Medienmitteilung Dienststelle für Kultur

Roland Vouilloz Träger des Kulturpreises 2023 des Kantons Wallis

Der Schauspieler Roland Vouilloz erhält den Kulturpreis 2023 des Kantons Wallis. Die Förderpreise gehen an die Künstlerin Maëlle Cornut, an die Schauspielerin Shannon Granger sowie an den Trompetenspieler Simon Blatter. Mit dem Spezialpreis wird der Verein «Les Concerts du Cœur» bedacht. Die Preisverleihung findet am Freitag, 1. Dezember 2023, im Theater Alambic, in Martinach, statt.

Theater, Kino und insbesondere Fernsehen – die Laufbahn von Roland Vouilloz ist ebenso reichhaltig wie facettenreich. Es gibt nur wenige Schauspieler, die mit so viel Geschick von einem Register zum anderen wechseln. Roland Vouilloz hat in über 120 Theaterstücken, in zahlreichen Filmen sowie ikonische Rollen am Fernsehen gespielt – er ist ein wahrer Allrounder. In über 150 Rollen ist er in seiner 35-jährigen Karriere geschlüpft, jetzt auch noch in jene des Trägers des Kulturpreises 2023 des Kantons Wallis.

Der 1964 in Martinach geborene Roland Vouilloz ist in Vernayaz aufgewachsen. Er liess sich von 1988 bis 1990 an der Schauspielhochschule Genf ausbilden und wurde 2004 mit dem Kulturpreis der Stadt Martinach ausgezeichnet, 2006 mit dem Kulturpreis des Kantons Waadt, und er gewann bereits zweimal den Swiss Award für den besten Schauspieler (2011 für seine Interpretation von Oscar Moreau in der Serie CROM sowie 2020 Rainald Mann in der Serie Helvetica).

Der Kulturpreis des Kantons Wallis wurde 1980 ins Leben gerufen. Der mit 20’000 Franken dotierte Preis krönt eine anerkannte, bestätigte Künstlerlaufbahn.

Förderpreise

Die drei Förderpreise werden seit 1982 vergeben. Sie sind eine Auszeichnung für die Arbeit junger, talentierter Künstlerinnen und Künstler, die sich an einer bedeutenden Wende ihrer Laufbahn befinden. Die mit je 10’000 Franken dotierten Förderpreise verstehen sich als starkes Zeichnen der Anerkennung, als Anreiz, auf diesem Weg weiterzumachen.

Maëlle Cornut ist 1986 in Siders geboren. An der HEAD in Genf hat sie den Bachelor und schliesslich den Master erlangt. 2014 erhielt sie eine Unterstützung von ArtPro Wallis für aufstrebende visuelle Kunstschaffende. Als anerkannte Künstlerin verbindet sie auf subtile Art und Weise verschiedene Medien von Zeichnung über Stop-Motion bis Fotografie und Skulptur. Ihr Interesse für Gender-Fragen und gesellschaftliche wie wissenschaftliche Themen haben sie dazu gebracht, sich mit der Vorherrschaft des Menschen gegenüber anderen Menschen, gegenüber der Pflanzenwelt, der Böden sowie des nicht Lebendigen zu beschäftigen. Mit ihren Forschungen versucht sie zu verstehen, was uns mit der Welt um uns herum verbindet und wie wir damit interagieren.

Die 1995 in Monthey geborene Shannon Granger versuchte sich während ihrer Jugend mit Laientheater, bevor sie eine einjährige Schauspielausbildung am Konservatorium Freiburg machte. Nach dieser aufschlussreichen Erfahrung besuchte sie La Manufacture in Lausanne, wo sie 2021 einen Bachelor in dramatischer Kunst erlangte. Ihre Bühnenlaufbahn führte sie namentlich ins Theater Les Halles in Siders, wo sie in Matricide spielte, in einer Inszenierung von Catherine Travelletti, mit der sie ausserdem an einer Performance mit dem Titel El Duende im Spot in Sitten mitarbeitete sowie an der Uraufführung von The Bath mit ihrem Ensemble Omaya, im Theater du Crochetan in Monthey. In jüngster Zeit zeigte die Schauspielerin eine Interpretation von Chienne, eine Adaptation des gleichnamigen Buchs von Marie-Pier Lafontaine, auf der Bühne der Grange de Dorigny.

Simon Blatter ist 1995 in Brig geboren. Er begann den Trompetenunterricht im Alter von neun Jahren an der Allgemeinen Musikschule Oberwallis. Nach der Musik-Matura am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig besuchte er die Kunsthochschule Zürich, und ab 2017 vervollständigte er sein Studium an der Musikhochschule Basel. Im Sommer 2018 wurde Simon Blatter zur Teilnahme am angesehenen Aspen Music Festival and School in Colorado, USA, eingeladen. 2020 erlangte er den Bachelor mit der Maximalnote, im Juni 2022 den Master in Performance mit Auszeichnung. Dank zahlreicher angesehener Zusammenarbeiten mit internationalen Orchestern konnte er einen Vertrag als erster Solotrompetenspieler unterzeichnen, mit dem dänischen Sønderjyllands Symfoniorkester sowie dem finnischen Turku Philharmonic Orchestra.

Spezialpreis 2023

Seit 2011 wird ein mit 10’000 Franken dotierter Spezialpreis an Personen oder Gruppen vergeben, die im Bereich Vermittlung oder mit kulturellen Projekten innovative Wege gehen oder durch ihre Arbeit hinter den Kulissen zur kulturellen Entwicklung des Kantons beitragen. Dieses Jahr wird der Preis an den Verein «Les Concerts du Cœur» vergeben.

Die Isolation durchbrechen indem man in Konzerten und Musik-Workshops Emotionen teilt, dies ist die Aufgabe des Vereins «Les Concerts du Cœur». Der 2017 in Siders von der Sopranistin Laure Barras gegründete Verein bietet musikalische Augenblicke für Personen, die nur schwer Zugang zu Konzertsälen haben, seien dies alte Menschen, Menschen im Spital, mit einer Behinderung oder in Armut.

Die vom Verein «Les Concerts du Cœur» organisierten Aufführungen sind Teil einer umfassenden Kulturvermittlung. Die verschiedenen Elemente der Aufführungen sind für die verschiedenen Kontexte und Besonderheiten des Publikums gedacht. Überdies ist es dem Verein wichtig, talentierten jungen Musikerinnen und Musikern neue Horizonte zu eröffnen, indem er ihnen einen sozialen Aspekt ihres Berufs näherbringt.

Der Erfolg des Vereins «Les Concerts du Cœur» reicht sogar über die Kantonsgrenzen hinaus, es wurden nämlich Antennen im Waadtland (2019), in Genf (2021) und Freiburg (2023) gegründet.