aussergewöhnlicher Ort bedarf aussergewöhnlicher Vorkehrungen.
«Man darf hier nicht mähen. Die Grünpflege wird von Schafen übernommen, die einmal pro Jahr zum Weiden hierher getrieben werden.»
Die Gemeinde weiss um die Bedeutung des Orts und plant deshalb einen Lehrpfad, der demnächst realisiert werden soll.
Auf den Namen des Schlosses angesprochen, erklärt Dumoulin: «Aus der Ferne sieht der felsige Grat des Hügels wie eine gezahnte Säge aus. Im Altfranzösisch oder auf Patois wurde «scie» (Säge) als «soie» ausgesprochen.»
Der beliebte Ausspruch «Pa Capona»
Das im Unterwallis allgegenwärtige «Pa Capona» ist eng mit Savièse verbunden. Der Gemeindepräsident liefert uns eine Erklärung zur Bedeutung und zum Ursprung dieser Redewendung und führt uns dazu an einen anderen geschichtsträchtigen Ort der Gemeinde: die Bisse de Savièse, mit der Pa Capona eng in Verbindung gebracht wird.
«Die Suone wurde um das Jahr 1430 erbaut, um die Wiesen und Felder in der Gegend zu bewässern. Wie an vielen anderen Orten im Wallis war die Wasserknappheit auch in unserem Dorf ein grosses Problem», so Sylvain. Das blaue Gold wurde im Vallée de la Morge gefasst und über ein Bauwerk nach Savièse geleitet.
Was einleuchtend tönt, war alles andere als einfach: «Jeden Winter wurden ganze Abschnitte der Suone durch Lawinen oder Steinschlag zerstört und mussten jeweils im Frühling wieder mühsam instand gestellt werden.» So entstand der Patois-Ausdruck Pa Capona: «Pa Capona heisst niemals aufgeben, niemals kapitulieren, niemals die Schultern hängen lassen.»
1935 wurde das offene Bauwerk durch einen Tunnel ersetzt und die Suone wurde nicht mehr benötigt. Was blieb, war das Motto selbst. «Nagelt mich jetzt bitte nicht auf die historische Richtigkeit meiner Erklärungen fest», scherzt Sylvain. «Ich finde es ist eine schöne Legende, die es wert ist, weitererzählt zu werden.»
Mittlerweile ist das Motto weit über die Gemeindegrenzen hinausbekannt und hat sogar in der Alltagssprache Einzug gehalten. Savièse macht darauf aber kein Exklusivrecht geltend: «Der Ausdruck hat seine Wurzeln bei uns, aber er darf aber natürlich von allen verwendet werden», meint Sylvain grosszügig.
Die Bisse de Savièse, die auch unter dem Namen Bisse du Torrent-Neuf bekannt ist, wurde in den Nullerjahren übrigens zu einem Wanderweg umgestaltet. «Der Weg ist eine Hommage an die Arbeit unserer Vorfahren. Man sieht auf eindrückliche Art und Weise, wie die Suone in den Fels gehauen oder die Kännel an der Wand befestigt wurden.»
Der alten Tradition zufolge wird der Weg jeweils im Frühjahr beim «Gmeiwärch» instand gestellt, damit er ab Mai von Wanderern und Spaziergängern genutzt werden kann. Pa Capona, die Geschichte geht weiter.
Offizielle Website der Suone: www.torrent-neuf.ch
Der Flon saviésan, ein kulinarisches Highlight
«Wie wär’s mit einer Pause?» Zurück in St-Germain lädt uns Sylvain Dumoulin auf eine einheimische Spezialität ein: den berühmten Flon saviésan, der übrigens nicht mit dem puddingähnlichen Flan und noch weniger mit dem Gâteau saviésan zu verwechseln ist.
Zum Flon saviésan findet man sogar im Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz einen Eintrag. Es ist ein Früchtekuchen, der unter und auf den Früchten eine süsse Sablé-Schicht trägt.
