Reportage

Slalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais

Reportage Slalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais

Am Stand, gleich am Eingang der Halle CERM 1, erwartet die Besuchenden ein Slalom durch verschiedene Themenbereiche. Ein Quiz über Helvetismen hier, ein zweisprachiges Memory da und weiter hinten ein Video über lokale Berühmtheiten wie Viola Amherd oder Ramon Zenhäusern. Jede Aktivität ist wohl durchdacht und lädt ein, die beiden Kantonssprachen zu entdecken. «Die Leute haben sich Zeit genommen, um die Walliser Landkarte und die Fresken zu entdecken. Sie fragten nach, wer diese und jene Person ist, oder was dieses und jenes darstellen soll; das erleichterte die Unterhaltung ungemein», erzählt Patricia Ming.

Den Sprachaustausch fördern

Der Stand war nicht nur für die Erwachsenen ein Highlight, sondern sprach auch die Jugendlichen an. Das Büro für Sprach-Austausch (BSA) war bei der Gestaltung des Standes mit einem klaren Ziel stark eingebunden: «Wir wollten einen ansprechenden Stand für die Walliser Jugend schaffen, einen Ort der Begegnung zwischen dem oberen und dem unteren Kantonsteil», erklärt Sandra Schneider, Leiterin des Büros für Sprach-Austausch.

So konnten 29 Klassen – Schülerinnen und Schüler der Primarschulen, der Orientierungsstufe und der Berufsfachschulen – im Rahmen von organisierten Besuchen die didaktische Ausstellung erkunden. «Sie bekamen Aufgaben im Zusammenhang mit der Zweisprachigkeit gestellt und mussten zu zweit ein Video schneiden, jeweils eine deutsch- und eine französischsprachige Person. Die Rückmeldungen waren allesamt positiv, das müssen wir unbedingt wiederholen!», freut sie sich.

Der Stand war gleichzeitig auch Schaufenster für das BSA und seine Aktivitäten. Eltern und Jugendliche nutzten die Gelegenheit, um sich über die Austauschangebote zu informieren, was den Anstoss für noch mehr Sprachaufenthalte im Wallis geben könnte, das in diesem Bereich auf nationaler Ebene bereits jetzt Spitzenreiter ist.

Eine zweisprachige Identität fördern

«Das Verhältnis des Wallis zu seiner offiziellen Zweisprachigkeit ist nicht ganz einfach. Mit diesem Projekt wollten wir das Ober- und das Unterwallis zusammenbringen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. Wir wollten eine bessere Kommunikation und ein grösseres Verständnis zwischen den beiden Kantonsteilen fördern», erklärt Virginie Borel, Geschäftsführerin des Forums für die Zweisprachigkeit und Mitverantwortliche für den Stand.

«Eine eindrucksvolle Anekdote war der Dialog zwischen einem skeptischen Besucher und einer jungen Studentin, die den Stand betreute», erzählt Virginie Borel. «Anfangs war er gegen die Zweisprachigkeit, aber diese junge Frau vermochte ihn mit triftigen Argumenten wirklich zu überzeugen, warum sie sich für diesen Weg entschieden hatte und wie wichtig doch Sprachen für ihre Karriere waren. Müsste ich jemanden einstellen, würde ich mich sofort für sie entscheiden. Sie allein verkörperte die ganze Bedeutung dieses Projekts.»

Die Schülerinnen und Schüler hatten einen Riesen Spass an der Messe. «Die Jugendlichen aus dem Oberwallis waren zum ersten Mal in Martinach und auch für einige Unterwalliser war es neu, sich mit Mitschülern und -schülerinnen aus dem anderen Kantonsteil auszutauschen. Diese Begegnungen haben gezeigt, dass die Zweisprachigkeit etwas sehr Positives ist», fügt Sandra Schneider hinzu.

