Reportage
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Gefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer
Jagd auf den tierischen «Staatsfeind Nr. 1». Seit seinem Aufkommen im Jahr 2023 bekämpft das Wallis den Japankäfer unermüdlich. Unter allen im Wallis vorkommenden invasiven Tierarten gilt dieser Käfer als der gefürchtetste. WeiterlesenÜberGefürchteter Eindringling: Jagd auf den Japankäfer » -
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Slalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais
Im bunten Trubel der Foire du Valais zieht ein besonderer Bereich alle Blicke auf sich: 120 m², leuchtende Farben, eine riesige Karte des Wallis, mit überraschenden Details gespickt, und ein Fresko mit berühmten Walliser Persönlichkeiten; allesamt Werke des Siderser Künstlers Julien Valentini. WeiterlesenÜberSlalom zwischen den Sprachen an der Walliser Herbstmesse Foire du Valais » -
Reportage - Reglo
Seit August 2023 erhalten Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren auf der Plattform Reglo.ch Informationen zu ihren Rechten und Pflichten. Nun wurde das Projekt im April 2024 um einen Instagram-Account erweitert, der von den Mediamatiklernenden des Staates Wallis betreut wird. WeiterlesenÜberReportage - Reglo » -
Winter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle!
Für drei Wochen wurde das Château Mercier in die Filmkulisse der Fernsehserie Winter Palace verwandelt. Alle Zimmerszenen dieser historischen Saga unter der Regie von Pierre Monnard wurden hier in Siders gedreht. Ende 2024 schliesslich soll die Grossproduktion von der SRG und später dann auf Netflix ausgestrahlt werden, womit dieses Bijou in Kantonseigentum, dessen kulturelle Bedeutung der Staatsrat unlängst aufwerten will, eine internationale Bühne erhält. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten WeiterlesenÜberWinter Palace: Das Château Mercier erhält seine erste grosse Fernsehrolle! » -
DAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM
Für gewöhnlich herrscht im Zeughaus eine angenehme Stille. Nicht so heute. Es ist der 22. Oktober 2023, Tag der eidgenössischen Wahlen und im Zeughaus von Sitten geht es zu und her wie in einem Bienenstock. Auf Einladung des Kantons haben die Redaktionen der verschiedenen Medien hier ihr Medienzentrum eingerichtet. Die gedämpfte Atmosphäre der Mediathek hat sich in einen lärmenden Tumult einer Medien- und Politikarena verwandelt: Eine Reportage vom Wahltag. WeiterlesenÜberDAS ZEUGHAUS ALS MEDIENZENTRUM » -
Energiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung
Die Kantonsverwaltung setzt zur Deckung ihres Strombedarfs auf Sonnenenergie. Ziel ist es, über 50 000 m2 Dachfläche mit Photovoltaikpaneelen zu bestücken und immer leistungsfähigere Anlagen zu bauen. Reportage aus der Dienststelle für Strassenverkehr und Schifffahrt. WeiterlesenÜberEnergiewende - Solarenergie für die Kantonsverwaltung » -
Ein Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart.
Vis-à-vis nutzt die Gelegenheit, einen Blick in die neuen Büros des Kantonalen Amts für Gleichstellung und Familie (KAGF) zu werfen, die noch voller Umzugskartons sind. In den vergangenen 30 Jahren erlebte das KAGF mehrere Phasen des Wandels, meisterte Turbulenzen und begegnete dabei einer Konstante: der Zahl 3. So meisterte das Amt drei Umzüge, änderte seinen Namen drei Mal und durchlief drei grosse Phasen der Entwicklung. Über die Bedeutung dieser Zahl 3 unterhalten wir uns mit drei Persönlichkeiten, die eng mit dem KAGF verbunden sind. WeiterlesenÜberEin Jubiläum, eine neue Chefin und ein Umzug: Pünktlich zum 30-jährigen Bestehen wagt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie 2023 einen Neustart. » -
Das Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung
Das Kollegium Spiritus Sanctus in Brig, das sind acht Gebäude, welche 350 bis 20 Jahre alt sind, 900 Schülerinnen und Schüler sowie 90 Lehrerinnen und Lehrer und über 30 weitere Angestellte. Wie kann man bei einer solchen heterogenen Infrastruktur möglichst effizient energiesparen? Trotz Grossdimensionen geht das auf dem Briger Bildungshügel genau gleich wie zu Hause: Heizung runter, Lampen wechseln, Isolation verbessern, Nutzer, Bewohner und Gäste sensibilisieren und energieeffiziente Investitionen planen, falls nötig und wenn möglich. Vis-à-Vis hat den ehemaligen Kollegiums-Hauswart Ivan Tenisch sowie den Rektor Gerhard Schmidt in dessen eher spärlich beheiztem Büro besucht. WeiterlesenÜberDas Kollegium Spiritus Sanctus kämpft gegen Energieverschwendung » -
«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu»
Die Rhone als Chance für unsere Lebensqualität – dies soll uns die Ausstellung «Treffpunkt Rhoneufer» bewusst machen. Die interaktive Wanderausstellung ist Teil der Projekte der Agenda 2030 und Ergebnis einer breiten privaten und öffentlichen Zusammenarbeit unter der Leitung der Dienststelle für Naturgefahren. Erster Halt: Siders. Vis-à-vis wirft einen Blick hinter die Kulissen. WeiterlesenÜber«Treffpunkt Rhoneufer»: Eine Wanderausstellung zeigt uns eine neue Seite vom «Rottu» »
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Porträt

Porträt Damien Luy : Ein Leben für die Musik
Pause im vollen Terminkalender
Ein früher Montagabend im Juni. Der Unterrichtstag ist gerade zu Ende, der Abend aber noch lange nicht vorbei: Vor der Sommerpause steht noch eine letzte Probe mit dem Ensemble vocal Renaissance de Martigny an. Vorher setzt sich Damien Luy aber noch mit uns in einem Lokal an einem Tisch, holt sich etwas zu essen und lässt seinen Werdegang Revue passieren. Seine Worte wählt er genauso sorgfältig und klar wie seine Partituren.
