Reportage

Porträt

Zu Besuch

Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Es trägt den Namen des Flusses, der es geprägt hat. Das Turtmanntal lebt abseits schnelllebiger Trends und bewahrt seinen zugleich wilden und malerischen Charakter. Dominic Passeraub, Agrartechniker beim Landwirtschaftsamt und zugleich leidenschaftlicher Viehzüchter, ist dort oben ebenfalls Präsident der Alpgenossenschaft. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und aussergewöhnlichen Käse öffnet er uns die Türen zu einer einzigartigen Region.

Belana, Souris, Xena, Lorens, Fiona oder auch Champion … Dominic Passeraub kennt sie alle beim Namen. Auf 2'500 Metern Höhe, im Meidtal  verbringen rund hundert Eringerkühe die letzten Sommertage. Der Präsident der Alpgenossenschaft Turtmanntal kennt jede einzelne. Ein kurzer Streich über das Fell, ein paar leise Worte – so begrüsst er sie. Die Tiere reagieren gelassen und vertraut. Während sie Fremden (uns!) gegenüber zurückhaltend bleiben, lassen sie ihren «Patron» bereitwillig ganz nah an sich heran.

 

Einmalig… die Alpe Rotigen

Kein Wunder – die Alpe Rotigen ist für die Eringer ein wahres Paradies. Das hochalpine Tal unterhalb des Meidenpasses, Richtung Saint-Luc und Unterwallis, zeigt sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite. Der Blick reicht vom nahen Meidhorn bis zu den eindrücklichen Gipfeln im Osten, hinüber ins Mattertal. Am meisten beeindrucken jedoch die Farben des Spätsommers: Auf dieser Höhe mischen sich die ersten herbstlichen Töne mit den tiefschwarzen Eringerkühe. In der Stille der Berge klingt einzig das gleichmässige Läuten der Glocken – ein Ton, der die ganze Landschaft untermalt.

 

Charakterkühe

Dominic ist hier ganz in seinem Element. Als Präsident der Alpgenossenschaft – eine der grössten der Region mit 320 Kühen und 420 Schafen –, als Familienvater, landwirtschaftlicher Betriebsberater bei der Dienststelle für Landwirtschaft und leidenschaftlicher Viehhalter führt er uns durch das Turtmanntal. Geschichten hat er viele, vor allem über die Eringer: da gäbe es die zwei, die sich jederzeit herausfordern, die zwei Unzertrennlichen, die stets Seite an Seite grasen, oder jene von einem Deutschschweizer Besitzer, die immer lieber etwas höher oben bleiben. Die rumänischen Hirten, die seit vielen Jahren auf der Alp arbeiten, nicken: Sie kennen den Charakter jeder Kuh ebenso gut wie die Wege im Tal.

 

Die Meidpass-Wanderung

Zwischen dem Val d’Anniviers und dem Mattertal gelegen, ist das Turtmanntal ein Tal der Verbindungen. Zahlreiche Pässe verbinden es mit den Nachbartälern: Pas de Bœuf, Forcletta, Tracuit, Schöllijoch … Doch Dominic hat seine Favoriten. Besonders am Herzen liegt ihm der Meidpass – auch für Familien mit Kindern gut machbar. Er führt nicht nur am idyllischen Meidsee vorbei, sondern auch an einem Ort, der bezeichnenderweise «Paradiesli» heisst. Weiter östlich empfiehlt er den Augstbordpass, der von Gruben nach St. Niklaus führt – eine unvergessliche Tour, am schönsten in zwei Tagen in Kombination mit dem Meidpass.

 

Ein Tal, eine Leidenschaft

Neben den Wandernden von auswärts ist das Turtmanntal vor allem Heimat der Bewohnerinnen und Bewohner seiner drei Gemeinden: Turtmann, Unterems und Ergisch. Auch Dominic gehört selbstverständlich dazu. Seine Verbundenheit mit dem Tal reicht zurück in die Zeit, als seine Familie das Restaurant «Zer Trächu» führte. Mit seiner Frau stand er selbst eine Saison lang dort im Service. Doch seine eigentliche Leidenschaft hat er bei den Kühen gefunden. Heute hält er rund dreissig Tiere – Eringer, Simmentaler und Kälber – und investiert viel Zeit in das Leben auf der Alpe.