Eine erfolgreiche Zusammenarbeit

Der Erfolg dieses Standes, der das Ergebnis einer einjährigen Arbeit ist, beruht auf einer engen Zusammenarbeit zwischen dem Forum für die Zweisprachigkeit, dem Büro für Sprach-Austausch und verschiedenen kantonalen Dienststellen. Als Grundlage diente der Stand des Forums für die Zweisprachigkeit, der 2022 an der BEA in Bern zu sehen war, wobei das Konzept an die Walliser Gegebenheiten angepasst wurde. «Ein paar Elemente wie die Karte und das Quiz haben wir übernommen, wir haben aber kulturelle Besonderheiten des Wallis eingebaut, wie eine Bar, um die Gäste und Besuchenden zu empfangen», erklärt Patricia Ming. «Als Nicht-Walliserin war es eine spannende Erfahrung, an der Foire du Valais mitzuarbeiten. Der Ort ist so lebendig und es läuft so viel», verrät Virginie Borel.

Der Stand war jedoch viel mehr als nur ein Ausstellungsort, er war auch ein Ort der Begegnung. «Der Standort war ideal und die Leute freuten sich, Deutsch oder Walliserdeutsch sprechen zu können. Es gab keine Sprachbarrieren, es war einfach toll», freut sich die Leiterin des Büros für Sprach-Austausch (BSA).

Schülerinnen und Schüler der zweiten und dritten Klasse der zweisprachigen Handels- und Fachmittelschule (HFMS) Siders belebten den Stand und brachten neue Energie in das Projekt. «Sie haben dem Stand ein Gesicht gegeben. So viele Jugendliche und Klassen an diesem lebendigen Ort zu sehen, war wirklich schön», erinnert sich die Virginie Borel, Geschäftsführerin des Forums für die Zweisprachigkeit.

Ein Fresko und eine Karte vom Siderser Künstler Julien Valentini

Auch das farbenfrohe Ambiente vermochte die Besucher zu verzaubern. Julien Valentini, Ilustrator aus Siders, war für die stimmungsvolle Atmosphäre und die künstlerische Gestaltung des Standes verantwortlich. Auch das offizielle Logo #zämuensemble, das Fresko mit Walliser Berühmtheiten und eine riesige Landkarte stammen aus seiner Feder.

Rund 150 Arbeitsstunden investierte der Künstler, um die zweisprachige DNA des Wallis zu visualisieren. «Dieses Projekt hat es mir ermöglicht, meinen Kanton und seine symbolträchtigen Persönlichkeiten besser kennen zu lernen. Es war eine tolle Erfahrung, und die Reaktionen am Stand waren extrem positiv», erzählt er begeistert. Julien Valentini gibt zu, dass er sich bei der Erstellung der Walliser Landkarte auch ein paar künstlerische Freiheiten erlaubt hat: «Ich habe ein UFO, Dinosaurier und sogar einen Dahu in die Landkarte gepackt», schmunzelt er.

Wie es nun weitergeht? Der Künstler plant eine kleinere Version seiner Karte, die in den Walliser Schulen verteilt werden soll.

Highlights und Anekdoten: zwischen Überraschung und Erfolg

Der Stand #zämuensemble zämuensemble war Schauplatz zahlreicher Anekdoten und die Begeisterung war durch und durch spürbar. Ein besonderer Moment war der Besuch der Eltern von Nuit Incolore, als sie das Bild ihres Sohnes auf dem Fresko bewunderten. «Sie baten darum, dass dieser Teil nicht weggeworfen werde und dass sie ihn behalten dürften», fügt Patricia Ming hinzu.

Auch die Fotobox am Eingang des Standes war ein Riesenerfolg: Innerhalb von zehn Tagen wurden mehr als 3 400 Schnappschüsse gemacht, sodass die Besucher ihr persönliches Andenken mit nach Hause nehmen konnten. Zudem wurden 5 000 Säckchen mit Samen und 3 000 Postkarten verteilt, um die Zweisprachigkeit auch über den Stand hinaus zu verbreiten.

 

Als eines der Highlights nennt Sandra Schneider die allseits beliebte riesige Walliser Karte. «Um die tausend Mal wurde ich gefragt, wo man sie sehen oder bekommen kann. Die Karte ist ein unterhaltsames Lehrmittel für Jung und ... Junggebliebene. Die Geografie und die Geschichte tragen ebenfalls zum Miteinander bei», ist sie überzeugt. Dieses positive Feedback lässt hoffen, dass die Karte auch in Zukunft eingesetzt werden kann, insbesondere um die pädagogische Erfahrung rund um die Zweisprachigkeit zu erweitern

 

 

