Mit seinem Entscheid vom 23. Januar 2019 hat der Staatsrat die Möglichkeit geschaffen, die kantonalen Schulen mit einer Persönlichkeit in Verbindung zu bringen, deren Strahlkraft weithin anerkannt ist und weit über die Kantonsgrenzen hinausreicht. Nach der Benennung der Handels- und Fachmittelschule in Siders nach S. Corinna Bille im Jahr 2019 wurde für das neue Kollegium in Sitten, das 2026 eröffnet werden soll, der Name der berühmten Fotografin und Schriftstellerin Ella Maillart gewählt. Dieser Wahl ging ein Ideenwettbewerb unter den Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrpersonen des Kollegiums La Planta voraus. Anschliessend holte der Staatsrat das Einverständnis der Association des amis d’Ella Maillart und der Universalerbin der talentierten Forscherin ein. Auch die Genfer Kantonsbehörden waren damit einverstanden, dass die neue Schule den Namen einer ihrer Fachmittelschulen teilen wird.

Die 1903 in Genf geborene Ella Maillart war in vielen Bereichen eine Pionierin. Sie war sehr sportlich, vertrat die Schweiz 1924 bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im Segeln und war Mitglied der Schweizer Ski-Nationalmannschaft bei den Ski-Weltmeisterschaften 1932, 1933 und 1934. Sie war eine unermüdliche Reisende und prägte ihre Zeit mit ihren Abenteuergeschichten, wie zum Beispiel ihren Reisen durch Russland und ihren zahlreichen Odysseen in Asien. Ihr aussergewöhnlicher Werdegang und ihr Ausstrahlung als Schriftstellerin und Fotografin ermöglichten es ihr auch, zahlreiche Persönlichkeiten wie Winston Churchill zu treffen und eine Freundschaft mit dem indischen Premierminister Nehru aufzubauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg liess sich Ella Maillart in Genf und Chandolin nieder. Sie starb 1997 in ihrem Chalet im Val d'Anniviers.

Mit der Namenswahl von Ella Maillart für das neue Kollegium in Sitten ehrt der Staatsrat eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, deren menschliche Qualitäten unserer Jugend als Vorbild dienen können.