 

Neben der täglichen Arbeit auf der Alp schaut Dominic auch nach vorne. Ideen hat er viele. So möchte er wieder Ziegen ansiedeln, um brachliegende Alpen-Infrastrukturen zu nutzen. Der Blüämatt-Stubu, ein beliebter Halt für Wanderer, soll mehr Platz bekommen. Ein alter Stall der Alpgenossenschaft wird zurzeit in einen Mehrzweckraum umgebaut, der künftig für Feste oder zur Vermietung zur Verfügung steht. Und ein Herzensprojekt: die «Alpaufzug Arena» – gedacht als kultureller Treffpunkt, wo Konzerte und Veranstaltungen Tradition und Moderne zusammenbringen.

Und immer wieder: seine Kühe. «Die Eringerkühe sind eine Leidenschaft – aber eine, die man tragen muss: Wenn etwas ist, musst du für sie da sein», sagt Dominic. Sein Wissen und seine Erfahrung fliessen auch in seine Arbeit als landwirtschaftlicher Berater ein.

 

Für Geniesser: der Alpkäse

Der letzte Halt unserer Visite führt uns zur Alpkäserei im Tal. Hier herrscht beinahe Hochbetrieb – nach den Massstäben des Turtmanntals. Ein warmer, kräftiger Duft von Milch erfüllt die Umgebung. Der Käser rührt konzentriert im Kessi, während sein Gehilfe zwischen Formen, Schüsseln und Pressen hantiert. Im Ofen knistert das Holz, der Milchschaum brodelt leise, Werkzeuge klirren. Und in unseren Köpfen klingen die Glocken der Kühe nach, die oben auf der Alpe zurückgeblieben sind.

 

Die Milch gelangt täglich über eine Pipeline von der Hütte beim «Kalten Berg» auf 2'500 Metern hinunter zur Käserei Blüömatt . Vor Ort wird sie zu 11 Tonnen Alpkäse, 1.4 Tonnen Ziger sowie Joghurt, Butter und Molkegetränken verarbeitet. Im kleinen Laden der Käserei riecht es nach gereiftem Käse – und nach dem Holz der alten Regale und Balken. Jede Saison werden hier rund 2,3 Tonnen Alpkäse und über eine Tonne Ziger verkauft – ausschliesslich im Direktverkauf. Wer ein Stück mit nach Hause nehmen will, muss also den Weg hierher auf sich nehmen. Doch der lohnt sich – in jeder Hinsicht.

 

 

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Glosse

Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Es trägt den Namen des Flusses, der es geprägt hat. Das Turtmanntal lebt abseits schnelllebiger Trends und bewahrt seinen zugleich wilden und malerischen Charakter. Dominic Passeraub, Agrartechniker beim Landwirtschaftsamt und zugleich leidenschaftlicher Viehzüchter, ist dort oben ebenfalls Präsident der Alpgenossenschaft. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und aussergewöhnlichen Käse öffnet er uns die Türen zu einer einzigartigen Region.

Belana, Souris, Xena, Lorens, Fiona oder auch Champion … Dominic Passeraub kennt sie alle beim Namen. Auf 2'500 Metern Höhe, im Meidtal  verbringen rund hundert Eringerkühe die letzten Sommertage. Der Präsident der Alpgenossenschaft Turtmanntal kennt jede einzelne. Ein kurzer Streich über das Fell, ein paar leise Worte – so begrüsst er sie. Die Tiere reagieren gelassen und vertraut. Während sie Fremden (uns!) gegenüber zurückhaltend bleiben, lassen sie ihren «Patron» bereitwillig ganz nah an sich heran.