Um die tausend Mal wurde ich gefragt, wo man sie sehen oder bekommen kann. Die Karte ist ein unterhaltsames Lehrmittel für Jung und ... Junggebliebene. Die Geografie und die Geschichte tragen ebenfalls zum Miteinander bei

Nachhaltige Auswirkungen

Dieser Stand ist nicht das Ende der Reise, sondern vielmehr der Beginn einer neuen Bewegung. Einige Elemente, wie die Walliser Landkarte und das Fresko, könnten auch für kommende Veranstaltungen wiederverwendet werden und so die Wirksamkeit dieser Initiative verlängern. «Wir hoffen, dass ähnliche Ideen aus diesem Projekt heraus entstehen, insbesondere im Oberwallis. Die Zweisprachigkeit bleibt eines der Schlüsselelemente im Wallis», resümieren Patricia Ming, Sandra Schneider und Virginie Borel unisono. Eine Botschaft, die noch lange und weit über die Messe hinaus nachhallen wird.

  Zurück

Porträt

Misaël Ecoeur: Der Ruf der Berge

Porträt Misaël Ecoeur: Der Ruf der Berge

Das Bishorn, sein erster Viertausender

Mehr als 20 Jahre sind vergangen, die Erinnerung an den Gipfel ist aber noch immer sehr präsent: «Bevor wir aufgebrochen sind, hatte ich grosse Bedenken. Für mich war das Hochgebirge Neuland, ein echtes Abenteuer. Ich sehe noch, wie ich am Vortag meine Ausrüstung bereit gelegt habe. Und ein paar Passagen des Aufstiegs könnte ich noch immer im Detail beschreiben.»

Diese erste Besteigung lehrte Misaël eine wichtige Lektion: «Der Aufstieg ist eine Sache. Auf keinen Fall zu unterschätzen ist aber der Rückweg. Oft sind die Abstiege lang und kräftezehrend und damit ebenso anstrengend.» Mit 26 Jahren steht Misaël also auf seinem ersten Viertausender, nichtsahnend, dass er eines Tages alle höchsten Gipfel der Alpen bezwungen haben wird.

 

Der Aufstieg ist eine Sache. Auf keinen Fall zu unterschätzen ist aber der Rückweg. 

82 offizielle Viertausender

Die Liste der höchsten Alpengipfel ist lang. Der Dachverband UIAA (International Mountaineering and Climbing Federation) führt für die Alpen 82 offizielle Gipfel über 4000 Meter auf dieser Liste, wobei sich alle diese hohen Berge auf die Schweiz, Italien und Frankreich verteilen (www.theuiaa.org/4000-alps/).

Der «Kleinste» unter ihnen, «Les Droites», hat auf den Meter genau 4000 Meter. Angeführt wird die Liste vom Mont Blanc, mit 4808 Meter auch als Dach von Europa bekannt.

Les Droites

Wenn der Weg das Ziel ist

Als zweiten Viertausender bestieg Misaël die Jungfrau (4158m) in den Berner Alpen, dann zusammen mit seiner Ehefrau Katia das Breithorn (4160m) in Zermatt. Zwischen den beiden Gipfeln vergehen ganze zwei Jahre. «Das zeigt, dass es mir nie um das Abhaken von Gipfel ging», betont er. Ihm sei es in erster Linie wichtig, in guter Gesellschaft in den Bergen unterwegs zu sein. Erst nach rund 60 Gipfeln, motiviert von seinen Freunden, nimmt er den Fehdehandschuh auf. Langsam befasst sich Misaël mit dem Gedanken, wie es wäre, alle Viertausender zu besteigen.

 

Der Aha-Moment nach den Grandes Jorasses

2016 dann der Aha-Moment, der das Ganze ins Rollen bringt. Zusammen mit einem Bergführer aus der Region nimmt Misaël im Sommer 2016 die sieben Gipfel der Grandes Jorasses in Angriff. Ihr Plan: Die Überschreitung der Bergkette von der Aiguille de Rochefort bis zur Pointe Walker. Alles passt perfekt: das Wetter, die Form, die Seilschaft. Die ursprünglich in zwei Tagen geplante Überschreitung schaffen die beiden in nur 12 Stunden. «Da habe ich mir das erste Mal gesagt, dass es machbar ist!»