Vollzeitlehrer und -musiker
Der 45-jährige unterrichtet am Kollegium Saint-Maurice Musik. Ausserdem leitet er den Kollegiums-Chor, in dem rund 65 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren ausserhalb des Unterrichts freiwillig mitwirken.
Seine Abende und Wochenenden widmet der Vollblutmusiker zudem noch anderen Ensembles: Er leitet das Ensemble Vocal Renaissance de Martigny und die Symphonistes d’Octodure, ein kleines Orchester aus Martinach.
Dieser intensive Rhythmus passt exakt zu ihm. «Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.»
Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.
Wissen weitergeben – gewissenhaft und bescheiden
Die Musik wurde dem Walliser geradezu in die Wiege gelegt. «Meine beiden Eltern sind Musiker, ich wuchs also in einem musikalischen Umfeld auf. Mit sieben Jahren begann ich im Konservatorium Sitten mit dem Klavierspielen.» Die Musik wurde recht bald schon zu seinem Lebensmittelpunkt. Nach einem literarischen Abitur mit Schwerpunkt Musik studierte er erst in Genf, Paris und dann Bern. «Es ist nicht etwas, das ich in einem bestimmten Augenblick für mich entschieden habe, sondern es hat sich einfach nach und nach so ergeben».
Konkrete Projekte, inspirierende Kooperationen und der stetige Wunsch nach Austausch. Bei allem was er tut und bei seinen Projekten geht es Damien Luy darum, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen tiefgründiges Schaffen möglich ist. Was zählt, ist das Engagement.» «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.»
Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.
Das Unterrichten als logische Folge
Für Damien Luy ist das Unterrichten eine Ergänzung zum Dirigieren. In seinen Augen gibt es keine Grenze zwischen dem Unterricht und der Bühne: «Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie die Leitung einer Gruppe, die pädagogischen Aspekte, die Beziehung. Das ist alles sehr ähnlich.»
So ist er überzeugt: Dirigieren und Unterrichten bedeutet, etwas weiterzugeben. Es bedeutet, Menschen für ein Projekt, einen Klang oder eine Idee zusammenzubringen.
Über seine Schützlinge spricht er mit einer Mischung aus Wohlwollen und hohen Ansprüchen. «Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.»
Wissensvermittlung findet für Damien Luy nicht nur im schulischen Rahmen statt, vielmehr sieht er jede Interaktion als Gelegenheit, Werte zu vermitteln. «Ich versuche auch, meinen Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass Musik nicht nur eine Darbietung ist. Bei der Musik geht’s auch ums Zuhören, um eine Haltung, um eine Lebenseinstellung.» Doch auch das Arbeitsklima ist ihm sehr wichtig. «Wenn das Ambiente nicht stimmt, kann man auch nicht gut arbeiten.»
Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.
Eine Goldmedaille, bleibende Erinnerungen
Gleich zu Beginn bot er schon an, den Kollegiums-Chor zu übernehmen. «Ich habe mit einem recht kleinen Chor angefangen. Im ersten Jahr waren wir etwa zwanzig Leute.» Es kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler dazu, sodass es je nach Jahrgang rund 65 Teilnehmende waren. «Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.»
Das Ensemble war weit mehr als nur eine einfache ausserschulische Aktivität, es wurde zu einem Ort der musikalischen und menschlichen Bildung. Damien förderte dort den Zusammenhalt, die Kollegialität und das persönliche Engagement. «Jedes Jahr ist es ein bisschen wie ein neues Abenteuer», betont er in Hinblick auf die folgenden Jahrgänge.
Im April 2025 ging es für den Kollegiums-Chor nach Italien. Ziel war die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb und Festival "Venezia in Musica". Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Goldmedaille in der Kategorie «Jugendchor»!
Damien Luy erinnert sich an einen besonderen Moment: «Dieser Chor hatte eine ganz besondere Dynamik. Die Jugendlichen haben diese Erfahrung mit unglaublicher Begeisterung gelebt. Es war sehr bewegend. Ich habe sie begleitet, aber es ist ihr Projekt und ihr Erfolg. »
Aber es sind nicht die Preise, die zählen. Seine Motivation ist vor allem das menschliche Abenteuer. Sichtlich berührt erzählt er von einer Probe, bei der ein Schüler ein plötzliches musikalisches Aha-Erlebnis hatte. «Ich sah in seinen Augen, dass er gerade etwas verstanden hatte. Das ist es, was mich berührt. Oder auch Schüler, die manchmal Jahre später zurückkommen, um sich bei mir zu bedanken.»
Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.
Vom Schulchor auf die Bühne
Unter seinen Schülern findet sich auch ein ehemaliges Chormitglied, das sich in der Musikwelt inzwischen einen Namen gemacht hat: Théo Marclay, alias Nuit Incolore. «Er war mein Schüler und hat bei mir im Chor gesungen. Es berührt mich zu sehen, mit wieviel Herzblut er heute seine Karriere als Künstler verfolgt.»
Doch Damien Luy erwartet von seinen Schützlingen nicht, dass sie Künstler werden. «Was zählt, ist der Einsatz. Es gibt Menschen, die unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben, auch ohne nennenswerte musikalische Ausbildung. Wichtig ist nur die Freude daran und authentisch zu sein.»
Musik in all ihren Facetten
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Damien Luy weiterhin aktiv am Walliser Musikleben mit. Regelmässig wird er für die Zusammenarbeit mit anderen Dirigenten, für einzelne Projekte oder Festivals angefragt.
Seit 2005 leitet er auch das Ensemble Vocal de Martigny. Zuletzt gründete er die Symphonistes d’Octodure. «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.» Diese Ensembles bringen ein buntes Gemisch von Persönlichkeiten zusammen, die alle denselben Anspruch haben: «Ich versuche, den Überblick zu behalten und mich nicht zu verzetteln. Wenn ich etwas mache, versuche ich, es richtig zu machen.»
In seinen Augen erfordert die Arbeit als Chorleiter eine besondere Haltung. So benötigt es eine klare Vision, aber auch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit den Musikern. «Heute leitet man einen Chor nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Es müssen andere Führungsqualitäten einfliessen.» Er setzt auf gegenseitigen Respekt und ein Miteinander. «Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, jedoch so, dass sich die Menschen dabei auch frei entfalten können.»
