Reportage

Blick ins Staatsarchiv
Die Walliser Landwirtschaftsschule feiert ihr 100-jähriges Bestehen.
Entstehung der Landwirtschaftsschule Châteauneuf
Die offizielle Eröffnung der kantonalen Landwirtschaftsschule Châteauneuf am 13. Oktober 1923 war eng mit der Modernisierungswelle in der Landwirtschaft verbunden, die damals durchs Wallis rollte. Mit der Agrarkrise, unter der ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganz Europa litt, kristallisierte sich die Notwendigkeit nach einer besseren Ausbildung der Walliser Bauern und Hirten heraus. Auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene entstanden deshalb landwirtschaftliche Genossenschaften und Kooperationen; in den Städten und auf dem Land wurden Kurse angeboten und man publizierte Handbücher über die Landwirtschaft, ihre Modernisierung und Fortschritte. Nachdem sich die kantonalen Behörden in den 1890er-Jahren bewusst wurden, wie sehr die Walliser Landwirtschaft gegenüber der restlichen Schweiz ins Hintertreffen geraten war, gab es grosse Bemühungen, die Agrarwirtschaft im Kanton zu stärken.
1892 öffnete dann die Landwirtschaftsschule Écône ihre Tore. Die Eröffnung der Schule war der Zusammenarbeit zwischen dem Staat Wallis und dem Ordenshaus Maison St-Bernard zu verdanken, dem das Grundstück gehörte, auf dem die Schule errichtet wurde. Nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten über die Verwaltung der Schule kam, entschieden die Kantonsbehörden mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung, selbst eine Landwirtschaftsschule zu bauen und so den Ausbildungsbedarf zu decken. Die Wahl des Standorts fiel auf den Gutsbetrieb Châteauneuf, der seit 1914 dem Staat Wallis gehörte und vor einem Rhonehochwasser geschützt war.
Nach der Einweihung der Schule im Jahr 1923 hatten die jungen Walliserinnen und Walliser die Gelegenheit, praktisch kostenlos eine Ausbildung absolvieren und dabei neue Kenntnisse und Kompetenzen erwerben zu können. Während die Ausbildung der Walliser Landwirte im 20. Jahrhundert einer der Grundpfeiler der Walliser Agrarpolitik war, ist deren Erfolg der kantonalen Landwirtschaftsschule wesentlich auf den Mentalitätswandel im Agrarsektor zurückzuführen. Nach den Engpässen, die es während des Ersten Weltkrieges insbesondere in der Lebensmittelversorgung gab, realisierten die Landwirte, dass auch sie Teil einer globalen Wirtschaft waren und eine professionelle Ausbildung die Grundlage dafür bilden würde, mit den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts fertig zu werden.
Seither geniesst der Kanton Wallis einen ausgezeichneten Ruf und ist weitum für die hohe Qualität seiner landwirtschaftlichen Produktion bekannt. Ob zarte Spargeln aus dem Talgrund, vollmundige Trauben von steilen Rebbergen oder würziger Käse aus den Bergtälern – diese Produkte sind nicht nur dem einheimischen Boden zu verdanken, sondern auch dem Know-how und den Anbaumethoden, die in den Schulen weitergegeben und verbessert werden. Seit mittlerweile einem Jahrhundert vermittelt die Landwirtschaftsschule Châteauneuf ihr Wissen an die nächste Generation Landwirte, damit die Produkte unseres Kantons auch in Zukunft zu den besten der Welt gehören und dem Ruf des Wallis gerecht werden.
Das Buch zum 100-jährigen Jubiläum
Ein Buch wird diesem Jubiläumsjahr seinen Stempel aufdrücken. Das Buch wird in Form eines Koffers erscheinen, der eine historische Zusammenfassung und fünf Hefte "Aktuelles" enthält. Das von der Historikerin Delphine Debons koordinierte Buchprojekt wird von mehreren Personen geschrieben. Auch Künstler leisten ihren Beitrag. Die Box zur Hundertjahrfeier wird in der Reihe Cahiers de Vallesia des Staatsarchivs Wallis herausgegeben und erscheint im November. Ausschnitt aus dem Interview:
http://www.chateauneuf100ans.ch
Porträt

Blick ins Staatsarchiv
Die Walliser Landwirtschaftsschule feiert ihr 100-jähriges Bestehen.