Breithorn mit Clarisse zu ihrem 10

Erhard Loretan, das grosse Vorbild

Misaël kommt schon früh mit dem Bergsteigen in Kontakt. Er wächst in Troistorrents auf, die Dents du Midi stets im Blick. «Wenn wir den Sommer über auf der Alp waren, konnte ich stundenlang mit dem Fernglas die Felswände gegenüber beobachten, auf der Suche nach Bergsteigern. Meine Lieblingsbeschäftigung als Kind.» Später dann vergräbt er sich in den Büchern der «grossen Alpinisten» wie André Georges, Ueli Steck und besonders Erhard Loretan.

«Erhard ist wahrscheinlich der Alpinist, der mich am meisten inspiriert hat. In seinem Buch «Les 8000 rugissants» (auf Deutsch: Den Bergen verfallen) spricht er von der Schönheit des Himalayas, aber auch davon, wie unerbittlich sie sind.» 2009 trifft er in der Cabane d’Orny per Zufall sein Idol. «Er war als Bergführer mit einer Gruppe Sehbehinderter unterwegs. Ich war überrascht, wie einfach und bodenständig er rüberkam, obwohl er zu den besten Bergsteigern seiner Generation gehörte.»

 

Wenn wir den Sommer über auf der Alp waren, konnte ich stundenlang mit dem Fernglas die Felswände gegenüber beobachten, auf der Suche nach Bergsteigern. Meine Lieblingsbeschäftigung als Kind.
Avec Erhard Loretan à la Cabane d'Orny

Die drei letzten Viertausender

80, 81, 82, geschafft! In Begleitung des Bergführers Fréd Degoulet, der 2018 mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet wurde, geht für Misaël im Juli 2024 ein grosser Traum in Erfüllung. Innerhalb von drei Tagen überschreiten sie den gesamten Brouillardgrat und stehen dabei nacheinander auf der Punta Baretti (4013 m), dem Mont Brouillard (4069 m) und dem Picco Luigi Amedeo (4460 m).

Damit schliesst sich der Kreis in Misaëls Lieblingsgebiet: «Mein Herz schlägt für das Mont-Blanc-Massiv. Ich liebe das leicht rötliche Gestein, diesen speziellen Granit. Für mich hat die Gegend eine besondere Anziehungskraft. Sie strahlt eine unglaubliche Energie aus. Ich fühle mich mit dem Berg verbunden und werde zu einer ganz anderen Person, sobald meine Hände den Fels berühren. Etwas das ich kaum beschreiben kann.»

 

Ein Kombi-Spezialist

Auf sein Niveau als Bergsteiger angesprochen, muss Misaël lachen und liefert einen Vergleich zum Skisport: «Ich bin gut in der Kombination.» Auf seinem Blog schreibt sein Freund und Bergführer Fred Degoulet: «Misaël ist nicht unbedingt ein ausgezeichneter Kletterer; er meistert aber alle Passagen und das ist es, was in den Bergen zählt.» Seine Ausdauer, sein Orientierungssinn und sein Tempo machen ihn zu einem kompletten Alpinisten. Dies verdankt er zum Teil seinem Freund David, mit dem er die Ingenieurschule absolvierte und der ihm die ersten alpinen Grundlagen vermittelte. Aber auch der SAC-Sektion Martigny, die seine bergsteigerischen Kenntnisse perfektionierte. Seine praktische Erfahrung hat er sich im Laufe der Jahre bei Touren mit einer Gruppe von Bergbegeisterten in Riddes angeeignet.

Wenn er ohne Bergführer unterwegs ist, übernimmt er ohne Probleme den Lead. «Ohne es zu wollen, übernehme ich meistens die Führung; ich kann gar nicht anders, als vorne hin zu stehen.» Aber den Beruf eines Bergführers möchte er dann doch nicht ausüben: «Ein Bergführer muss auch mit schwierigen Kunden gut umgehen können.» Misaël hingegen bevorzugt die schöne und gesellige Seite der Berge.

