Reportage

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Kochende Töpfe vs. rote Köpfe

Teambildende Massnahmen sollen nicht nur die Laune und die Kommunikation am Arbeitsplatz verbessern, sondern gleichzeitig auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigern. Eine Garantie, dass das zusammen absolvierte Überlebenstraining in der Natur aus Mitarbeitern tatsächlich auch bessere Kollegen macht, gibt es schlichtweg aber nicht.

Erst kürzlich behauptete der CEO einer amerikanischen Beratungsfirma - basierend auf seiner 25-jährigen Erfahrung im Bereich Teameffizienz - Firmenausflüge seien reine Geldverschwendung. Als Beispiel nannte er die Geschichte eines Marketingangestellten, der mit rund 20 Kollegen nach London geflogen ist. Der Aufenthalt gipfelte in einer gemeinsamen Tanzlektion in Haka, einem rituellen Tanz der Maori. Vertreter des indigenen Volks aus Neuseeland höchstpersönlich übten mit den Anwesenden die Tanzbewegungen, zu denen unter anderem das stürmische Aufstampfen mit den Füssen, das Herausstrecken der Zunge und das rhythmische Klatschen auf den (zumindest bei den Ureinwohnern) wenig bekleideten Körper gehört. Nur wenige Monate später musste das Unternehmen den Aussagen des Mannes zufolge verkauft worden. Nun ja, ich vermag es anzuzweifeln, dass dieser Schritt eine direkte Folge der wohl etwas peinlichen Tanzeinlage war.

Was aber macht denn nun eigentlich ein erfolgreiches Team aus? Selbst der Internetriese Google konnte dieses Geheimnis nach einer grossangelegten in Auftrag gegebenen Studie nicht vollumfänglich lüften. Das aber mit Abstand wichtigste Merkmal leistungserbringender Teams, das aus der Studie hervorging, war deren psychologische Sicherheit. Fühlen sich die Mitglieder im Team also sicher und wohl, sind sie eher bereit, zwischenmenschliche Risiken einzugehen.

Letztendlich finde ich, dass sich der Klassiker unter den Firmenevents, der Gruppenkochkurs, immer noch am besten eignet. Die zwischenmenschlichen Risiken halten sich dort nämlich in Grenzen. Ganz ehrlich? Der Anblick des Kochlöffel schwingenden Kollegen jedenfalls sorgt bei mir für weit weniger Unbehagen als jener des hüftschwingenden. Und wie heisst es so schön: Liebe geht durch den Magen. Das zählt bestimmt auch für kollegiale Zuneigung.

 

Bis bald – Stella

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Zu Besuch

  • Es trägt den Namen des Flusses, der es geprägt hat. Das Turtmanntal lebt abseits schnelllebiger Trends und bewahrt seinen zugleich wilden und malerischen Charakter. Dominic Passeraub, Agrartechniker beim Landwirtschaftsamt und zugleich leidenschaftlicher Viehzüchter, ist dort oben ebenfalls Präsident der Alpgenossenschaft. Zwischen jahrhundertealten Traditionen und aussergewöhnlichen Käse öffnet er uns die Türen zu einer einzigartigen Region. WeiterlesenÜber »
  • Während Savièse für seine sonnige Lage oberhalb von Sitten bekannt ist, wissen wenige, dass sich die Gemeinde von der Talebene bis zu den Gletschern erstreckt und mit seinen vielfältigen Landschaften und hübschen Dörfern rund um St-Germain ein wahres Paradies ist. Sylvain Dumoulin nimmt uns mit in seine Gemeinde und stellt uns deren Sehenswürdigkeiten und Schätze vor: eine kaum bekannte Burgruine, ein lokales Motto, eine kulinarische Spezialität und ein traditionsreiches Fest. WeiterlesenÜber »
  • Zu Besuch in Salvan

    Von der «Pierre Bergère» aus, einem neun Meter hohem Findling inmitten des Dorfes, hat man freien Blick über ganz Salvan. Die Gemeinde mit ihren 1 500 Einwohnern strotzt nur so vor ehrgeizigen Projekten. Yves Fournier ist unser heutiger Reisebegleiter und erzählt uns von der nagelneuen Schule, der sich im Umbau befindenden Eisbahn im Freizeitzentrum Le Tinderet, dem Tunnel und dem Aufzug, der den künftigen TMR-Bahnhof mit der Talstation der neuen Gondelbahn von La Creusaz verbinden wird. Hinzu kommt noch das Projekt des regionalen Naturparks Vallée du Trient, in dem sich sieben Gemeinden zur Erhaltung und Aufwertung des Naturerbes zusammengeschlossen haben. Die Dynamik dieser Gemeinde ist unübersehbar! WeiterlesenÜberZu Besuch in Salvan »
  • En visite sur la Weritzalp

    Die Weritzalp ist sehr wahrscheinlich nicht die bekannteste im ganzen Lötschental. Muss sie auch nicht. Eigentlich ist die Weritzalp, erreichbar von Wiler aus, aber auf Blattener Gemeindegebiet, eine Alp wie jede andere. Sagen nicht die Autoren dieses Textes, sondern Michael Rieder, bei dem wir heute zu Besuch sind. WeiterlesenÜberEn visite sur la Weritzalp »
  • Zu Besuch in Ayer