Entstehung der Landwirtschaftsschule Châteauneuf
Die offizielle Eröffnung der kantonalen Landwirtschaftsschule Châteauneuf am 13. Oktober 1923 war eng mit der Modernisierungswelle in der Landwirtschaft verbunden, die damals durchs Wallis rollte. Mit der Agrarkrise, unter der ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganz Europa litt, kristallisierte sich die Notwendigkeit nach einer besseren Ausbildung der Walliser Bauern und Hirten heraus. Auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene entstanden deshalb landwirtschaftliche Genossenschaften und Kooperationen; in den Städten und auf dem Land wurden Kurse angeboten und man publizierte Handbücher über die Landwirtschaft, ihre Modernisierung und Fortschritte. Nachdem sich die kantonalen Behörden in den 1890er-Jahren bewusst wurden, wie sehr die Walliser Landwirtschaft gegenüber der restlichen Schweiz ins Hintertreffen geraten war, gab es grosse Bemühungen, die Agrarwirtschaft im Kanton zu stärken.
1892 öffnete dann die Landwirtschaftsschule Écône ihre Tore. Die Eröffnung der Schule war der Zusammenarbeit zwischen dem Staat Wallis und dem Ordenshaus Maison St-Bernard zu verdanken, dem das Grundstück gehörte, auf dem die Schule errichtet wurde. Nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten über die Verwaltung der Schule kam, entschieden die Kantonsbehörden mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung, selbst eine Landwirtschaftsschule zu bauen und so den Ausbildungsbedarf zu decken. Die Wahl des Standorts fiel auf den Gutsbetrieb Châteauneuf, der seit 1914 dem Staat Wallis gehörte und vor einem Rhonehochwasser geschützt war.
Nach der Einweihung der Schule im Jahr 1923 hatten die jungen Walliserinnen und Walliser die Gelegenheit, praktisch kostenlos eine Ausbildung absolvieren und dabei neue Kenntnisse und Kompetenzen erwerben zu können. Während die Ausbildung der Walliser Landwirte im 20. Jahrhundert einer der Grundpfeiler der Walliser Agrarpolitik war, ist deren Erfolg der kantonalen Landwirtschaftsschule wesentlich auf den Mentalitätswandel im Agrarsektor zurückzuführen. Nach den Engpässen, die es während des Ersten Weltkrieges insbesondere in der Lebensmittelversorgung gab, realisierten die Landwirte, dass auch sie Teil einer globalen Wirtschaft waren und eine professionelle Ausbildung die Grundlage dafür bilden würde, mit den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts fertig zu werden.
Seither geniesst der Kanton Wallis einen ausgezeichneten Ruf und ist weitum für die hohe Qualität seiner landwirtschaftlichen Produktion bekannt. Ob zarte Spargeln aus dem Talgrund, vollmundige Trauben von steilen Rebbergen oder würziger Käse aus den Bergtälern – diese Produkte sind nicht nur dem einheimischen Boden zu verdanken, sondern auch dem Know-how und den Anbaumethoden, die in den Schulen weitergegeben und verbessert werden. Seit mittlerweile einem Jahrhundert vermittelt die Landwirtschaftsschule Châteauneuf ihr Wissen an die nächste Generation Landwirte, damit die Produkte unseres Kantons auch in Zukunft zu den besten der Welt gehören und dem Ruf des Wallis gerecht werden.
Das Buch zum 100-jährigen Jubiläum
Ein Buch wird diesem Jubiläumsjahr seinen Stempel aufdrücken. Das Buch wird in Form eines Koffers erscheinen, der eine historische Zusammenfassung und fünf Hefte "Aktuelles" enthält. Das von der Historikerin Delphine Debons koordinierte Buchprojekt wird von mehreren Personen geschrieben. Auch Künstler leisten ihren Beitrag. Die Box zur Hundertjahrfeier wird in der Reihe Cahiers de Vallesia des Staatsarchivs Wallis herausgegeben und erscheint im November. Ausschnitt aus dem Interview:
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Zu Besuch

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Die Walliser Landwirtschaftsschule feiert ihr 100-jähriges Bestehen.