In seinen verschiedenen Ensembles räumt Damien Luy auch Amateurmusikern einen wichtigen Platz ein. «Es hat mir schon immer Spass gemacht, mit Leuten zu arbeiten, die das nicht beruflich machen. So kommt eine gewisse Frische und Echtheit ins Spiel.» Er mag aber auch Langzeitprojekte, bei denen man ein Repertoire vertiefen und eine echte Gruppendynamik aufbauen kann.
Ein Motto als Leitfaden
Damien Luy gibt zu, dass seine Arbeitswochen sehr intensiv sind, und dennoch kann er sich seine Tätigkeit nicht anders vorstellen. Er schafft es, Unterricht, Proben und administrative Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Organisation ist hier das A und O, doch wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden. Die Leidenschaft ist sein Antrieb, zusammen mit dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein. «Was ich tue, erfüllt mich.»
Wenn man sein Verhältnis zur Musik in wenigen Worten zusammenfassen müsste? «Alles für die Musik. Das ist ein Motto, das mir sehr am Herzen liegt. Es erinnert mich daran, dass ich nicht für mich selbst da bin, sondern um etwas weiterzugeben, etwas aufzubauen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewirken.»
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Porträt Damien Luy : Ein Leben für die Musik
Pause im vollen Terminkalender
Ein früher Montagabend im Juni. Der Unterrichtstag ist gerade zu Ende, der Abend aber noch lange nicht vorbei: Vor der Sommerpause steht noch eine letzte Probe mit dem Ensemble vocal Renaissance de Martigny an. Vorher setzt sich Damien Luy aber noch mit uns in einem Lokal an einem Tisch, holt sich etwas zu essen und lässt seinen Werdegang Revue passieren. Seine Worte wählt er genauso sorgfältig und klar wie seine Partituren.
Vollzeitlehrer und -musiker
Der 45-jährige unterrichtet am Kollegium Saint-Maurice Musik. Ausserdem leitet er den Kollegiums-Chor, in dem rund 65 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren ausserhalb des Unterrichts freiwillig mitwirken.
Seine Abende und Wochenenden widmet der Vollblutmusiker zudem noch anderen Ensembles: Er leitet das Ensemble Vocal Renaissance de Martigny und die Symphonistes d’Octodure, ein kleines Orchester aus Martinach.
Dieser intensive Rhythmus passt exakt zu ihm. «Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.»
Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.
Wissen weitergeben – gewissenhaft und bescheiden
Die Musik wurde dem Walliser geradezu in die Wiege gelegt. «Meine beiden Eltern sind Musiker, ich wuchs also in einem musikalischen Umfeld auf. Mit sieben Jahren begann ich im Konservatorium Sitten mit dem Klavierspielen.» Die Musik wurde recht bald schon zu seinem Lebensmittelpunkt. Nach einem literarischen Abitur mit Schwerpunkt Musik studierte er erst in Genf, Paris und dann Bern. «Es ist nicht etwas, das ich in einem bestimmten Augenblick für mich entschieden habe, sondern es hat sich einfach nach und nach so ergeben».
Konkrete Projekte, inspirierende Kooperationen und der stetige Wunsch nach Austausch. Bei allem was er tut und bei seinen Projekten geht es Damien Luy darum, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen tiefgründiges Schaffen möglich ist. Was zählt, ist das Engagement.» «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.»
Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.
Das Unterrichten als logische Folge
Für Damien Luy ist das Unterrichten eine Ergänzung zum Dirigieren. In seinen Augen gibt es keine Grenze zwischen dem Unterricht und der Bühne: «Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie die Leitung einer Gruppe, die pädagogischen Aspekte, die Beziehung. Das ist alles sehr ähnlich.»
So ist er überzeugt: Dirigieren und Unterrichten bedeutet, etwas weiterzugeben. Es bedeutet, Menschen für ein Projekt, einen Klang oder eine Idee zusammenzubringen.
Über seine Schützlinge spricht er mit einer Mischung aus Wohlwollen und hohen Ansprüchen. «Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.»
Wissensvermittlung findet für Damien Luy nicht nur im schulischen Rahmen statt, vielmehr sieht er jede Interaktion als Gelegenheit, Werte zu vermitteln. «Ich versuche auch, meinen Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass Musik nicht nur eine Darbietung ist. Bei der Musik geht’s auch ums Zuhören, um eine Haltung, um eine Lebenseinstellung.» Doch auch das Arbeitsklima ist ihm sehr wichtig. «Wenn das Ambiente nicht stimmt, kann man auch nicht gut arbeiten.»
Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.
Eine Goldmedaille, bleibende Erinnerungen
Gleich zu Beginn bot er schon an, den Kollegiums-Chor zu übernehmen. «Ich habe mit einem recht kleinen Chor angefangen. Im ersten Jahr waren wir etwa zwanzig Leute.» Es kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler dazu, sodass es je nach Jahrgang rund 65 Teilnehmende waren. «Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.»
Das Ensemble war weit mehr als nur eine einfache ausserschulische Aktivität, es wurde zu einem Ort der musikalischen und menschlichen Bildung. Damien förderte dort den Zusammenhalt, die Kollegialität und das persönliche Engagement. «Jedes Jahr ist es ein bisschen wie ein neues Abenteuer», betont er in Hinblick auf die folgenden Jahrgänge.
Im April 2025 ging es für den Kollegiums-Chor nach Italien. Ziel war die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb und Festival "Venezia in Musica". Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Goldmedaille in der Kategorie «Jugendchor»!
Damien Luy erinnert sich an einen besonderen Moment: «Dieser Chor hatte eine ganz besondere Dynamik. Die Jugendlichen haben diese Erfahrung mit unglaublicher Begeisterung gelebt. Es war sehr bewegend. Ich habe sie begleitet, aber es ist ihr Projekt und ihr Erfolg. »
Aber es sind nicht die Preise, die zählen. Seine Motivation ist vor allem das menschliche Abenteuer. Sichtlich berührt erzählt er von einer Probe, bei der ein Schüler ein plötzliches musikalisches Aha-Erlebnis hatte. «Ich sah in seinen Augen, dass er gerade etwas verstanden hatte. Das ist es, was mich berührt. Oder auch Schüler, die manchmal Jahre später zurückkommen, um sich bei mir zu bedanken.»
Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.
Vom Schulchor auf die Bühne
Unter seinen Schülern findet sich auch ein ehemaliges Chormitglied, das sich in der Musikwelt inzwischen einen Namen gemacht hat: Théo Marclay, alias Nuit Incolore. «Er war mein Schüler und hat bei mir im Chor gesungen. Es berührt mich zu sehen, mit wieviel Herzblut er heute seine Karriere als Künstler verfolgt.»
Doch Damien Luy erwartet von seinen Schützlingen nicht, dass sie Künstler werden. «Was zählt, ist der Einsatz. Es gibt Menschen, die unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben, auch ohne nennenswerte musikalische Ausbildung. Wichtig ist nur die Freude daran und authentisch zu sein.»
Musik in all ihren Facetten
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Damien Luy weiterhin aktiv am Walliser Musikleben mit. Regelmässig wird er für die Zusammenarbeit mit anderen Dirigenten, für einzelne Projekte oder Festivals angefragt.
Seit 2005 leitet er auch das Ensemble Vocal de Martigny. Zuletzt gründete er die Symphonistes d’Octodure. «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.» Diese Ensembles bringen ein buntes Gemisch von Persönlichkeiten zusammen, die alle denselben Anspruch haben: «Ich versuche, den Überblick zu behalten und mich nicht zu verzetteln. Wenn ich etwas mache, versuche ich, es richtig zu machen.»
In seinen Augen erfordert die Arbeit als Chorleiter eine besondere Haltung. So benötigt es eine klare Vision, aber auch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit den Musikern. «Heute leitet man einen Chor nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Es müssen andere Führungsqualitäten einfliessen.» Er setzt auf gegenseitigen Respekt und ein Miteinander. «Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, jedoch so, dass sich die Menschen dabei auch frei entfalten können.»
In seinen verschiedenen Ensembles räumt Damien Luy auch Amateurmusikern einen wichtigen Platz ein. «Es hat mir schon immer Spass gemacht, mit Leuten zu arbeiten, die das nicht beruflich machen. So kommt eine gewisse Frische und Echtheit ins Spiel.» Er mag aber auch Langzeitprojekte, bei denen man ein Repertoire vertiefen und eine echte Gruppendynamik aufbauen kann.
Ein Motto als Leitfaden
Damien Luy gibt zu, dass seine Arbeitswochen sehr intensiv sind, und dennoch kann er sich seine Tätigkeit nicht anders vorstellen. Er schafft es, Unterricht, Proben und administrative Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Organisation ist hier das A und O, doch wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden. Die Leidenschaft ist sein Antrieb, zusammen mit dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein. «Was ich tue, erfüllt mich.»
Wenn man sein Verhältnis zur Musik in wenigen Worten zusammenfassen müsste? «Alles für die Musik. Das ist ein Motto, das mir sehr am Herzen liegt. Es erinnert mich daran, dass ich nicht für mich selbst da bin, sondern um etwas weiterzugeben, etwas aufzubauen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewirken.»
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Dialog
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Diensttreue
Der Kanton feiert seine Jubilare. WeiterlesenÜberDiensttreue » -
ZMLP
Der ZMLP feierte an seiner Delegiertenversammlung sein 75-jähriges Bestehen. WeiterlesenÜberZMLP » -
Neue Perspektiven entdecken
Rund 50 Kinder sind am 8. November, am Nationalen Zukunftstag, der Einladung der Walliser Kantonspolizei gefolgt. WeiterlesenÜberNeue Perspektiven entdecken »
Info
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INFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors
Der Staatsrat hat Olivier Walther zum Direktor der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule Sitten (EPCA) ernannt. Derzeit ist er Abteilungsleiter an der Technischen Berufsfachschule Sitten (EPTM). Er wird sein Amt zum Beginn des Schuljahres 2025–2026 antreten und auf René Constantin folgen, der in Pension geht. WeiterlesenÜberINFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors » -
INFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen
Der Staatsrat hat zwei kantonale Ombudspersonen ernannt und will so die einvernehmliche Beilegung von möglichen Streitigkeiten zwischen der Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern vereinfachen. Sabine Forny, selbstständige Mediatorin, übernimmt die deutschsprachigen Dossiers, während Fabien Maret, Inhaber des Anwaltspatents und diplomierter Mediator, fürs Unterwallis zuständig sein wird. Die Ombudspersonen intervenieren auf Anfrage einer der beiden Seiten, wenn die üblichen Massnahmen zur Beilegung eines Konflikts zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt haben. WeiterlesenÜberINFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen » -
INFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis
Der Staatsrat hat David Albasini zum Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis ernannt. Der Verantwortliche Finanzen und Controlling der Dienststelle für Hochschulwesen folgt per 1. Mai 2025 auf Damian Locher, der die Leitung der Kantonalen Finanzverwaltung übernimmt. WeiterlesenÜberINFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis » -
INFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung
Der Staatsrat ernennt Damian Locher zum neuen Chef der Kantonalen Finanzverwaltung. Der eidg. diplomierte Wirtschaftsprüfer und Betriebsökonom FH hält derzeit die Stelle des Adjunkten der Dienststelle inne und ist Chef der Hauptbuchhaltung des Staates. Bevor der aus Leuk stammende Locher 2007 zur Kantonsverwaltung wechselte, war er in der Privatwirtschaft tätig und sammelte dort umfassende Berufserfahrung. Er folgt per 1. April 2025 auf Pierre-André Charbonnet. WeiterlesenÜberINFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung » -
INFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef
Der Staatsrat hat Mathieu Moser zum Chef des Amtes für digitale Bildung ernannt. Mathieu Moser ist derzeit Direktor der Ecoles de l'Arpille und wird ab 1. Juni 2025 die Leitung dieses neu geschaffenen Amtes übernehmen. Er hat den Auftrag, die Umsetzung der Strategie zur digitalen Bildung zu steuern und zu koordinieren. WeiterlesenÜberINFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef » -
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Glosse

Porträt Damien Luy : Ein Leben für die Musik
Pause im vollen Terminkalender
Ein früher Montagabend im Juni. Der Unterrichtstag ist gerade zu Ende, der Abend aber noch lange nicht vorbei: Vor der Sommerpause steht noch eine letzte Probe mit dem Ensemble vocal Renaissance de Martigny an. Vorher setzt sich Damien Luy aber noch mit uns in einem Lokal an einem Tisch, holt sich etwas zu essen und lässt seinen Werdegang Revue passieren. Seine Worte wählt er genauso sorgfältig und klar wie seine Partituren.