Das Geheimnis des Rezepts verrät uns Bäcker-Konditormeister Baptiste Debons, dem wir nun einen Besuch abstatten. «Der Teigboden besteht aus Mehl, Butter, Zucker und Salz», verrät er uns. Bei der Wahl der Früchte hat man freie Hand: «Meist nimmt man Äpfel. Je nach Saison eignen sich aber auch Rhabarber, Aprikosen oder Zwetschgen gut.» Sylvain ist da weniger offen: «Für mich muss ein echter Flon aus Äpfeln sein.»
Der Kuchen ist nicht nur einfach in der Zubereitung, er lässt sich auch bis zu einer Woche aufbewahren. Das perfekte Dessert also zum Kaffee? Sylvain verneint, der richtige Moment für ein Stück Flon sei erst nach dem Kaffee.
Auf die Frage, wie es denn um die Backkünste des Gemeindepräsidenten stehe, lacht er: «Ich habe mich selbst einmal an einen Flon gewagt und mein Ergebnis ganz stolz auf Social Media gepostet. Alle anderen waren aber gar nicht dieser Meinung und in der Fasnachtszeitung wird noch heute Jahr für Jahr über meinen Flon gespottet». Mit Baptistes Tricks und Ratschlägen sollte es Sylvain aber gelingen, seinen guten Ruf wieder herzustellen.
Website : dblesartisans.ch
Fronleichnam als Höhepunkt des Jahres
Zum Abschluss unseres Rundgangs durch Savièse müssen wir natürlich noch auf das Herrgottsfest zu sprechen kommen. Dazu führt uns Sylvain zur Kirche von St-Germain. Dort zeigt er uns das von Ernest Biéler gestaltete Kirchenfenster zum Fronleichnamsfest. Über unseren Köpfen fasst das Werk die wichtigsten Momente der Prozession zusammen. «Der untere Teil des Bilds zeigt die Frauen, die die heilige Jungfrau tragen», erklärt Sylvain mit Blick nach oben. «In der Mitte sieht man Jesus am Kreuz, der von den Grenadieren und den Sapeuren, erkennbar an ihren großen Hüten, umgeben ist. Und ganz oben die Monstranz unter ihrem Baldachin.» Die 1934 von Ernest Biéler angefertigte Glasmalerei repräsentiert noch heute die Essenz der Feier.
Zum Fronleichnamsfest strömen in Savièse jedes Jahr um die 1000 Menschen zusammen, darunter gegen 400 in Uniform und Festtagskleidung. Nach einem eingespielten Turnus ist jeweils ein anderes Dorf der Gemeinde für die Organisation verantwortlich. Diesem Turnus ist es auch zu verdanken, dass Fronleichnam in Savièse auch heute noch einen so grossen Stellenwert hat: «Der Wettbewerb zwischen St-Germain, Chandolin, Drône, Granois, Ormône und Roumaz trägt viel dazu bei, dass sich alle ins Zeug legen. Es gibt eine gesunde Art Konkurrenz. Jedes Dorf will es noch besser machen als die anderen», so der Gemeindepräsident.
Die Gemeinde trägt einiges zum Gelingen des Feiertags bei, stellt jeweils die Festanzüge zur Verfügung und lässt die Festbeflaggung hissen. «Das Banner verlässt seine Vitrine nur zu Fronleichnam. Und nein, das ist nicht nur eine Anekdote, sondern zeigt, wie wichtig dieser Feiertag für uns ist. Fronleichnam ist der Kitt zwischen den Dörfern der Gemeinde und hilft den Neuzuzügern bei der Integration; der Herrgottstag ist wirklich etwas Besonderes für uns», betont Dumoulin.
Das nächste Fronleichnamsfest wird am 19. Juni 2025 gefeiert. Dieses Jahr wird Chandolin die Ehre zuteil, die grosse Feier zu organisieren.