Entstehung der Landwirtschaftsschule Châteauneuf
Die offizielle Eröffnung der kantonalen Landwirtschaftsschule Châteauneuf am 13. Oktober 1923 war eng mit der Modernisierungswelle in der Landwirtschaft verbunden, die damals durchs Wallis rollte. Mit der Agrarkrise, unter der ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ganz Europa litt, kristallisierte sich die Notwendigkeit nach einer besseren Ausbildung der Walliser Bauern und Hirten heraus. Auf lokaler, kantonaler und nationaler Ebene entstanden deshalb landwirtschaftliche Genossenschaften und Kooperationen; in den Städten und auf dem Land wurden Kurse angeboten und man publizierte Handbücher über die Landwirtschaft, ihre Modernisierung und Fortschritte. Nachdem sich die kantonalen Behörden in den 1890er-Jahren bewusst wurden, wie sehr die Walliser Landwirtschaft gegenüber der restlichen Schweiz ins Hintertreffen geraten war, gab es grosse Bemühungen, die Agrarwirtschaft im Kanton zu stärken.
1892 öffnete dann die Landwirtschaftsschule Écône ihre Tore. Die Eröffnung der Schule war der Zusammenarbeit zwischen dem Staat Wallis und dem Ordenshaus Maison St-Bernard zu verdanken, dem das Grundstück gehörte, auf dem die Schule errichtet wurde. Nachdem es zu Meinungsverschiedenheiten über die Verwaltung der Schule kam, entschieden die Kantonsbehörden mit der breiten Unterstützung der Bevölkerung, selbst eine Landwirtschaftsschule zu bauen und so den Ausbildungsbedarf zu decken. Die Wahl des Standorts fiel auf den Gutsbetrieb Châteauneuf, der seit 1914 dem Staat Wallis gehörte und vor einem Rhonehochwasser geschützt war.
Nach der Einweihung der Schule im Jahr 1923 hatten die jungen Walliserinnen und Walliser die Gelegenheit, praktisch kostenlos eine Ausbildung absolvieren und dabei neue Kenntnisse und Kompetenzen erwerben zu können. Während die Ausbildung der Walliser Landwirte im 20. Jahrhundert einer der Grundpfeiler der Walliser Agrarpolitik war, ist deren Erfolg der kantonalen Landwirtschaftsschule wesentlich auf den Mentalitätswandel im Agrarsektor zurückzuführen. Nach den Engpässen, die es während des Ersten Weltkrieges insbesondere in der Lebensmittelversorgung gab, realisierten die Landwirte, dass auch sie Teil einer globalen Wirtschaft waren und eine professionelle Ausbildung die Grundlage dafür bilden würde, mit den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts fertig zu werden.
Seither geniesst der Kanton Wallis einen ausgezeichneten Ruf und ist weitum für die hohe Qualität seiner landwirtschaftlichen Produktion bekannt. Ob zarte Spargeln aus dem Talgrund, vollmundige Trauben von steilen Rebbergen oder würziger Käse aus den Bergtälern – diese Produkte sind nicht nur dem einheimischen Boden zu verdanken, sondern auch dem Know-how und den Anbaumethoden, die in den Schulen weitergegeben und verbessert werden. Seit mittlerweile einem Jahrhundert vermittelt die Landwirtschaftsschule Châteauneuf ihr Wissen an die nächste Generation Landwirte, damit die Produkte unseres Kantons auch in Zukunft zu den besten der Welt gehören und dem Ruf des Wallis gerecht werden.