Vollzeitlehrer und -musiker
Der 45-jährige unterrichtet am Kollegium Saint-Maurice Musik. Ausserdem leitet er den Kollegiums-Chor, in dem rund 65 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren ausserhalb des Unterrichts freiwillig mitwirken.
Seine Abende und Wochenenden widmet der Vollblutmusiker zudem noch anderen Ensembles: Er leitet das Ensemble Vocal Renaissance de Martigny und die Symphonistes d’Octodure, ein kleines Orchester aus Martinach.
Dieser intensive Rhythmus passt exakt zu ihm. «Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.»
Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.
Wissen weitergeben – gewissenhaft und bescheiden
Die Musik wurde dem Walliser geradezu in die Wiege gelegt. «Meine beiden Eltern sind Musiker, ich wuchs also in einem musikalischen Umfeld auf. Mit sieben Jahren begann ich im Konservatorium Sitten mit dem Klavierspielen.» Die Musik wurde recht bald schon zu seinem Lebensmittelpunkt. Nach einem literarischen Abitur mit Schwerpunkt Musik studierte er erst in Genf, Paris und dann Bern. «Es ist nicht etwas, das ich in einem bestimmten Augenblick für mich entschieden habe, sondern es hat sich einfach nach und nach so ergeben».
Konkrete Projekte, inspirierende Kooperationen und der stetige Wunsch nach Austausch. Bei allem was er tut und bei seinen Projekten geht es Damien Luy darum, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen tiefgründiges Schaffen möglich ist. Was zählt, ist das Engagement.» «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.»
Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.
Das Unterrichten als logische Folge
Für Damien Luy ist das Unterrichten eine Ergänzung zum Dirigieren. In seinen Augen gibt es keine Grenze zwischen dem Unterricht und der Bühne: «Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie die Leitung einer Gruppe, die pädagogischen Aspekte, die Beziehung. Das ist alles sehr ähnlich.»
So ist er überzeugt: Dirigieren und Unterrichten bedeutet, etwas weiterzugeben. Es bedeutet, Menschen für ein Projekt, einen Klang oder eine Idee zusammenzubringen.
Über seine Schützlinge spricht er mit einer Mischung aus Wohlwollen und hohen Ansprüchen. «Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.»
Wissensvermittlung findet für Damien Luy nicht nur im schulischen Rahmen statt, vielmehr sieht er jede Interaktion als Gelegenheit, Werte zu vermitteln. «Ich versuche auch, meinen Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass Musik nicht nur eine Darbietung ist. Bei der Musik geht’s auch ums Zuhören, um eine Haltung, um eine Lebenseinstellung.» Doch auch das Arbeitsklima ist ihm sehr wichtig. «Wenn das Ambiente nicht stimmt, kann man auch nicht gut arbeiten.»
Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.
Eine Goldmedaille, bleibende Erinnerungen
Gleich zu Beginn bot er schon an, den Kollegiums-Chor zu übernehmen. «Ich habe mit einem recht kleinen Chor angefangen. Im ersten Jahr waren wir etwa zwanzig Leute.» Es kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler dazu, sodass es je nach Jahrgang rund 65 Teilnehmende waren. «Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.»
Das Ensemble war weit mehr als nur eine einfache ausserschulische Aktivität, es wurde zu einem Ort der musikalischen und menschlichen Bildung. Damien förderte dort den Zusammenhalt, die Kollegialität und das persönliche Engagement. «Jedes Jahr ist es ein bisschen wie ein neues Abenteuer», betont er in Hinblick auf die folgenden Jahrgänge.
Im April 2025 ging es für den Kollegiums-Chor nach Italien. Ziel war die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb und Festival "Venezia in Musica". Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Goldmedaille in der Kategorie «Jugendchor»!
Damien Luy erinnert sich an einen besonderen Moment: «Dieser Chor hatte eine ganz besondere Dynamik. Die Jugendlichen haben diese Erfahrung mit unglaublicher Begeisterung gelebt. Es war sehr bewegend. Ich habe sie begleitet, aber es ist ihr Projekt und ihr Erfolg. »
Aber es sind nicht die Preise, die zählen. Seine Motivation ist vor allem das menschliche Abenteuer. Sichtlich berührt erzählt er von einer Probe, bei der ein Schüler ein plötzliches musikalisches Aha-Erlebnis hatte. «Ich sah in seinen Augen, dass er gerade etwas verstanden hatte. Das ist es, was mich berührt. Oder auch Schüler, die manchmal Jahre später zurückkommen, um sich bei mir zu bedanken.»
Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.
Vom Schulchor auf die Bühne
Unter seinen Schülern findet sich auch ein ehemaliges Chormitglied, das sich in der Musikwelt inzwischen einen Namen gemacht hat: Théo Marclay, alias Nuit Incolore. «Er war mein Schüler und hat bei mir im Chor gesungen. Es berührt mich zu sehen, mit wieviel Herzblut er heute seine Karriere als Künstler verfolgt.»
Doch Damien Luy erwartet von seinen Schützlingen nicht, dass sie Künstler werden. «Was zählt, ist der Einsatz. Es gibt Menschen, die unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben, auch ohne nennenswerte musikalische Ausbildung. Wichtig ist nur die Freude daran und authentisch zu sein.»
Musik in all ihren Facetten
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Damien Luy weiterhin aktiv am Walliser Musikleben mit. Regelmässig wird er für die Zusammenarbeit mit anderen Dirigenten, für einzelne Projekte oder Festivals angefragt.
Seit 2005 leitet er auch das Ensemble Vocal de Martigny. Zuletzt gründete er die Symphonistes d’Octodure. «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.» Diese Ensembles bringen ein buntes Gemisch von Persönlichkeiten zusammen, die alle denselben Anspruch haben: «Ich versuche, den Überblick zu behalten und mich nicht zu verzetteln. Wenn ich etwas mache, versuche ich, es richtig zu machen.»