 

Einmalig… die Alpe Rotigen

Kein Wunder – die Alpe Rotigen ist für die Eringer ein wahres Paradies. Das hochalpine Tal unterhalb des Meidenpasses, Richtung Saint-Luc und Unterwallis, zeigt sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite. Der Blick reicht vom nahen Meidhorn bis zu den eindrücklichen Gipfeln im Osten, hinüber ins Mattertal. Am meisten beeindrucken jedoch die Farben des Spätsommers: Auf dieser Höhe mischen sich die ersten herbstlichen Töne mit den tiefschwarzen Eringerkühe. In der Stille der Berge klingt einzig das gleichmässige Läuten der Glocken – ein Ton, der die ganze Landschaft untermalt.

 

Charakterkühe

Dominic ist hier ganz in seinem Element. Als Präsident der Alpgenossenschaft – eine der grössten der Region mit 320 Kühen und 420 Schafen –, als Familienvater, landwirtschaftlicher Betriebsberater bei der Dienststelle für Landwirtschaft und leidenschaftlicher Viehhalter führt er uns durch das Turtmanntal. Geschichten hat er viele, vor allem über die Eringer: da gäbe es die zwei, die sich jederzeit herausfordern, die zwei Unzertrennlichen, die stets Seite an Seite grasen, oder jene von einem Deutschschweizer Besitzer, die immer lieber etwas höher oben bleiben. Die rumänischen Hirten, die seit vielen Jahren auf der Alp arbeiten, nicken: Sie kennen den Charakter jeder Kuh ebenso gut wie die Wege im Tal.

 

Die Meidpass-Wanderung

Zwischen dem Val d’Anniviers und dem Mattertal gelegen, ist das Turtmanntal ein Tal der Verbindungen. Zahlreiche Pässe verbinden es mit den Nachbartälern: Pas de Bœuf, Forcletta, Tracuit, Schöllijoch … Doch Dominic hat seine Favoriten. Besonders am Herzen liegt ihm der Meidpass – auch für Familien mit Kindern gut machbar. Er führt nicht nur am idyllischen Meidsee vorbei, sondern auch an einem Ort, der bezeichnenderweise «Paradiesli» heisst. Weiter östlich empfiehlt er den Augstbordpass, der von Gruben nach St. Niklaus führt – eine unvergessliche Tour, am schönsten in zwei Tagen in Kombination mit dem Meidpass.

 

Ein Tal, eine Leidenschaft

Neben den Wandernden von auswärts ist das Turtmanntal vor allem Heimat der Bewohnerinnen und Bewohner seiner drei Gemeinden: Turtmann, Unterems und Ergisch. Auch Dominic gehört selbstverständlich dazu. Seine Verbundenheit mit dem Tal reicht zurück in die Zeit, als seine Familie das Restaurant «Zer Trächu» führte. Mit seiner Frau stand er selbst eine Saison lang dort im Service. Doch seine eigentliche Leidenschaft hat er bei den Kühen gefunden. Heute hält er rund dreissig Tiere – Eringer, Simmentaler und Kälber – und investiert viel Zeit in das Leben auf der Alpe.

 

Neben der täglichen Arbeit auf der Alp schaut Dominic auch nach vorne. Ideen hat er viele. So möchte er wieder Ziegen ansiedeln, um brachliegende Alpen-Infrastrukturen zu nutzen. Der Blüämatt-Stubu, ein beliebter Halt für Wanderer, soll mehr Platz bekommen. Ein alter Stall der Alpgenossenschaft wird zurzeit in einen Mehrzweckraum umgebaut, der künftig für Feste oder zur Vermietung zur Verfügung steht. Und ein Herzensprojekt: die «Alpaufzug Arena» – gedacht als kultureller Treffpunkt, wo Konzerte und Veranstaltungen Tradition und Moderne zusammenbringen.

Und immer wieder: seine Kühe. «Die Eringerkühe sind eine Leidenschaft – aber eine, die man tragen muss: Wenn etwas ist, musst du für sie da sein», sagt Dominic. Sein Wissen und seine Erfahrung fliessen auch in seine Arbeit als landwirtschaftlicher Berater ein.