Das Buch zum 100-jährigen Jubiläum
Ein Buch wird diesem Jubiläumsjahr seinen Stempel aufdrücken. Das Buch wird in Form eines Koffers erscheinen, der eine historische Zusammenfassung und fünf Hefte "Aktuelles" enthält. Das von der Historikerin Delphine Debons koordinierte Buchprojekt wird von mehreren Personen geschrieben. Auch Künstler leisten ihren Beitrag. Die Box zur Hundertjahrfeier wird in der Reihe Cahiers de Vallesia des Staatsarchivs Wallis herausgegeben und erscheint im November. Ausschnitt aus dem Interview:
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Dialog
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Diensttreue
Der Kanton feiert seine Jubilare. WeiterlesenÜberDiensttreue » -
ZMLP
Der ZMLP feierte an seiner Delegiertenversammlung sein 75-jähriges Bestehen. WeiterlesenÜberZMLP » -
Neue Perspektiven entdecken
Rund 50 Kinder sind am 8. November, am Nationalen Zukunftstag, der Einladung der Walliser Kantonspolizei gefolgt. WeiterlesenÜberNeue Perspektiven entdecken »
Info
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INFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors
Der Staatsrat hat Olivier Walther zum Direktor der Kaufmännischen und Gewerblichen Berufsfachschule Sitten (EPCA) ernannt. Derzeit ist er Abteilungsleiter an der Technischen Berufsfachschule Sitten (EPTM). Er wird sein Amt zum Beginn des Schuljahres 2025–2026 antreten und auf René Constantin folgen, der in Pension geht. WeiterlesenÜberINFO - Kaufmännische und Gewerbliche Berufsfachschule Sitten - Ernennung des neuen Direktors » -
INFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen
Der Staatsrat hat zwei kantonale Ombudspersonen ernannt und will so die einvernehmliche Beilegung von möglichen Streitigkeiten zwischen der Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern vereinfachen. Sabine Forny, selbstständige Mediatorin, übernimmt die deutschsprachigen Dossiers, während Fabien Maret, Inhaber des Anwaltspatents und diplomierter Mediator, fürs Unterwallis zuständig sein wird. Die Ombudspersonen intervenieren auf Anfrage einer der beiden Seiten, wenn die üblichen Massnahmen zur Beilegung eines Konflikts zu keiner zufriedenstellenden Lösung geführt haben. WeiterlesenÜberINFO - Mediation in Verwaltungsangelegenheiten - Ernennung von zwei kantonalen Ombudspersonen » -
INFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis
Der Staatsrat hat David Albasini zum Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis ernannt. Der Verantwortliche Finanzen und Controlling der Dienststelle für Hochschulwesen folgt per 1. Mai 2025 auf Damian Locher, der die Leitung der Kantonalen Finanzverwaltung übernimmt. WeiterlesenÜberINFO - Neuer Chef der Hauptbuchhaltung des Staates Wallis » -
INFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung
Der Staatsrat ernennt Damian Locher zum neuen Chef der Kantonalen Finanzverwaltung. Der eidg. diplomierte Wirtschaftsprüfer und Betriebsökonom FH hält derzeit die Stelle des Adjunkten der Dienststelle inne und ist Chef der Hauptbuchhaltung des Staates. Bevor der aus Leuk stammende Locher 2007 zur Kantonsverwaltung wechselte, war er in der Privatwirtschaft tätig und sammelte dort umfassende Berufserfahrung. Er folgt per 1. April 2025 auf Pierre-André Charbonnet. WeiterlesenÜberINFO - ACF - Damian Locher wird Chef der Kantonalen Finanzverwaltung » -
INFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef
Der Staatsrat hat Mathieu Moser zum Chef des Amtes für digitale Bildung ernannt. Mathieu Moser ist derzeit Direktor der Ecoles de l'Arpille und wird ab 1. Juni 2025 die Leitung dieses neu geschaffenen Amtes übernehmen. Er hat den Auftrag, die Umsetzung der Strategie zur digitalen Bildung zu steuern und zu koordinieren. WeiterlesenÜberINFO - Amt für digitale Bildung - Ernennung von Mathieu Moser zum Amtschef » -
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Glosse

Porträt Guy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters
Das lange Warten hat ein Ende
Der 27. April 2023 ist für die Jacquemets ein ganz besonderer Tag. An diesem Abend feierte Arnaud, der jüngste Sohn der Familie, mit Genf-Servette verdient den Gewinn der Meisterschaft der National League. Im letzten Spiel der Playoff-Finalserie setzten sich die Genfer Adler gegen den EHC Biel durch und holten sich damit den ersten Meistertitel in der 118-jährigen Klubgeschichte des Genfer Stadtklubs. Auch für Arnaud war es der erste Titel seiner Profikarriere in der National League.
Nachdem er mit Kloten 2009 und 2011 und mit Genève-Servette 2021 dreimal als Verlierer vom Platz musste, klappte es im vierten Anlauf endlich mit dem Sieg. Ein grosser Moment auch für Guy, der vor dem Fernseher mitfieberte. «Natürlich gingen die Emotionen hoch», erinnert er sich. «Für Arnaud war der Titel eine grosse Befreiung. Ich habe mich riesig für ihn gefreut, nicht für mich.»
Ich habe mich riesig für ihn gefreut, nicht für mich.