 Pointe Luigi Amédée (letzte der 82) Biwak

Ein gewisses Mass an Egoismus braucht's

Misaël gibt zu, dass er in den Bergen zum Egoisten wird und sich dessen durchaus bewusst ist. Gleichzeitig weiss er aber auch, wie viel seine Familie zurücksteckt, um ihm seine Leidenschaft zu ermöglichen. Während Jahren bestimmte sein Sport die Agenda der ganzen Familie. Von Mitte Juli bis Ende August war praktisch jedes Wochenende mit Bergtouren verplant. «Meine Frau und Kinder haben meine Leidenschaft immer respektiert und mich dazu ermutigt, meine Ziele zu verfolgen. Ich weiss, dass das alles andere als selbstverständlich ist.»

Berge und Arbeit

Auch in der Berufswelt geht es für Misaël hoch hinaus. Nachdem er als Projektleiter bei der Dienststelle für Wirtschaftsentwicklung eingestiegen ist, leitet er heute als Chef die Kontaktstelle Wirtschaft bei der Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation.

Der Bezug zum Bergsteigen? Die Ausdauer. «Im Beruf und in den Bergen braucht es physische, mentale und psychologische Widerstandsfähigkeit.»

Eine weitere Parallele sei die Innovation, so Misaël. «Im Bergsport wird das Material ständig weiterentwickelt. Ich bin diesbezüglich etwas ein Freak und immer auf der Suche nach den neusten Technologien wie Abseilgeräte, Stirnlampen usw.»

Lagginhorn mit Katia seiner Frau

Die Frage nach dem Dach der Welt

Ob der Himalaya nun sein nächstes Ziel sei? Misaël zögert einen Moment und gibt dann zu, dass ihn der Gedanke daran reizt. Besonders bei einem Gipfel kommt er ins Schwärmen und das schon seit geraumer Zeit. Der Ama Dablam, der auch als das Matterhorn Nepals bezeichnet wird. Der 6812 m hohe Riese war erst kürzlich wieder in aller Munde, nachdem der Youtuber Inoxtag den Berg als Zwischenziel seiner Everest-Challenge bestieg und eine Doku darüber drehte. Aber Misaël möchte lieber noch nichts Konkretes zu seinen nächsten Plänen verraten.

Eine Lektion fürs Leben

Demut. Dies die Antwort auf die Frage, was ihn die Berge gelehrt haben. «In den Bergen fühlt man sich oft ganz klein. Man muss sich auch bewusst sein, dass es oftmals etwas Glück braucht.» Gleichzeitig kann der Berg nämlich auch sehr grausam sein: «Zweimal habe ich miterlebt, wie eine Seilschaft vor unseren Augen abgestürzt ist. Diesen Moment werde ich nie vergessen.»

Auf die Frage, ob er seine Besteigung aller Viertausender denn als aussergewöhnlich einstuft, antwortet Misaël ganz bescheiden mit nein. Auch wenn wir nach unserem Gespräch mit ihm ganz anderer Meinung sind.

 

In den Bergen fühlt man sich oft ganz klein. Man muss sich auch bewusst sein, dass es oftmals etwas Glück braucht
Allalinhorn mit Thaïs an ihrem 14. Geburtstag

 

Haben Sie eine Idee für ein Porträt?

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Haben Sie eine Leidenschaft und möchten diese mit anderen teilen?

Hat eine Kollegin oder ein Kollege ein Hobby, das unser Interesse verdient?

 

Eine Adresse: VIS-A-VIS@admin.vs.ch

  Zurück

Zu Besuch

  • Es trägt den Namen des Flusses, der es geprägt hat. Das Turtmanntal lebt abseits schnelllebiger Trends und bewahrt seinen zugleich wilden und malerischen Charakter. Dominic Passeraub, Agrartechniker beim Landwirtschaftsamt und zugleich leidenschaftlicher Viehzüchter, ist dort oben ebenfalls Präsident der Alpgenossenschaft. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und aussergewöhnlichen Käse öffnet er uns die Türen zu einer einzigartigen Region. WeiterlesenÜber »
  • Während Savièse für seine sonnige Lage oberhalb von Sitten bekannt ist, wissen wenige, dass sich die Gemeinde von der Talebene bis zu den Gletschern erstreckt und mit seinen vielfältigen Landschaften und hübschen Dörfern rund um St-Germain ein wahres Paradies ist. Sylvain Dumoulin nimmt uns mit in seine Gemeinde und stellt uns deren Sehenswürdigkeiten und Schätze vor: eine kaum bekannte Burgruine, ein lokales Motto, eine kulinarische Spezialität und ein traditionsreiches Fest. WeiterlesenÜber »
  • Zu Besuch in Salvan