 

Für Geniesser: der Alpkäse

Der letzte Halt unserer Visite führt uns zur Alpkäserei im Tal. Hier herrscht beinahe Hochbetrieb – nach den Massstäben des Turtmanntals. Ein warmer, kräftiger Duft von Milch erfüllt die Umgebung. Der Käser rührt konzentriert im Kessi, während sein Gehilfe zwischen Formen, Schüsseln und Pressen hantiert. Im Ofen knistert das Holz, der Milchschaum brodelt leise, Werkzeuge klirren. Und in unseren Köpfen klingen die Glocken der Kühe nach, die oben auf der Alpe zurückgeblieben sind.

 

Die Milch gelangt täglich über eine Pipeline von der Hütte beim «Kalten Berg» auf 2'500 Metern hinunter zur Käserei Blüömatt . Vor Ort wird sie zu 11 Tonnen Alpkäse, 1.4 Tonnen Ziger sowie Joghurt, Butter und Molkegetränken verarbeitet. Im kleinen Laden der Käserei riecht es nach gereiftem Käse – und nach dem Holz der alten Regale und Balken. Jede Saison werden hier rund 2,3 Tonnen Alpkäse und über eine Tonne Ziger verkauft – ausschliesslich im Direktverkauf. Wer ein Stück mit nach Hause nehmen will, muss also den Weg hierher auf sich nehmen. Doch der lohnt sich – in jeder Hinsicht.

 

 

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Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Zu Besuch im Herzen des Turtmanntal mit Dominic Passeraub

Es trägt den Namen des Flusses, der es geprägt hat. Das Turtmanntal lebt abseits schnelllebiger Trends und bewahrt seinen zugleich wilden und malerischen Charakter. Dominic Passeraub, Agrartechniker beim Landwirtschaftsamt und zugleich leidenschaftlicher Viehzüchter, ist dort oben ebenfalls Präsident der Alpgenossenschaft. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und aussergewöhnlichen Käse öffnet er uns die Türen zu einer einzigartigen Region.

Belana, Souris, Xena, Lorens, Fiona oder auch Champion … Dominic Passeraub kennt sie alle beim Namen. Auf 2'500 Metern Höhe, im Meidtal  verbringen rund hundert Eringerkühe die letzten Sommertage. Der Präsident der Alpgenossenschaft Turtmanntal kennt jede einzelne. Ein kurzer Streich über das Fell, ein paar leise Worte – so begrüsst er sie. Die Tiere reagieren gelassen und vertraut. Während sie Fremden (uns!) gegenüber zurückhaltend bleiben, lassen sie ihren «Patron» bereitwillig ganz nah an sich heran.

 

Einmalig… die Alpe Rotigen

Kein Wunder – die Alpe Rotigen ist für die Eringer ein wahres Paradies. Das hochalpine Tal unterhalb des Meidenpasses, Richtung Saint-Luc und Unterwallis, zeigt sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite. Der Blick reicht vom nahen Meidhorn bis zu den eindrücklichen Gipfeln im Osten, hinüber ins Mattertal. Am meisten beeindrucken jedoch die Farben des Spätsommers: Auf dieser Höhe mischen sich die ersten herbstlichen Töne mit den tiefschwarzen Eringerkühe. In der Stille der Berge klingt einzig das gleichmässige Läuten der Glocken – ein Ton, der die ganze Landschaft untermalt.

 

Charakterkühe

Dominic ist hier ganz in seinem Element. Als Präsident der Alpgenossenschaft – eine der grössten der Region mit 320 Kühen und 420 Schafen –, als Familienvater, landwirtschaftlicher Betriebsberater bei der Dienststelle für Landwirtschaft und leidenschaftlicher Viehhalter führt er uns durch das Turtmanntal. Geschichten hat er viele, vor allem über die Eringer: da gäbe es die zwei, die sich jederzeit herausfordern, die zwei Unzertrennlichen, die stets Seite an Seite grasen, oder jene von einem Deutschschweizer Besitzer, die immer lieber etwas höher oben bleiben. Die rumänischen Hirten, die seit vielen Jahren auf der Alp arbeiten, nicken: Sie kennen den Charakter jeder Kuh ebenso gut wie die Wege im Tal.

