Autoverlad

Autoverlad

Am Lötschberg funktioniert zufriedenstellend ein bedeutender begleiteter Autoverlad-Dienst. Somit werden jährlich mehr als 1.2 Millionen Fahrzeuge zwischen Kandersteg und Goppenstein befördert (www.bls.ch). Sobald der Lötschberg-Basistunnel vollständig ausgerüstet sein wird, (Doppelspur und Westanschluss) kann zwischen Heustrich und Steg /Gampel (in Ergänzung des Ersatzes der nicht gebauten Autobahn A6) ein Autoverladsystem für Fahrzeuge mit grossem Lichtraumprofil (40 Tonnen Busse und Lastwagen) betrieben werden.

Seit 2005 wird am Simplon zwischen Brig und Iselle erneut ein gleicher Autoverlad betrieben. Diese 1955 eingeführte Leistung wurde durch Bundesentscheid von 1993 bis 2004 unterbrochen. Ausnahme waren zeitweilige Wiedereinführungen mit BLS-Rollmaterial bei Unterbrüchen des Strassenverkehrs über den Simplon infolge von Erdrutschen oder Überflutungen wie jene der Katastrophe von Gondo im Jahre 2000.

Auf Begehren des Grossen Rates hat der Staatsrat im Jahre 2003 das Departement für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) beauftragt, die Wiedereinführung des Autoverlads zwischen Iselle und Brig zu prüfen. Trotz den wiederholten Weigerungen des Bundes, sich finanziell an der Wiedereinführung dieser Dienstleistung zu beteiligen und dank einer engen Absprache zwischen dem Kanton, der Provinz Verbano-Cusio-Ossola (VCO), den SBB, dem BAV und der BLS sowie aufgrund verschiedener Entscheide für die Wiederinstandstellung der Verladerampen von Brig und Iselle und die Abänderung eines SBB-Zuges ist der Autoverlad-Pendelzug auf den Fahrplanwechsel vom Dezember 2004 wieder in Betrieb genommen worden. Dies erfolgte mit einem Mischzug Autoverlad kombiniert mit grenzüberschreitendem regionalem öffentlichem Personenverkehr und der Inbetriebsetzung von Pendelbussen zwischen Iselle und Domodossola .

Die Verkehrsergebnisse erwiesen sich als positiv. Bei einem vorhergesagten Verkehr von 50'000 Autos pro Jahr war die Verkehrsentwicklung folgende: 67'000 im Jahre  2005, 91'000 im Jahre 2006 und 106'000 im Jahre 2007. Im Jahr 2008 sollte die Zahl von 120'000 überschritten werden.

Angesichts dieser mehr als erfreulichen Ergebnisse hat der Staatsrat die SBB beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für die Anschaffung eines 2. Autoverlad-Pendelzugs zu erarbeiten, um die 90'- Frequenz auf 60’ zu erhöhen. Dieser Bericht ermöglichte dem Staatsrat am 05.09.2007 an der Option festzuhalten, die Anschaffung eines neuen Niederflur-Zuges mit optimiertem Überdach für die Beförderung von Fahrzeugen mit grösserem Lichtraumprofil (Kleinbusse und Kleinlastwagen) zu studieren. Dieses Projekt war Gegenstand einer Botschaft und eines Beschlusses, die am 11.11.2008 durch den Grossen Rat einstimmig genehmigt worden sind. Der neue Zug  kann im Jahre 2011 in Betrieb genommen werden.

Für die Überquerung der Furka zwischen Oberwald und Realp  steht seit der Eröffnung des Furkatunnels 1982 ebenfalls ein ähnliches Verladesystem in Betrieb.

Autoverlad Furka