Das Wallis zwischen Traditionen und Innovationen, ein Jahr voller Widersprüche

Das Wallis erlebte ein komplexes und ereignisreiches Jahr 2023, bei dem sich Herausforderungen und bedeutende Fortschritte abwechselten.

Klimafragen und Bedenken in Bezug auf die Energieversorgung behielten einen hohen Stellenwert auf der politischen und sozialen Agenda. Als Reaktion auf diese Herausforderungen verstärkte das Wallis seine Bemühungen um eine nachhaltige Energieversorgung und legte den Schwerpunkt auf den Übergang zu erneuerbaren Energien, auch wenn das Dekret über die grossen alpinen Solarparks in der Volksabstimmung abgelehnt wurde. Diese Initiativen spiegeln den Willen des Kantons wider, eine kohärente und effektive Strategie im Umgang mit den drängenden Umweltfragen zu verfolgen.

Die Debatten über die Präsenz und die Regulierung des Wolfes belebten die Diskussionen und beleuchteten das komplexe Gleichgewicht zwischen Naturschutz und den Herausforderungen der Berglandwirtschaft. Darüber hinaus wurde die Walliser Landwirtschaft, eine der Lebensadern der Wirtschaft des Kantons, von extremen Wetterphänomenen schwer getroffen, wodurch staatliche Unterstützung vonnöten war. 

Im Dezember erlebte das Wallis mit der Wahl von Viola Amherd zur Bundespräsidentin einen historischen Moment. Die Ankunft der ersten Walliserin an der Spitze der Schweizer Regierung unterstreicht die bedeutenden Fortschritte in Bezug auf die Repräsentation und Inklusion auf der höchsten politischen Ebene.

Gleichzeitig erforderte die Entwicklung der Kantonsfinanzen eine umsichtige und innovative Verwaltung. Angesichts der Herausforderung knapper werdender Mittel muss das Wallis Entschlossenheit und Konsequenz zeigen, um sein Regierungsprogramm umzusetzen und gleichzeitig eine verantwortungsvolle Verwaltung zu gewährleisten.

2023 war somit ein Jahr volle Widersprüche, das geprägt von der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Traditionen und Innovationen, zwischen Schwierigkeiten und Erfolgen. Unser Engagement für das Wohlergehen und den Wohlstand der Bevölkerung ist stärker als je zuvor. Wir sind entschlossen, alle Hindernisse zu überwinden und eine blühende Zukunft für unseren Kanton zu gestalten – diesen aussergewöhnlichen Ort, an dem es sich gut leben und arbeiten lässt. 

Christophe Darbellay
Präsident des Staatsrates