Ratgeber
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Ratgeber: Datenschutz
Maxime Beaumont ist seit Juni 2024 der Datenschutzdelegierte des Kantons. Der 37-jährige erklärt uns, wie wir unsere persönlichen Daten am besten schützen können. WeiterlesenÜberRatgeber: Datenschutz » -
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Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
E-Mails sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir die Regeln und den Umgang mit der elektronischen Kommunikation auch beherrschen! WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Nach der richtigen Kommunikationsform widmen wir uns nun den Umgangsformen: In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit der Netiquette. Kommunikationsexpertin Fabienne Schnyder klärt uns in Sachen Verhaltensregeln und Höflichkeit im Umgang mit E-Mails auf. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Selbst wenn E-Mails mittlerweile aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind, hat der elektronische Briefverkehr dennoch seine Tücken. In welchem Ton soll man schreiben? Wie geht man mit den Empfängern um? Welche Regeln gelten für den Datenschutz? Beim Umgang mit E-Mails sind Vorsicht und Genauigkeit stets gefragt. Fabienne Schnyder, Expertin für schriftliche Kommunikation, vertraut uns ihre Tipps für eine gelungene Kommunikation an und erklärt, wie man Fehltritte vermeiden kann. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Conseil : Mobilité professionnelle
L’administration cantonale promeut activement la mobilité partagée. Depuis 2020, elle met à la disposition de son personnel des véhicules en libre-service, comprenant à la fois des vélos et des voitures. Cette initiative s’inscrit dans le cadre du Plan de Moblité approuvé par le Conseil d’Etat, visant à encourager une mobilité professionnelle plus durable. Etes-vous tenté par la mobilité partagée ? Laissez-vous convaincre ! WeiterlesenÜberConseil : Mobilité professionnelle » -
Conseil : Cybersicherheit
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Zu Besuch Savièse
Zu Besuch in Savièse avec Sylvain Dumoulin
Savièse kennt man als sonniges Hochplateau über Sitten. Weniger bekannt ist aber, dass sich das Gemeindegebiet von Savièse von der Talebene bis zu den ewigen Gletschern erstreckt und sich rund um St-Germain, dem Hauptort, abwechslungsreiche Landschaften und eine ganze Reihe lieblicher Dörfer finden. In den vergangenen Jahren ist die Gemeinde stark gewachsen und zählt mittlerweile um die 8400 Einwohnerinnen und Einwohner. Was den Reiz von Savièse ausmacht, verrät uns Sylvain Dumoulin, Gemeindepräsident von Savièse und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Dienststelle für Mobilität. Er hat für unseren Abstecher nach Savièse ein paar besondere Highlights herausgepickt: das Château de la Soie (auf Deutsch Schloss Seta), das Motto «Pa Capona», den berühmten «Flon saviésan» und das Herrgottsfest, bei dem ganz Savièse auf den Beinen ist.
Das unbekannte Château de la Soie
Sylvain Dumoulin geht auf dem steilen, kurvenreichen Weg voraus. Nach wenigen Metern erreichen wir das Haupttor des Château de la Soie. Vor uns ein monumentales Tor, die einzigen Mauerreste, die von der im Jahr 1200 durch den Bischof von Sitten errichteten Burg noch übrig sind. Während über einem Jahrhundert war die Burg der bevorzugte Sitz der Bischöfe. Erbaut wurde die Burg, um in den territorialen Konflikten Herrschaftsansprüche gegen die Savoyer geltend zu machen; sie spielte dann aber beim Raronhandel eine wichtige Rolle, bei dem es einen Aufstand gegen die Herrschaft der Adelsfamilie von Raron gab. «1417 wurde das Schloss niedergebrannt und dem Erdboden gleichgemacht», erzählt uns der Gemeindepräsident. «Irgendwann begannen die Dorfbewohner, die Steine der Ruine für ihre Häuser und zur Befestigung ihrer Rebberge zu nutzen.»
Auch wenn von der Burg nicht mehr viel übrigblieb, kamen ihre Geheimnisse nach und nach ans Licht. 2017 wurde der Hügel mittels Georadars vermessen. Dabei wurden neue Türme lokalisiert. «Beim Scan wurden auch die Fundamente des Bergfrieds und die Kellergewölbe der Burg sichtbar. Damit haben wir heute eine sehr präzise Vorstellung, wie die Burg ausgesehen hat.»
Vom kleinen Hügel aus hat man eine atemberaubende Aussicht aufs Rhonetal. «Man hat praktisch einen 360°-Blick, womit man früher feindliche Heere bis nach Martinach erspähen konnte», weiss Sylvain. Heute lädt der Ort zum Verweilen ein.
