Wald, Flussbau und Landschaft

Wald

2021 hatten die Walliser Wälder ab Anfang Sommer starke Borkenkäferbefälle zu erleiden, eine Folge der Trockenheit 2018.

Die Waldeigentümer leisteten auf fast 2000 Hektaren Schutzwald Unterhalt. Die vom Staatsrat eingesetzte Arbeitsgruppe hat ihre Reflexion über die künftige Finanzierung des Schutzwaldes abgeschlossen. Der Schlussbericht befindet sich derzeit bei den Partnern in Konsultation.

Die durchgeführten Kontrollen ergaben einen nach wie vor starken Wilddruck auf die Waldverjüngung im ganzen Oberwallis, am linken Rhoneufer im Mittelwallis, im Entremont und im Val d'Illiez.

In den Bereichen Walderhaltung und Biodiversität im Wald wurden mehrere Reservatsprojekte, regionale Kompensationsprojekte und Förderprojekte für Waldweiden, Kastanienwälder oder prioritäre Zielarten realisiert.

Natur und Landschaft

Der Druck auf die Naturschutzgebiete ist hoch geblieben. Die Anwesenheit von Naturschutzaufsehern in den empfindlichsten Bereichen ermöglichte es, die Beeinträchtigungen zu begrenzen und die Besucher für die Besonderheiten der Orte und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung zu sensibilisieren.

Im Rahmen der Ausarbeitung der kantonalen Landschaftskonzeption wurde das Interesse an Naturlandschaften als Kommunikationsträger für den Tourismus unterstrichen.

Bei den regionalen Naturpärken wurde das Label des RNP Binntal für die nächsten zehn Jahre erneuert, der Parkvertrag des RNP Pfyn-Finges von den Parkgemeinden gutgeheissen und mit dem RNP Vallée du Trient ein neues Parkprojekt lanciert.

Im Kampf gegen die invasiven Neophyten konnten die Biomassen einige der problematischsten Arten reduzieren. Zum ersten Mal wurde die Anwesenheit der Tigermücke im Oberwallis nachgewiesen, während die Situation in Monthey stabil geblieben ist.

Die Arbeiten in den geschützten Biotopen wurden fortgesetzt, und über 100 weitere Hektaren Land wurden in Bewirtschaftungsverträge aufgenommen.

Naturgefahren

Aus Sicht der Schnee- und Lawinengefahr wurde das Jahr durch einen unsteten Winter mit langen Phasen erhöhter, oder sogar hoher Gefahr und starken Schneefällen in Höhenlagen im Mai gekennzeichnet. Die Bedrohung für die Infrastrukturen und Siedlungsgebiete konnte ohne grössere Schwierigkeiten gehandhabt werden, da der relativ kühle und feuchte Sommer die Schneeschmelze verzögerte.

Die Gewitter waren häufig, aber nur von geringer bis mittlerer Stärke, abgesehen von zwei Ereignissen im Juli, welche in den Seitengewässern und in der Rhone zu Hochwassern führten aber keine grösseren Schäden verursachten.

Bei den geologischen Gefahren ist der Felssturz bei Blasbiel (Raron) mit 300’000m3 Felsmaterial zu erwähnen, in dessen Folge zehn Wohnhäuser für mehrere Wochen evakuiert werden mussten, bis die Felswand saniert und ein Schutzdamm gebaut war.

Der Entwurf für das Gesetz über die Naturgefahren und den Wasserbau (GNGWB) wurde im November 2021 dem Grossen Rat in erster Lesung vorgelegt.