    Von der «Pierre Bergère» aus, einem neun Meter hohem Findling inmitten des Dorfes, hat man freien Blick über ganz Salvan. Die Gemeinde mit ihren 1 500 Einwohnern strotzt nur so vor ehrgeizigen Projekten. Yves Fournier ist unser heutiger Reisebegleiter und erzählt uns von der nagelneuen Schule, der sich im Umbau befindenden Eisbahn im Freizeitzentrum Le Tinderet, dem Tunnel und dem Aufzug, der den künftigen TMR-Bahnhof mit der Talstation der neuen Gondelbahn von La Creusaz verbinden wird. Hinzu kommt noch das Projekt des regionalen Naturparks Vallée du Trient, in dem sich sieben Gemeinden zur Erhaltung und Aufwertung des Naturerbes zusammengeschlossen haben. Die Dynamik dieser Gemeinde ist unübersehbar! WeiterlesenÜberZu Besuch in Salvan »
  • En visite sur la Weritzalp

    Die Weritzalp ist sehr wahrscheinlich nicht die bekannteste im ganzen Lötschental. Muss sie auch nicht. Eigentlich ist die Weritzalp, erreichbar von Wiler aus, aber auf Blattener Gemeindegebiet, eine Alp wie jede andere. Sagen nicht die Autoren dieses Textes, sondern Michael Rieder, bei dem wir heute zu Besuch sind. WeiterlesenÜberEn visite sur la Weritzalp »
  • Zu Besuch in Ayer

    Im touristisch aufstrebenden Val d’Anniviers hat sich das urchige Dörfchen Ayer seinen Charme bewahrt und legt grossen Wert auf Brauchtum und Tradition. Wir begleiten Adrienne Melly bei einem Besuch in ihrer Wahlheimat. WeiterlesenÜberZu Besuch in Ayer »
  • Zu besuch in Vollèges

    Als Eingangstor zum Val de Bagnes präsentiert sich Vollèges oft als der kleine Bruder des benachbarten Verbier. Bei näherem Betrachten bietet die Destination aber unzählige Gründe für einen Besuch. Berndard Abbet nimmt uns mit auf einen Spaziergang durch sein Heimatdorf. WeiterlesenÜberZu besuch in Vollèges »
  • St. Niklaus

    St. Niklaus ist mehr als nur ein Durchgangs- oder Ausgangspunkt für Gipfelstürmer. Es ist ein Ort voller Geschichten und Traditionen, an dem man die Vielfalt des Walliser Kulturerbes entdecken kann. WeiterlesenÜberSt. Niklaus »
  • in Euseigne

    Seine Berühmtheit verdankt das Dorf Euseigne den Erdpyramiden. Für Sylvia Sierro-Cina, administrative Mitarbeiterin bei der Dienststelle für Gesundheitswesen, hat das Dörfchen aber weit mehr zu bieten. Seit 14 Jahren lebt die « Pharaonin », wie sie von manchen Kolleginnen und Kollegen scherzhaft genannt wird, nun schon in Euseigne und begleitet uns heute auf einem Dorfrundgang. WeiterlesenÜberin Euseigne »
  • in La Bâtiaz

    Mit seiner Burg und den schmucken Gässchen erfreut sich das Stadtviertel La Bâtiaz weit über die Gemeindegrenzen von Martinach einer gewissen Berühmtheit. Wir begleiten Sandra Moulin-Michellod, spezialisierte Sachbearbeiterin in der Dienststelle für Landwirtschaft (DLW), bei einem Spaziergang durch ihren geliebten Herkunftsort, der voller Kindheitserinnerungen steckt. WeiterlesenÜberin La Bâtiaz »
  • Gondo

    « Gondo ist nicht nur das Unwetter. Gondo ist noch viel mehr. » Yannick Squaratti, Strassenwärter und Gemeinderat zeigt uns die verborgenen Schätze Gondos. WeiterlesenÜberGondo »