Mitfiebern vor dem Fernseher
Allerdings zog es Guy vor, das Finalspiel bei sich zu Hause im TV und nicht vor Ort im Hexenkessel der Eishalle Les Vernets zu verfolgen. Im Allgemeinen ist er nicht oft auf der Tribüne der Genfer anzutreffen: «Dank Grossaufnahmen und Zeitlupe bin ich bei einer TV-Übertragung näher dabei, als wenn ich in der Halle bin.» Aber ob Finalspiel oder nicht: Als eingefleischter Fan ist Guy immer voll mit dabei: «Ich brenne vor Ungeduld, springe auf, schreie mit meiner Frau den Bildschirm an. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt, weil ich Arnaud das Beste wünsche.»
Aber natürlich hat auch eine TV-Übertragung ihre Schattenseiten: Aus der Distanz nehmen Zwischenfälle sofort eine ganz andere Dimension an: «In Davos hat Arnaud den Puck einmal ins Gesicht bekommen, als er einen Schuss blocken wollte», erinnert sich Guy. «Er ging zu Boden und das ganze Eis war voller Blut. Dann sitzt du hilflos vor dem Bildschirm und kannst nichts tun. Es ist unerträglich.»
Ob sich Vater und Sohn deshalb nach jedem Match am Telefon kurz austauschen? Das war früher so, als Arnaud für zwei Saisons in Kanada spielte. Mittlerweile aber kaum mehr, auch nicht nach dem Titelgewinn. Für den Vater kein Problem, sondern ein Zeichen des Respekts: «Ich möchte ihn in solchen Momenten nicht stören. Ich meine, das ist sein Beruf. Mein Sohn gehört mir nicht. Er geht seinen eigenen Weg.», so der Papa.
Die Qualitäten des Sohnes
Arnaud hat sich seinen Erfolg ganz alleine erarbeitet. So hat sich Guy geschworen, den Erfolg seines Sohnes niemals für sich selbst zu beanspruchen. Er kann solche Trittbrettfahrer nicht ausstehen. Zwar hört man Guy selten, in höchsten Tönen von einem Spieler schwärmen, der Papa weiss aber genau, welche Qualitäten seinen Sohn auszeichnen: «Seine Spielintelligenz, seine Skating-Technik und seine Schnelligkeit sind herausragend. Allerdings fehlt ihm der Killerinstinkt, was ihn zwar menschlich macht, für einen Hockeyspieler aber von Nachteil ist. »
Das Talent von Arnaud Jacquemet wurde schon früh erkannt: Nach seiner Ausbildung beim HC Siders wechselte er mit 15 zu Kloten. Mittlerweile kommt der Mittdreissiger, der zuerst auf der Position des Angreifers und nun als Verteidiger spielt, auf 850 Spiele auf höchster Stufe.
Allerdings fehlt ihm der Killerinstinkt, was ihn zwar menschlich macht, für einen Hockeyspieler aber von Nachteil ist.
Wegen der Liebe zum Hockey
Obwohl auch der Papa ein guter Sportler ist, kommt er nicht auf den Palmares des Sohnemanns. Guy war in vielen Sportarten heimisch, darunter im Basketball: «Als ich jung war, spielte ich meist auf der Position des Playmakers, konnte mit meinen 1.83 m aber auch dunken.»
Eishockey hat er aber nie gespielt. «Ich kann mich gerade mal auf den Schlittschuhen halten», lacht er. Einlass in die verschworene Hockey-Welt fand er dank seiner Frau Carol: «Sie war die Tochter des Vereinspräsidenten des HC Lens. In ihrer Familie war Eishockey alles. »
Fan des HC Siders
Durch seine Frau entdeckt Guy seine Leidenschaft für den Eissport. Als Student findet er zum HC Siders und wird Teil der rot-gelben Familie, die von der Osttribüne aus ihr Team anfeuert. Es ist die Zeit der kanadischen Ära, in der Daniel Métivier und Normand Dubé unter dem legendären Trainer Jacques Lemaire ein Tor ums andere schiessen. Nach Guys Ingenieurstudium zog es das frisch verheiratete Paar ins Waadtland – den gelb-roten Vereinsfarben blieben sie aber treu: «Am Dienstagabend fuhren wir jeweils von Lausanne nach Siders, die ersten Jahre sogar noch über die Hauptstrasse, bis dann die Autobahn eröffnet wurde.»
Nachdem die Familie Zuwachs erhielt, zogen die Jacquemets nach Siders, wo der kleine Arnaud mit 4 Jahren erstmals in der Grabenhalle seine Schlittschuhe schnürte. «Auch wenn wir grosse Hockeyfans waren, haben wir Arnaud nie dazu gedrängt, Hockey zu spielen», betont der Papa. Mitte der 90er-Jahre nimmt Guy eine Funktion im Junioren-Vorstand des HC Siders an, bevor er sich später auch kantonal engagiert.