In seinen Augen erfordert die Arbeit als Chorleiter eine besondere Haltung. So benötigt es eine klare Vision, aber auch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit den Musikern. «Heute leitet man einen Chor nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Es müssen andere Führungsqualitäten einfliessen.» Er setzt auf gegenseitigen Respekt und ein Miteinander. «Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, jedoch so, dass sich die Menschen dabei auch frei entfalten können.»
In seinen verschiedenen Ensembles räumt Damien Luy auch Amateurmusikern einen wichtigen Platz ein. «Es hat mir schon immer Spass gemacht, mit Leuten zu arbeiten, die das nicht beruflich machen. So kommt eine gewisse Frische und Echtheit ins Spiel.» Er mag aber auch Langzeitprojekte, bei denen man ein Repertoire vertiefen und eine echte Gruppendynamik aufbauen kann.
Ein Motto als Leitfaden
Damien Luy gibt zu, dass seine Arbeitswochen sehr intensiv sind, und dennoch kann er sich seine Tätigkeit nicht anders vorstellen. Er schafft es, Unterricht, Proben und administrative Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Organisation ist hier das A und O, doch wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden. Die Leidenschaft ist sein Antrieb, zusammen mit dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein. «Was ich tue, erfüllt mich.»
Wenn man sein Verhältnis zur Musik in wenigen Worten zusammenfassen müsste? «Alles für die Musik. Das ist ein Motto, das mir sehr am Herzen liegt. Es erinnert mich daran, dass ich nicht für mich selbst da bin, sondern um etwas weiterzugeben, etwas aufzubauen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewirken.»
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Vollzeitlehrer und -musiker
Der 45-jährige unterrichtet am Kollegium Saint-Maurice Musik. Ausserdem leitet er den Kollegiums-Chor, in dem rund 65 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren ausserhalb des Unterrichts freiwillig mitwirken.
Seine Abende und Wochenenden widmet der Vollblutmusiker zudem noch anderen Ensembles: Er leitet das Ensemble Vocal Renaissance de Martigny und die Symphonistes d’Octodure, ein kleines Orchester aus Martinach.
Dieser intensive Rhythmus passt exakt zu ihm. «Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.»
Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.
Wissen weitergeben – gewissenhaft und bescheiden
Die Musik wurde dem Walliser geradezu in die Wiege gelegt. «Meine beiden Eltern sind Musiker, ich wuchs also in einem musikalischen Umfeld auf. Mit sieben Jahren begann ich im Konservatorium Sitten mit dem Klavierspielen.» Die Musik wurde recht bald schon zu seinem Lebensmittelpunkt. Nach einem literarischen Abitur mit Schwerpunkt Musik studierte er erst in Genf, Paris und dann Bern. «Es ist nicht etwas, das ich in einem bestimmten Augenblick für mich entschieden habe, sondern es hat sich einfach nach und nach so ergeben».
Konkrete Projekte, inspirierende Kooperationen und der stetige Wunsch nach Austausch. Bei allem was er tut und bei seinen Projekten geht es Damien Luy darum, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen tiefgründiges Schaffen möglich ist. Was zählt, ist das Engagement.» «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.»
Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.
Das Unterrichten als logische Folge
Für Damien Luy ist das Unterrichten eine Ergänzung zum Dirigieren. In seinen Augen gibt es keine Grenze zwischen dem Unterricht und der Bühne: «Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie die Leitung einer Gruppe, die pädagogischen Aspekte, die Beziehung. Das ist alles sehr ähnlich.»
So ist er überzeugt: Dirigieren und Unterrichten bedeutet, etwas weiterzugeben. Es bedeutet, Menschen für ein Projekt, einen Klang oder eine Idee zusammenzubringen.
Über seine Schützlinge spricht er mit einer Mischung aus Wohlwollen und hohen Ansprüchen. «Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.»
Wissensvermittlung findet für Damien Luy nicht nur im schulischen Rahmen statt, vielmehr sieht er jede Interaktion als Gelegenheit, Werte zu vermitteln. «Ich versuche auch, meinen Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass Musik nicht nur eine Darbietung ist. Bei der Musik geht’s auch ums Zuhören, um eine Haltung, um eine Lebenseinstellung.» Doch auch das Arbeitsklima ist ihm sehr wichtig. «Wenn das Ambiente nicht stimmt, kann man auch nicht gut arbeiten.»
Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.
Eine Goldmedaille, bleibende Erinnerungen
Gleich zu Beginn bot er schon an, den Kollegiums-Chor zu übernehmen. «Ich habe mit einem recht kleinen Chor angefangen. Im ersten Jahr waren wir etwa zwanzig Leute.» Es kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler dazu, sodass es je nach Jahrgang rund 65 Teilnehmende waren. «Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.»
Das Ensemble war weit mehr als nur eine einfache ausserschulische Aktivität, es wurde zu einem Ort der musikalischen und menschlichen Bildung. Damien förderte dort den Zusammenhalt, die Kollegialität und das persönliche Engagement. «Jedes Jahr ist es ein bisschen wie ein neues Abenteuer», betont er in Hinblick auf die folgenden Jahrgänge.
Im April 2025 ging es für den Kollegiums-Chor nach Italien. Ziel war die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb und Festival "Venezia in Musica". Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Goldmedaille in der Kategorie «Jugendchor»!
Damien Luy erinnert sich an einen besonderen Moment: «Dieser Chor hatte eine ganz besondere Dynamik. Die Jugendlichen haben diese Erfahrung mit unglaublicher Begeisterung gelebt. Es war sehr bewegend. Ich habe sie begleitet, aber es ist ihr Projekt und ihr Erfolg. »
Aber es sind nicht die Preise, die zählen. Seine Motivation ist vor allem das menschliche Abenteuer. Sichtlich berührt erzählt er von einer Probe, bei der ein Schüler ein plötzliches musikalisches Aha-Erlebnis hatte. «Ich sah in seinen Augen, dass er gerade etwas verstanden hatte. Das ist es, was mich berührt. Oder auch Schüler, die manchmal Jahre später zurückkommen, um sich bei mir zu bedanken.»
Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.
Vom Schulchor auf die Bühne
Unter seinen Schülern findet sich auch ein ehemaliges Chormitglied, das sich in der Musikwelt inzwischen einen Namen gemacht hat: Théo Marclay, alias Nuit Incolore. «Er war mein Schüler und hat bei mir im Chor gesungen. Es berührt mich zu sehen, mit wieviel Herzblut er heute seine Karriere als Künstler verfolgt.»
Doch Damien Luy erwartet von seinen Schützlingen nicht, dass sie Künstler werden. «Was zählt, ist der Einsatz. Es gibt Menschen, die unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben, auch ohne nennenswerte musikalische Ausbildung. Wichtig ist nur die Freude daran und authentisch zu sein.»
Musik in all ihren Facetten
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Damien Luy weiterhin aktiv am Walliser Musikleben mit. Regelmässig wird er für die Zusammenarbeit mit anderen Dirigenten, für einzelne Projekte oder Festivals angefragt.
Seit 2005 leitet er auch das Ensemble Vocal de Martigny. Zuletzt gründete er die Symphonistes d’Octodure. «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.» Diese Ensembles bringen ein buntes Gemisch von Persönlichkeiten zusammen, die alle denselben Anspruch haben: «Ich versuche, den Überblick zu behalten und mich nicht zu verzetteln. Wenn ich etwas mache, versuche ich, es richtig zu machen.»
In seinen Augen erfordert die Arbeit als Chorleiter eine besondere Haltung. So benötigt es eine klare Vision, aber auch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit den Musikern. «Heute leitet man einen Chor nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Es müssen andere Führungsqualitäten einfliessen.» Er setzt auf gegenseitigen Respekt und ein Miteinander. «Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, jedoch so, dass sich die Menschen dabei auch frei entfalten können.»
In seinen verschiedenen Ensembles räumt Damien Luy auch Amateurmusikern einen wichtigen Platz ein. «Es hat mir schon immer Spass gemacht, mit Leuten zu arbeiten, die das nicht beruflich machen. So kommt eine gewisse Frische und Echtheit ins Spiel.» Er mag aber auch Langzeitprojekte, bei denen man ein Repertoire vertiefen und eine echte Gruppendynamik aufbauen kann.
Ein Motto als Leitfaden
Damien Luy gibt zu, dass seine Arbeitswochen sehr intensiv sind, und dennoch kann er sich seine Tätigkeit nicht anders vorstellen. Er schafft es, Unterricht, Proben und administrative Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Organisation ist hier das A und O, doch wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden. Die Leidenschaft ist sein Antrieb, zusammen mit dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein. «Was ich tue, erfüllt mich.»
Wenn man sein Verhältnis zur Musik in wenigen Worten zusammenfassen müsste? «Alles für die Musik. Das ist ein Motto, das mir sehr am Herzen liegt. Es erinnert mich daran, dass ich nicht für mich selbst da bin, sondern um etwas weiterzugeben, etwas aufzubauen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewirken.»
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Porträt Damien Luy : Ein Leben für die Musik
Pause im vollen Terminkalender
Ein früher Montagabend im Juni. Der Unterrichtstag ist gerade zu Ende, der Abend aber noch lange nicht vorbei: Vor der Sommerpause steht noch eine letzte Probe mit dem Ensemble vocal Renaissance de Martigny an. Vorher setzt sich Damien Luy aber noch mit uns in einem Lokal an einem Tisch, holt sich etwas zu essen und lässt seinen Werdegang Revue passieren. Seine Worte wählt er genauso sorgfältig und klar wie seine Partituren.
Vollzeitlehrer und -musiker
Der 45-jährige unterrichtet am Kollegium Saint-Maurice Musik. Ausserdem leitet er den Kollegiums-Chor, in dem rund 65 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 19 Jahren ausserhalb des Unterrichts freiwillig mitwirken.
Seine Abende und Wochenenden widmet der Vollblutmusiker zudem noch anderen Ensembles: Er leitet das Ensemble Vocal Renaissance de Martigny und die Symphonistes d’Octodure, ein kleines Orchester aus Martinach.
Dieser intensive Rhythmus passt exakt zu ihm. «Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.»
Ich brauche ein Gleichgewicht zwischen meinen Aktivitäten. Die Tage sind ausgefüllt, aber ich habe das Glück, dass sich meine Projekte ergänzen und eine gegenseitige Bereicherung sind.
Wissen weitergeben – gewissenhaft und bescheiden
Die Musik wurde dem Walliser geradezu in die Wiege gelegt. «Meine beiden Eltern sind Musiker, ich wuchs also in einem musikalischen Umfeld auf. Mit sieben Jahren begann ich im Konservatorium Sitten mit dem Klavierspielen.» Die Musik wurde recht bald schon zu seinem Lebensmittelpunkt. Nach einem literarischen Abitur mit Schwerpunkt Musik studierte er erst in Genf, Paris und dann Bern. «Es ist nicht etwas, das ich in einem bestimmten Augenblick für mich entschieden habe, sondern es hat sich einfach nach und nach so ergeben».
Konkrete Projekte, inspirierende Kooperationen und der stetige Wunsch nach Austausch. Bei allem was er tut und bei seinen Projekten geht es Damien Luy darum, mit motivierten Menschen zusammenzuarbeiten, mit denen tiefgründiges Schaffen möglich ist. Was zählt, ist das Engagement.» «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.»
Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.
Das Unterrichten als logische Folge
Für Damien Luy ist das Unterrichten eine Ergänzung zum Dirigieren. In seinen Augen gibt es keine Grenze zwischen dem Unterricht und der Bühne: «Es gibt viele Gemeinsamkeiten, wie die Leitung einer Gruppe, die pädagogischen Aspekte, die Beziehung. Das ist alles sehr ähnlich.»
So ist er überzeugt: Dirigieren und Unterrichten bedeutet, etwas weiterzugeben. Es bedeutet, Menschen für ein Projekt, einen Klang oder eine Idee zusammenzubringen.
Über seine Schützlinge spricht er mit einer Mischung aus Wohlwollen und hohen Ansprüchen. «Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.»