Dialog

Info

Glosse

Alle Jahre wieder

Glosse

Alle Jahre wieder

Jeden Herbst um die selbe Zeit flattern die Einladungen zur alljährlichen betrieblichen Weihnachtsfeier in die Mailbox. Dann kommen jeweils zwei Arten von Menschen zum Vorschein. Die einen, die sich wahnsinnig auf diesen Abend freuen und bereits ihren Rentierpullover aus der Versenkung holen und jene, die sich in Windeseile eine Ausrede einfallen lassen, um auf gar keinen Fall daran teilnehmen zu müssen. Für diesen zweiten Typ ist alleine die Vorstellung, einen ganzen Abend neben dem schweigsamen, wenn nicht gar langweiligen Kollegen sitzen zu müssen, der blanke Horror. Oder noch schlimmer, neben der Quasselstrippe, deren Klatsch und Tratsch sich schneller verbreitet als Grippeviren. 

Dabei kann so eine Feier doch ganz nett sein. Nicht nur darf man sich auf Firmenkosten den Bauch mit allerlei Köstlichkeiten vollschlagen und das Potenzial der Leber voll ausschöpfen. Es bietet sich ausserdem auch die seltene Chance, seine Arbeitskollegen von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Vielleicht bietet einem der Chef sogar das Du an.

Das Jahr ist so gut wie zu Ende und die Feiertage sind greifbar nahe. Entsprechend ist die Stimmung gelöst, alle zeigen sich von ihrer lockeren Seite. In diesem feierlichen Rahmen entsteht sozusagen ein Ausnahmezustand und die Hierarchien werden zunehmend flacher. So kann es vorkommen, dass der sonst eher schüchterne Mitarbeiter aus der Buchhaltung mit der feschen Praktikantin vom Empfang eine Polka aufs Parkett legt oder sich die Vorgesetzte beim Karaoke-Duett mit einem Kollegen als wahres Goldkehlchen entpuppt. Und dann gibt es da noch die - nein nicht Schnäppchen-, sondern Fettnäpfchenjäger - die unfreiwillig in jede peinliche Situation schlittern.

Sie sehen, es wäre schade, sich dieses Potpourri aus amüsanten Geschichten entgehen zu lassen. Zumal es Sie überdies gut aussehen lässt, wenn Sie sich an der Feier blicken lassen. Damit zeigen Sie Ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie der Chefetage nicht nur, dass Ihnen ein guter Zusammenhalt im Team wichtig ist, sondern auch, dass Sie deren Grosszügigkeit zu schätzen wissen.

Indem man also zusammen feiert, kreiert man ein gemeinsames Erlebnis, über das man noch lange sprechen kann. Wobei - wie war das noch gleich? Was auf der Weihnachtsfeier passiert, bleibt auf der Weihnachtsfeier.

 

 

  Zurück

Ratgeber

Ratgeber: Frauenförderung über Weiterbildung

Ratgeber: Frauenförderung über Weiterbildung

Auch wenn die Frauen in der Politik, der Arbeitswelt oder im Verbandswesen auf dem Vormarsch sind, hat das Wallis bis zur Geschlechterparität noch ein gutes Stück Weg vor sich. Mit dem Ziel, eine bessere Aufteilung der Verantwortlichkeiten zu erreichen, organisiert der Kanton seit einigen Jahren über das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) und die Dienststelle für Personalmanagement (DPM) Weiterbildungsangebote, die sich speziell an Frauen richten. Darunter finden sich Seminare wie «Marketing de soi au féminin» oder «Yes you can».

Was die Idee dieser «Ladies only»-Angebote ist, verrät uns Caroline Berclaz, Weiterbildungsverantwortliche bei der Dienststelle für Personalmanagement:

 

 

Auch 2023 hat das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) in Zusammenarbeit mit dem Walliser Weiterbildungszentrum CVPC das Angebot «Yes you can» durchgeführt. Das Seminar wird jeweils im Frühling angeboten und beinhaltet eine Reihe verschiedener Module, davon ein Treffen mit einer Führungsperson.

Dieses Jahr stand ein Coaching-Treffen mit der Neuenburger Alt-Staatsrätin Sylvie Perrinjaquet auf dem Programm. Einen Einblick in die Coaching-Sequenz erhalten Sie hier:

 

 

 

  Zurück

Blick ins Staatsarchiv