Am Dienstagabend fuhren wir jeweils von Lausanne nach Siders, die ersten Jahre sogar noch über die Hauptstrasse, bis dann die Autobahn eröffnet wurde.
Eine verdiente Belohnung
Doch auch nach dem Titelgewinn seines Champions behält Guy einen kühlen Kopf und steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden: «Ehrlich gesagt ist mir persönlich der Titel ziemlich egal.» Alles was zählt ist Arnaud und dass er endlich den Lohn für seine ganze Arbeit einfahren konnte: «Ich gönne es ihm von Herzen, dass er für die ganze Arbeit endlich entschädigt wurde. Man muss ehrlich sein: Das Leben eines Profi-Spielers ist ein echtes Hundeleben. Man schuftet, schwitzt, leidet und jedes Training, jeder Match ist eine Prüfung. Die Karikatur des dümmlichen Hockeyspielers hat rein gar nichts mit der Realität zu tun.»
Start der Meisterschaft
Schon bald geht es in der National League wieder los. Am 15. September beginnt für Genf-Servette die Mission Titelverteidigung. Mit von der Partie Arnaud, der auch dieses Jahr die Nummer 17 trägt. Guy ist zuversichtlich, dass das Team rund um seinen Sohn den Exploit wiederholen kann, fügt aber hinzu: «Vieles hängt aber von der Schwedischen Neuverpflichtung ab. Und wenn man sich die Kader der anderen Teams so anschaut, muss man definitiv die ZSC Lions im Auge behalten», so der Kenner.
Sicher ist aber, dass Guy und seine Frau auch weiterhin vor dem TV mit ihrem Sohn mitfiebern werden. Im Wissen, dass ein weiterer Meistertitel dieses Mal nur ein Bonus wäre.
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Ratgeber
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Ratgeber: Datenschutz
Maxime Beaumont ist seit Juni 2024 der Datenschutzdelegierte des Kantons. Der 37-jährige erklärt uns, wie wir unsere persönlichen Daten am besten schützen können. WeiterlesenÜberRatgeber: Datenschutz » -
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Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
E-Mails sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das heisst aber noch lange nicht, dass wir die Regeln und den Umgang mit der elektronischen Kommunikation auch beherrschen! WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Nach der richtigen Kommunikationsform widmen wir uns nun den Umgangsformen: In dieser Ausgabe beschäftigen wir uns mit der Netiquette. Kommunikationsexpertin Fabienne Schnyder klärt uns in Sachen Verhaltensregeln und Höflichkeit im Umgang mit E-Mails auf. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Ratgeber: Schriftliche Kommunikation
Selbst wenn E-Mails mittlerweile aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind, hat der elektronische Briefverkehr dennoch seine Tücken. In welchem Ton soll man schreiben? Wie geht man mit den Empfängern um? Welche Regeln gelten für den Datenschutz? Beim Umgang mit E-Mails sind Vorsicht und Genauigkeit stets gefragt. Fabienne Schnyder, Expertin für schriftliche Kommunikation, vertraut uns ihre Tipps für eine gelungene Kommunikation an und erklärt, wie man Fehltritte vermeiden kann. WeiterlesenÜberRatgeber: Schriftliche Kommunikation » -
Conseil : Mobilité professionnelle
L’administration cantonale promeut activement la mobilité partagée. Depuis 2020, elle met à la disposition de son personnel des véhicules en libre-service, comprenant à la fois des vélos et des voitures. Cette initiative s’inscrit dans le cadre du Plan de Moblité approuvé par le Conseil d’Etat, visant à encourager une mobilité professionnelle plus durable. Etes-vous tenté par la mobilité partagée ? Laissez-vous convaincre ! WeiterlesenÜberConseil : Mobilité professionnelle » -
Conseil : Cybersicherheit