 

Die Meidpass-Wanderung

Zwischen dem Val d’Anniviers und dem Mattertal gelegen, ist das Turtmanntal ein Tal der Verbindungen. Zahlreiche Pässe verbinden es mit den Nachbartälern: Pas de Bœuf, Forcletta, Tracuit, Schöllijoch … Doch Dominic hat seine Favoriten. Besonders am Herzen liegt ihm der Meidpass – auch für Familien mit Kindern gut machbar. Er führt nicht nur am idyllischen Meidsee vorbei, sondern auch an einem Ort, der bezeichnenderweise «Paradiesli» heisst. Weiter östlich empfiehlt er den Augstbordpass, der von Gruben nach St. Niklaus führt – eine unvergessliche Tour, am schönsten in zwei Tagen in Kombination mit dem Meidpass.

 

Ein Tal, eine Leidenschaft

Neben den Wandernden von auswärts ist das Turtmanntal vor allem Heimat der Bewohnerinnen und Bewohner seiner drei Gemeinden: Turtmann, Unterems und Ergisch. Auch Dominic gehört selbstverständlich dazu. Seine Verbundenheit mit dem Tal reicht zurück in die Zeit, als seine Familie das Restaurant «Zer Trächu» führte. Mit seiner Frau stand er selbst eine Saison lang dort im Service. Doch seine eigentliche Leidenschaft hat er bei den Kühen gefunden. Heute hält er rund dreissig Tiere – Eringer, Simmentaler und Kälber – und investiert viel Zeit in das Leben auf der Alpe.

 

Neben der täglichen Arbeit auf der Alp schaut Dominic auch nach vorne. Ideen hat er viele. So möchte er wieder Ziegen ansiedeln, um brachliegende Alpen-Infrastrukturen zu nutzen. Der Blüämatt-Stubu, ein beliebter Halt für Wanderer, soll mehr Platz bekommen. Ein alter Stall der Alpgenossenschaft wird zurzeit in einen Mehrzweckraum umgebaut, der künftig für Feste oder zur Vermietung zur Verfügung steht. Und ein Herzensprojekt: die «Alpaufzug Arena» – gedacht als kultureller Treffpunkt, wo Konzerte und Veranstaltungen Tradition und Moderne zusammenbringen.

Und immer wieder: seine Kühe. «Die Eringerkühe sind eine Leidenschaft – aber eine, die man tragen muss: Wenn etwas ist, musst du für sie da sein», sagt Dominic. Sein Wissen und seine Erfahrung fliessen auch in seine Arbeit als landwirtschaftlicher Berater ein.

 

Für Geniesser: der Alpkäse

Der letzte Halt unserer Visite führt uns zur Alpkäserei im Tal. Hier herrscht beinahe Hochbetrieb – nach den Massstäben des Turtmanntals. Ein warmer, kräftiger Duft von Milch erfüllt die Umgebung. Der Käser rührt konzentriert im Kessi, während sein Gehilfe zwischen Formen, Schüsseln und Pressen hantiert. Im Ofen knistert das Holz, der Milchschaum brodelt leise, Werkzeuge klirren. Und in unseren Köpfen klingen die Glocken der Kühe nach, die oben auf der Alpe zurückgeblieben sind.

 

Die Milch gelangt täglich über eine Pipeline von der Hütte beim «Kalten Berg» auf 2'500 Metern hinunter zur Käserei Blüömatt . Vor Ort wird sie zu 11 Tonnen Alpkäse, 1.4 Tonnen Ziger sowie Joghurt, Butter und Molkegetränken verarbeitet. Im kleinen Laden der Käserei riecht es nach gereiftem Käse – und nach dem Holz der alten Regale und Balken. Jede Saison werden hier rund 2,3 Tonnen Alpkäse und über eine Tonne Ziger verkauft – ausschliesslich im Direktverkauf. Wer ein Stück mit nach Hause nehmen will, muss also den Weg hierher auf sich nehmen. Doch der lohnt sich – in jeder Hinsicht.

 

 

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