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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 20

13/07/2022 | Dienststelle für Landwirtschaft

 

Weinbau

Allgemeine Situation

Bei den frühen Rebsorten hat die Reifung eingesetzt. Mit dem Traubenschluss ist die Phase hoher Anfälligkeit für einen Befall mit Falschem oder Echtem Mehltau vorbei.

Bei gesunden Rebstöcken (ohne Echten oder Falschen Mehltau) können die Behandlungsintervalle unter Berücksichtigung der Wettervorhersagen und der verwendeten Produkte auf 12-13 Tage ausgeweitet werden. In diesem Stadium bezweckt der Pflanzenschutz, die Blätter zu schützen, um eine gute Reifung der Trauben sicherzustellen.

Für die kommenden Tage ist kein Niederschlag angekündigt. Es wird empfohlen bis zum Reifestadium Wasser zuzuführen.

Situation falscher Mehltau

Die letzten Niederschläge führten zu einigen isolierten Infektionen, deren Symptome (nicht sporenbildende Flecken) in der Regel auf jungen Blättern auftraten. Wenn kein Regen fällt, ist es nicht nötig, den Schutz gegen Falschen Mehltau zu erneuern. Bleiben Sie jedoch wachsam und antizipieren Sie die nächsten Niederschläge.  

Bio-Strategie: Die empfohlene Kupferdosis liegt bei 150 bis 200 g/ha pro Anwendung.

Situation echter Mehltau

Mit dem Traubenschluss werden die Beeren viel weniger anfällig für einen neuen Mehltaubefall.

  • Ohne Symptome: Führen Sie die letzte Behandlung durch.
  • Bei Symptomen an der Traube behandeln sie die Reb zeilen beidseitig mit Netzschwefel (5 kg/ha).

Stiellähme

Die Stiellähme ist eine physiologische Störung. Es handelt sich um braun-schwarze Nekrosen auf den Stielgerüsten. Die dazu gehörenden Beeren schrumpfen und bleiben sauer. Die Ursachen sind mannigfaltig.

Die direkte Bekämpfung geschieht durch eine zweimalige Applikation von Bittersalz beim Weichwerden in einem Intervall von 10 Tagen (20 kg pro Hektar in 400-1000 Liter Wasser). Spezifische Handelspräparate sind ebenfalls erhältlich. Die langfristigen Massnahmen sind: eine ausgeglichene Wuchsstärke, Wahl einer geeigneten Unterlage, harmonische Düngung oder Begrünung.

Vogelschutznetz

Werden Vogelschutznetze eingesetzt, dann gilt es alle nötigen Massnahmen zu treffen, damit diese für Vögel und kleine Säuger nicht zu Fallen werden. Rebnetze mit hellen und auffälligen Farben verwenden. Enden von Netzen über dem Boden spannen und keine losen Teile auf dem Boden liegen lassen. Netze regelmässig kontrollieren und falls nötig Löcher verschliessen und gefangene Tiere befreien. Zum Schluss die Netze unbedingt nach der Traubenernte sofort entfernen.

Der Einsatz von Seitennetzen weist eine gute Wirksamkeit auf und verringert das Risiko, dass Tiere gefangen werden.

Ernteschätzung 2022: praktische Tipps fürs Ausdünnen

Das Weinbauamt nahm die Ernteschätzung für das gesamte Weinbaugebiet vor.

Um die vom Branchenverband der Walliser Weine festgelegten quantitativen Ertragsgrenzen 2022 einzuhalten, sind die praktischen Tipps fürs Ausdünnen und die Ergebnisse der Ernteschätzung im Anhang der Pflanzenschutzmitteilung und auf unserer Internetseite einsehbar.  

https://www.vs.ch/de/web/sca/estimation-de-recoltes

Zur Erinnerung: Die Rebbergkontrolle beruht in erster Linie auf dem Grundsatz der Eigenkontrolle und liegt somit in der Zuständigkeit des Rebbewirtschafters.

Dienststelle für Landwirtschaft