Der Aussichtspunkt ist für sein spezielles Mikroklima und seine Trockenwiesen bekannt. Auf dem Hügel wachsen seltene Pflanzen von nationaler Bedeutung, wie der Walliser Rittersporn oder die Schweizer Schwertlilie. Ein solch aussergewöhnlicher Ort bedarf aussergewöhnlicher Vorkehrungen.
«Man darf hier nicht mähen. Die Grünpflege wird von Schafen übernommen, die einmal pro Jahr zum Weiden hierher getrieben werden.»
Die Gemeinde weiss um die Bedeutung des Orts und plant deshalb einen Lehrpfad, der demnächst realisiert werden soll.
Auf den Namen des Schlosses angesprochen, erklärt Dumoulin: «Aus der Ferne sieht der felsige Grat des Hügels wie eine gezahnte Säge aus. Im Altfranzösisch oder auf Patois wurde «scie» (Säge) als «soie» ausgesprochen.»
Der beliebte Ausspruch «Pa Capona»
Das im Unterwallis allgegenwärtige «Pa Capona» ist eng mit Savièse verbunden. Der Gemeindepräsident liefert uns eine Erklärung zur Bedeutung und zum Ursprung dieser Redewendung und führt uns dazu an einen anderen geschichtsträchtigen Ort der Gemeinde: die Bisse de Savièse, mit der Pa Capona eng in Verbindung gebracht wird.
«Die Suone wurde um das Jahr 1430 erbaut, um die Wiesen und Felder in der Gegend zu bewässern. Wie an vielen anderen Orten im Wallis war die Wasserknappheit auch in unserem Dorf ein grosses Problem», so Sylvain. Das blaue Gold wurde im Vallée de la Morge gefasst und über ein Bauwerk nach Savièse geleitet.
Was einleuchtend tönt, war alles andere als einfach: «Jeden Winter wurden ganze Abschnitte der Suone durch Lawinen oder Steinschlag zerstört und mussten jeweils im Frühling wieder mühsam instand gestellt werden.» So entstand der Patois-Ausdruck Pa Capona: «Pa Capona heisst niemals aufgeben, niemals kapitulieren, niemals die Schultern hängen lassen.»
1935 wurde das offene Bauwerk durch einen Tunnel ersetzt und die Suone wurde nicht mehr benötigt. Was blieb, war das Motto selbst. «Nagelt mich jetzt bitte nicht auf die historische Richtigkeit meiner Erklärungen fest», scherzt Sylvain. «Ich finde es ist eine schöne Legende, die es wert ist, weitererzählt zu werden.»
Mittlerweile ist das Motto weit über die Gemeindegrenzen hinausbekannt und hat sogar in der Alltagssprache Einzug gehalten. Savièse macht darauf aber kein Exklusivrecht geltend: «Der Ausdruck hat seine Wurzeln bei uns, aber er darf aber natürlich von allen verwendet werden», meint Sylvain grosszügig.
Die Bisse de Savièse, die auch unter dem Namen Bisse du Torrent-Neuf bekannt ist, wurde in den Nullerjahren übrigens zu einem Wanderweg umgestaltet. «Der Weg ist eine Hommage an die Arbeit unserer Vorfahren. Man sieht auf eindrückliche Art und Weise, wie die Suone in den Fels gehauen oder die Kännel an der Wand befestigt wurden.»
Der alten Tradition zufolge wird der Weg jeweils im Frühjahr beim «Gmeiwärch» instand gestellt, damit er ab Mai von Wanderern und Spaziergängern genutzt werden kann. Pa Capona, die Geschichte geht weiter.
Offizielle Website der Suone: www.torrent-neuf.ch
Der Flon saviésan, ein kulinarisches Highlight
«Wie wär’s mit einer Pause?» Zurück in St-Germain lädt uns Sylvain Dumoulin auf eine einheimische Spezialität ein: den berühmten Flon saviésan, der übrigens nicht mit dem puddingähnlichen Flan und noch weniger mit dem Gâteau saviésan zu verwechseln ist.