Wissensvermittlung findet für Damien Luy nicht nur im schulischen Rahmen statt, vielmehr sieht er jede Interaktion als Gelegenheit, Werte zu vermitteln. «Ich versuche auch, meinen Schülerinnen und Schülern klarzumachen, dass Musik nicht nur eine Darbietung ist. Bei der Musik geht’s auch ums Zuhören, um eine Haltung, um eine Lebenseinstellung.» Doch auch das Arbeitsklima ist ihm sehr wichtig. «Wenn das Ambiente nicht stimmt, kann man auch nicht gut arbeiten.»
Mich interessiert, was sie verstehen, was sie behalten, was sie umsetzen können. Es geht nicht nur um Ergebnisse, sondern auch um den Weg dorthin.
Eine Goldmedaille, bleibende Erinnerungen
Gleich zu Beginn bot er schon an, den Kollegiums-Chor zu übernehmen. «Ich habe mit einem recht kleinen Chor angefangen. Im ersten Jahr waren wir etwa zwanzig Leute.» Es kamen immer mehr Schülerinnen und Schüler dazu, sodass es je nach Jahrgang rund 65 Teilnehmende waren. «Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.»
Das Ensemble war weit mehr als nur eine einfache ausserschulische Aktivität, es wurde zu einem Ort der musikalischen und menschlichen Bildung. Damien förderte dort den Zusammenhalt, die Kollegialität und das persönliche Engagement. «Jedes Jahr ist es ein bisschen wie ein neues Abenteuer», betont er in Hinblick auf die folgenden Jahrgänge.
Im April 2025 ging es für den Kollegiums-Chor nach Italien. Ziel war die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb und Festival "Venezia in Musica". Das Ergebnis übertraf alle Erwartungen: Goldmedaille in der Kategorie «Jugendchor»!
Damien Luy erinnert sich an einen besonderen Moment: «Dieser Chor hatte eine ganz besondere Dynamik. Die Jugendlichen haben diese Erfahrung mit unglaublicher Begeisterung gelebt. Es war sehr bewegend. Ich habe sie begleitet, aber es ist ihr Projekt und ihr Erfolg. »
Aber es sind nicht die Preise, die zählen. Seine Motivation ist vor allem das menschliche Abenteuer. Sichtlich berührt erzählt er von einer Probe, bei der ein Schüler ein plötzliches musikalisches Aha-Erlebnis hatte. «Ich sah in seinen Augen, dass er gerade etwas verstanden hatte. Das ist es, was mich berührt. Oder auch Schüler, die manchmal Jahre später zurückkommen, um sich bei mir zu bedanken.»
Es entstand eine gewisse Dynamik, eine Art Mundpropaganda. Die Schülerinnen und Schüler kamen gerne, es machte Spass und das erzählten sie auch weiter.
Vom Schulchor auf die Bühne
Unter seinen Schülern findet sich auch ein ehemaliges Chormitglied, das sich in der Musikwelt inzwischen einen Namen gemacht hat: Théo Marclay, alias Nuit Incolore. «Er war mein Schüler und hat bei mir im Chor gesungen. Es berührt mich zu sehen, mit wieviel Herzblut er heute seine Karriere als Künstler verfolgt.»
Doch Damien Luy erwartet von seinen Schützlingen nicht, dass sie Künstler werden. «Was zählt, ist der Einsatz. Es gibt Menschen, die unglaubliche Erfolgsgeschichten geschrieben haben, auch ohne nennenswerte musikalische Ausbildung. Wichtig ist nur die Freude daran und authentisch zu sein.»
Musik in all ihren Facetten
Neben seiner Lehrtätigkeit wirkt Damien Luy weiterhin aktiv am Walliser Musikleben mit. Regelmässig wird er für die Zusammenarbeit mit anderen Dirigenten, für einzelne Projekte oder Festivals angefragt.
Seit 2005 leitet er auch das Ensemble Vocal de Martigny. Zuletzt gründete er die Symphonistes d’Octodure. «Mir geht es nicht darum, im Rampenlicht zu stehen, sondern darum, dass Projekte Sinn ergeben und echte Bedürfnisse erfüllen.» Diese Ensembles bringen ein buntes Gemisch von Persönlichkeiten zusammen, die alle denselben Anspruch haben: «Ich versuche, den Überblick zu behalten und mich nicht zu verzetteln. Wenn ich etwas mache, versuche ich, es richtig zu machen.»
In seinen Augen erfordert die Arbeit als Chorleiter eine besondere Haltung. So benötigt es eine klare Vision, aber auch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit den Musikern. «Heute leitet man einen Chor nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Es müssen andere Führungsqualitäten einfliessen.» Er setzt auf gegenseitigen Respekt und ein Miteinander. «Es geht darum, einen Rahmen zu schaffen, jedoch so, dass sich die Menschen dabei auch frei entfalten können.»
In seinen verschiedenen Ensembles räumt Damien Luy auch Amateurmusikern einen wichtigen Platz ein. «Es hat mir schon immer Spass gemacht, mit Leuten zu arbeiten, die das nicht beruflich machen. So kommt eine gewisse Frische und Echtheit ins Spiel.» Er mag aber auch Langzeitprojekte, bei denen man ein Repertoire vertiefen und eine echte Gruppendynamik aufbauen kann.
Ein Motto als Leitfaden
Damien Luy gibt zu, dass seine Arbeitswochen sehr intensiv sind, und dennoch kann er sich seine Tätigkeit nicht anders vorstellen. Er schafft es, Unterricht, Proben und administrative Aufgaben unter einen Hut zu bringen. Organisation ist hier das A und O, doch wenn man seine Arbeit liebt, zählt man keine Stunden. Die Leidenschaft ist sein Antrieb, zusammen mit dem Gefühl, am richtigen Platz zu sein. «Was ich tue, erfüllt mich.»
Wenn man sein Verhältnis zur Musik in wenigen Worten zusammenfassen müsste? «Alles für die Musik. Das ist ein Motto, das mir sehr am Herzen liegt. Es erinnert mich daran, dass ich nicht für mich selbst da bin, sondern um etwas weiterzugeben, etwas aufzubauen und gemeinsam mit anderen etwas zu bewirken.»
Haben Sie eine Idee für ein Porträt?
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