    Im touristisch aufstrebenden Val d’Anniviers hat sich das urchige Dörfchen Ayer seinen Charme bewahrt und legt grossen Wert auf Brauchtum und Tradition. Wir begleiten Adrienne Melly bei einem Besuch in ihrer Wahlheimat. WeiterlesenÜberZu Besuch in Ayer »
  • Zu besuch in Vollèges

    Als Eingangstor zum Val de Bagnes präsentiert sich Vollèges oft als der kleine Bruder des benachbarten Verbier. Bei näherem Betrachten bietet die Destination aber unzählige Gründe für einen Besuch. Berndard Abbet nimmt uns mit auf einen Spaziergang durch sein Heimatdorf. WeiterlesenÜberZu besuch in Vollèges »
  • St. Niklaus

    St. Niklaus ist mehr als nur ein Durchgangs- oder Ausgangspunkt für Gipfelstürmer. Es ist ein Ort voller Geschichten und Traditionen, an dem man die Vielfalt des Walliser Kulturerbes entdecken kann. WeiterlesenÜberSt. Niklaus »
  • in Euseigne

    Seine Berühmtheit verdankt das Dorf Euseigne den Erdpyramiden. Für Sylvia Sierro-Cina, administrative Mitarbeiterin bei der Dienststelle für Gesundheitswesen, hat das Dörfchen aber weit mehr zu bieten. Seit 14 Jahren lebt die « Pharaonin », wie sie von manchen Kolleginnen und Kollegen scherzhaft genannt wird, nun schon in Euseigne und begleitet uns heute auf einem Dorfrundgang. WeiterlesenÜberin Euseigne »
  • in La Bâtiaz

    Mit seiner Burg und den schmucken Gässchen erfreut sich das Stadtviertel La Bâtiaz weit über die Gemeindegrenzen von Martinach einer gewissen Berühmtheit. Wir begleiten Sandra Moulin-Michellod, spezialisierte Sachbearbeiterin in der Dienststelle für Landwirtschaft (DLW), bei einem Spaziergang durch ihren geliebten Herkunftsort, der voller Kindheitserinnerungen steckt. WeiterlesenÜberin La Bâtiaz »
  • Gondo

    « Gondo ist nicht nur das Unwetter. Gondo ist noch viel mehr. » Yannick Squaratti, Strassenwärter und Gemeinderat zeigt uns die verborgenen Schätze Gondos. WeiterlesenÜberGondo »

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Teambildende Massnahmen sollen nicht nur die Laune und die Kommunikation am Arbeitsplatz verbessern, sondern gleichzeitig auch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigern. Eine Garantie, dass das zusammen absolvierte Überlebenstraining in der Natur aus Mitarbeitern tatsächlich auch bessere Kollegen macht, gibt es schlichtweg aber nicht.

Erst kürzlich behauptete der CEO einer amerikanischen Beratungsfirma - basierend auf seiner 25-jährigen Erfahrung im Bereich Teameffizienz - Firmenausflüge seien reine Geldverschwendung. Als Beispiel nannte er die Geschichte eines Marketingangestellten, der mit rund 20 Kollegen nach London geflogen ist. Der Aufenthalt gipfelte in einer gemeinsamen Tanzlektion in Haka, einem rituellen Tanz der Maori. Vertreter des indigenen Volks aus Neuseeland höchstpersönlich übten mit den Anwesenden die Tanzbewegungen, zu denen unter anderem das stürmische Aufstampfen mit den Füssen, das Herausstrecken der Zunge und das rhythmische Klatschen auf den (zumindest bei den Ureinwohnern) wenig bekleideten Körper gehört. Nur wenige Monate später musste das Unternehmen den Aussagen des Mannes zufolge verkauft worden. Nun ja, ich vermag es anzuzweifeln, dass dieser Schritt eine direkte Folge der wohl etwas peinlichen Tanzeinlage war.

Was aber macht denn nun eigentlich ein erfolgreiches Team aus? Selbst der Internetriese Google konnte dieses Geheimnis nach einer grossangelegten in Auftrag gegebenen Studie nicht vollumfänglich lüften. Das aber mit Abstand wichtigste Merkmal leistungserbringender Teams, das aus der Studie hervorging, war deren psychologische Sicherheit. Fühlen sich die Mitglieder im Team also sicher und wohl, sind sie eher bereit, zwischenmenschliche Risiken einzugehen.

Letztendlich finde ich, dass sich der Klassiker unter den Firmenevents, der Gruppenkochkurs, immer noch am besten eignet. Die zwischenmenschlichen Risiken halten sich dort nämlich in Grenzen. Ganz ehrlich? Der Anblick des Kochlöffel schwingenden Kollegen jedenfalls sorgt bei mir für weit weniger Unbehagen als jener des hüftschwingenden. Und wie heisst es so schön: Liebe geht durch den Magen. Das zählt bestimmt auch für kollegiale Zuneigung.

 

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