Seit 2022 testet die kantonale Dienststelle für Informatik, wie wachsam wir als Userinnen und User gegenüber bösartigen E-Mails sind und hat dazu 5 Phishing-Simulationen durchgeführt. Die erste Auswertung zeigt nun aber, dass unsere Sicherheitskultur Mühe hat, mit den Herausforderungen Schritt zu halten. WeiterlesenÜberConseil : Cybersicherheit » -
Ratgeber: Frauenförderung über Weiterbildung
Im Weiterbildungskatalog des Kantons finden sich seit einigen Jahren Kurse, die sich ausschliesslich an Frauen richten. Erklärungen dazu und eine kurze Coaching-Sequenz liefern wir Ihnen in der Rubrik Ratgeber. WeiterlesenÜberRatgeber: Frauenförderung über Weiterbildung » -
Ratgeber: Energiespartipps vom Experten
Ob zu Hause oder im Büro – Energiesparen ist kinderleicht. Welche Tipps Sie vielleicht noch nicht kennen, erfahren Sie in fünf kurzen Videos. WeiterlesenÜberRatgeber: Energiespartipps vom Experten » -
Büro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement im Fokus
Schwierige Lebensphase im Beruf oder im Privaten? Das Büro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement weiss Ihnen zu helfen! WeiterlesenÜberBüro für Mitarbeiterunterstützung und Konfliktmanagement im Fokus »
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Porträt Guy Jacquemet : Supporter-Papa eines Schweizermeisters
Das lange Warten hat ein Ende
Der 27. April 2023 ist für die Jacquemets ein ganz besonderer Tag. An diesem Abend feierte Arnaud, der jüngste Sohn der Familie, mit Genf-Servette verdient den Gewinn der Meisterschaft der National League. Im letzten Spiel der Playoff-Finalserie setzten sich die Genfer Adler gegen den EHC Biel durch und holten sich damit den ersten Meistertitel in der 118-jährigen Klubgeschichte des Genfer Stadtklubs. Auch für Arnaud war es der erste Titel seiner Profikarriere in der National League.
Nachdem er mit Kloten 2009 und 2011 und mit Genève-Servette 2021 dreimal als Verlierer vom Platz musste, klappte es im vierten Anlauf endlich mit dem Sieg. Ein grosser Moment auch für Guy, der vor dem Fernseher mitfieberte. «Natürlich gingen die Emotionen hoch», erinnert er sich. «Für Arnaud war der Titel eine grosse Befreiung. Ich habe mich riesig für ihn gefreut, nicht für mich.»
Ich habe mich riesig für ihn gefreut, nicht für mich.


Mitfiebern vor dem Fernseher
Allerdings zog es Guy vor, das Finalspiel bei sich zu Hause im TV und nicht vor Ort im Hexenkessel der Eishalle Les Vernets zu verfolgen. Im Allgemeinen ist er nicht oft auf der Tribüne der Genfer anzutreffen: «Dank Grossaufnahmen und Zeitlupe bin ich bei einer TV-Übertragung näher dabei, als wenn ich in der Halle bin.» Aber ob Finalspiel oder nicht: Als eingefleischter Fan ist Guy immer voll mit dabei: «Ich brenne vor Ungeduld, springe auf, schreie mit meiner Frau den Bildschirm an. Meine Nerven sind zum Zerreissen gespannt, weil ich Arnaud das Beste wünsche.»
Aber natürlich hat auch eine TV-Übertragung ihre Schattenseiten: Aus der Distanz nehmen Zwischenfälle sofort eine ganz andere Dimension an: «In Davos hat Arnaud den Puck einmal ins Gesicht bekommen, als er einen Schuss blocken wollte», erinnert sich Guy. «Er ging zu Boden und das ganze Eis war voller Blut. Dann sitzt du hilflos vor dem Bildschirm und kannst nichts tun. Es ist unerträglich.»
Ob sich Vater und Sohn deshalb nach jedem Match am Telefon kurz austauschen? Das war früher so, als Arnaud für zwei Saisons in Kanada spielte. Mittlerweile aber kaum mehr, auch nicht nach dem Titelgewinn. Für den Vater kein Problem, sondern ein Zeichen des Respekts: «Ich möchte ihn in solchen Momenten nicht stören. Ich meine, das ist sein Beruf. Mein Sohn gehört mir nicht. Er geht seinen eigenen Weg.», so der Papa.