Zum Flon saviésan findet man sogar im Inventar des kulinarischen Erbes der Schweiz einen Eintrag. Es ist ein Früchtekuchen, der unter und auf den Früchten eine süsse Sablé-Schicht trägt.
Das Geheimnis des Rezepts verrät uns Bäcker-Konditormeister Baptiste Debons, dem wir nun einen Besuch abstatten. «Der Teigboden besteht aus Mehl, Butter, Zucker und Salz», verrät er uns. Bei der Wahl der Früchte hat man freie Hand: «Meist nimmt man Äpfel. Je nach Saison eignen sich aber auch Rhabarber, Aprikosen oder Zwetschgen gut.» Sylvain ist da weniger offen: «Für mich muss ein echter Flon aus Äpfeln sein.»
Der Kuchen ist nicht nur einfach in der Zubereitung, er lässt sich auch bis zu einer Woche aufbewahren. Das perfekte Dessert also zum Kaffee? Sylvain verneint, der richtige Moment für ein Stück Flon sei erst nach dem Kaffee.
Auf die Frage, wie es denn um die Backkünste des Gemeindepräsidenten stehe, lacht er: «Ich habe mich selbst einmal an einen Flon gewagt und mein Ergebnis ganz stolz auf Social Media gepostet. Alle anderen waren aber gar nicht dieser Meinung und in der Fasnachtszeitung wird noch heute Jahr für Jahr über meinen Flon gespottet». Mit Baptistes Tricks und Ratschlägen sollte es Sylvain aber gelingen, seinen guten Ruf wieder herzustellen.
Website : dblesartisans.ch
Fronleichnam als Höhepunkt des Jahres
Zum Abschluss unseres Rundgangs durch Savièse müssen wir natürlich noch auf das Herrgottsfest zu sprechen kommen. Dazu führt uns Sylvain zur Kirche von St-Germain. Dort zeigt er uns das von Ernest Biéler gestaltete Kirchenfenster zum Fronleichnamsfest. Über unseren Köpfen fasst das Werk die wichtigsten Momente der Prozession zusammen. «Der untere Teil des Bilds zeigt die Frauen, die die heilige Jungfrau tragen», erklärt Sylvain mit Blick nach oben. «In der Mitte sieht man Jesus am Kreuz, der von den Grenadieren und den Sapeuren, erkennbar an ihren großen Hüten, umgeben ist. Und ganz oben die Monstranz unter ihrem Baldachin.» Die 1934 von Ernest Biéler angefertigte Glasmalerei repräsentiert noch heute die Essenz der Feier.
Zum Fronleichnamsfest strömen in Savièse jedes Jahr um die 1000 Menschen zusammen, darunter gegen 400 in Uniform und Festtagskleidung. Nach einem eingespielten Turnus ist jeweils ein anderes Dorf der Gemeinde für die Organisation verantwortlich. Diesem Turnus ist es auch zu verdanken, dass Fronleichnam in Savièse auch heute noch einen so grossen Stellenwert hat: «Der Wettbewerb zwischen St-Germain, Chandolin, Drône, Granois, Ormône und Roumaz trägt viel dazu bei, dass sich alle ins Zeug legen. Es gibt eine gesunde Art Konkurrenz. Jedes Dorf will es noch besser machen als die anderen», so der Gemeindepräsident.
Die Gemeinde trägt einiges zum Gelingen des Feiertags bei, stellt jeweils die Festanzüge zur Verfügung und lässt die Festbeflaggung hissen. «Das Banner verlässt seine Vitrine nur zu Fronleichnam. Und nein, das ist nicht nur eine Anekdote, sondern zeigt, wie wichtig dieser Feiertag für uns ist. Fronleichnam ist der Kitt zwischen den Dörfern der Gemeinde und hilft den Neuzuzügern bei der Integration; der Herrgottstag ist wirklich etwas Besonderes für uns», betont Dumoulin.
Das nächste Fronleichnamsfest wird am 19. Juni 2025 gefeiert. Dieses Jahr wird Chandolin die Ehre zuteil, die grosse Feier zu organisieren.