Die Qualitäten des Sohnes
Arnaud hat sich seinen Erfolg ganz alleine erarbeitet. So hat sich Guy geschworen, den Erfolg seines Sohnes niemals für sich selbst zu beanspruchen. Er kann solche Trittbrettfahrer nicht ausstehen. Zwar hört man Guy selten, in höchsten Tönen von einem Spieler schwärmen, der Papa weiss aber genau, welche Qualitäten seinen Sohn auszeichnen: «Seine Spielintelligenz, seine Skating-Technik und seine Schnelligkeit sind herausragend. Allerdings fehlt ihm der Killerinstinkt, was ihn zwar menschlich macht, für einen Hockeyspieler aber von Nachteil ist. »
Das Talent von Arnaud Jacquemet wurde schon früh erkannt: Nach seiner Ausbildung beim HC Siders wechselte er mit 15 zu Kloten. Mittlerweile kommt der Mittdreissiger, der zuerst auf der Position des Angreifers und nun als Verteidiger spielt, auf 850 Spiele auf höchster Stufe.
Allerdings fehlt ihm der Killerinstinkt, was ihn zwar menschlich macht, für einen Hockeyspieler aber von Nachteil ist.
Wegen der Liebe zum Hockey
Obwohl auch der Papa ein guter Sportler ist, kommt er nicht auf den Palmares des Sohnemanns. Guy war in vielen Sportarten heimisch, darunter im Basketball: «Als ich jung war, spielte ich meist auf der Position des Playmakers, konnte mit meinen 1.83 m aber auch dunken.»
Eishockey hat er aber nie gespielt. «Ich kann mich gerade mal auf den Schlittschuhen halten», lacht er. Einlass in die verschworene Hockey-Welt fand er dank seiner Frau Carol: «Sie war die Tochter des Vereinspräsidenten des HC Lens. In ihrer Familie war Eishockey alles. »
Fan des HC Siders
Durch seine Frau entdeckt Guy seine Leidenschaft für den Eissport. Als Student findet er zum HC Siders und wird Teil der rot-gelben Familie, die von der Osttribüne aus ihr Team anfeuert. Es ist die Zeit der kanadischen Ära, in der Daniel Métivier und Normand Dubé unter dem legendären Trainer Jacques Lemaire ein Tor ums andere schiessen. Nach Guys Ingenieurstudium zog es das frisch verheiratete Paar ins Waadtland – den gelb-roten Vereinsfarben blieben sie aber treu: «Am Dienstagabend fuhren wir jeweils von Lausanne nach Siders, die ersten Jahre sogar noch über die Hauptstrasse, bis dann die Autobahn eröffnet wurde.»
Nachdem die Familie Zuwachs erhielt, zogen die Jacquemets nach Siders, wo der kleine Arnaud mit 4 Jahren erstmals in der Grabenhalle seine Schlittschuhe schnürte. «Auch wenn wir grosse Hockeyfans waren, haben wir Arnaud nie dazu gedrängt, Hockey zu spielen», betont der Papa. Mitte der 90er-Jahre nimmt Guy eine Funktion im Junioren-Vorstand des HC Siders an, bevor er sich später auch kantonal engagiert.
Am Dienstagabend fuhren wir jeweils von Lausanne nach Siders, die ersten Jahre sogar noch über die Hauptstrasse, bis dann die Autobahn eröffnet wurde.
Eine verdiente Belohnung
Doch auch nach dem Titelgewinn seines Champions behält Guy einen kühlen Kopf und steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden: «Ehrlich gesagt ist mir persönlich der Titel ziemlich egal.» Alles was zählt ist Arnaud und dass er endlich den Lohn für seine ganze Arbeit einfahren konnte: «Ich gönne es ihm von Herzen, dass er für die ganze Arbeit endlich entschädigt wurde. Man muss ehrlich sein: Das Leben eines Profi-Spielers ist ein echtes Hundeleben. Man schuftet, schwitzt, leidet und jedes Training, jeder Match ist eine Prüfung. Die Karikatur des dümmlichen Hockeyspielers hat rein gar nichts mit der Realität zu tun.»
Start der Meisterschaft
Schon bald geht es in der National League wieder los. Am 15. September beginnt für Genf-Servette die Mission Titelverteidigung. Mit von der Partie Arnaud, der auch dieses Jahr die Nummer 17 trägt. Guy ist zuversichtlich, dass das Team rund um seinen Sohn den Exploit wiederholen kann, fügt aber hinzu: «Vieles hängt aber von der Schwedischen Neuverpflichtung ab. Und wenn man sich die Kader der anderen Teams so anschaut, muss man definitiv die ZSC Lions im Auge behalten», so der Kenner.
Sicher ist aber, dass Guy und seine Frau auch weiterhin vor dem TV mit ihrem Sohn mitfiebern werden. Im Wissen, dass ein weiterer Meistertitel dieses Mal nur ein Bonus wäre.
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