Medienmitteilung Dienststelle für Umwelt

Quecksilbersanierung im Oberwallis - Lonza beginnt die Arbeiten in der Landwirtschaftszone

Nach der Sanierung der quecksilberbelasteten Böden in den Siedlungsgebieten zwischen Brig und Raron, beginnt Lonza nun mit der Sanierung der landwirtschaftlich genutzten Gebiete. Die Arbeiten für die zwei ersten Bereiche zwischen Visp, Baltschieder und Raron haben begonnen. Insgesamt sind Flächen im Ausmass von 65'000 m2 von einer Sanierung betroffen. Gemäss Vereinbarung zwischen dem Staat Wallis, Lonza und den betroffenen Gemeinden wird Lonza die Böden über die Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften hinaus sanieren und die Arbeiten zum grössten Teil finanzieren, wofür Lonza Rückstellungen gebildet hat. Die Arbeiten für die beiden ersten Bereiche werden voraussichtlich vier Monate dauern.

Die Sanierung der mit Quecksilber belasteten Böden im Oberwallis werden fortgesetzt. Die Sanierung in den Siedlungsgebieten ist mittlerweile zu 91 % abgeschlossen. Nachdem der Kanton Wallis und Lonza die Grundlagen für die Sanierung von landwirtschaftlich genutzten Flächen festgelegt haben, wurden die Arbeiten jetzt in den landwirtschaftlichen Gebieten aufgenommen.

Die Hauptherausforderung der Sanierung der landwirtschaftlichen Gebiete besteht darin, den physikalischen Bodenschutz und den langfristigen Erhalt der Bodenfruchtbarkeit während der Sanierungsarbeiten und im Anschluss daran zu gewährleisten. Das Sanierungsverfahren erfolgt auf der Basis der erfolgreichen Pilotsanierungen in Raron und Visp.

Auf der Grundlage der amtlichen Vorschriften, verschiedener Untersuchungen und einer spezifischen Risikobewertung wurde der Massnahmenschwellenwert auf 7 mg Hg/kg festgelegt, um die Gebiete im Einklang mit der Umweltschutzgesetzgebung zu sanieren und künftige Nutzungseinschränkungen zu vermeiden. Dem Vorsorgeprinzip folgend liegt dieses Sanierungsziel tiefer als der gemäss Anforderungen für Erdverunreinigung bei Futterproduktion festgelegte Grenzwert (8,5 mg Hg/kg).

Nachdem alle Genehmigungen vorliegen, wurde nun mit der Sanierung der ersten beiden Bereiche mit einer Fläche von fast 6’000 m2 zwischen Visp, Baltschieder und Raron begonnen. Für die Sanierung der ersten beiden Bereiche müssen etwa 4’000 m3 Erde ausgetauscht werden und die Arbeiten werden voraussichtlich vier Monate dauern. Anschliessend werden die landwirtschaftlichen Flächen wieder begrünt. Es folgt eine zweijährige Folgebewirtschaftung mit beschränkter Nutzung, damit sich diese neuen Böden vollständig regenerieren können.

Derzeit stehen für die Wiederherstellung der sanierten Flächen rund 23'000 m3 Bodenmaterial auf dem Lager "Niwwu Leesser" zur Verfügung. Nach aktuellen Schätzungen werden für die Sanierungen insgesamt ca. 30'000 m3 Bodenmaterial benötigt. Damit die Sanierungen planmässig fortgesetzt werden können, werden noch rund 7’000 m3 Boden aktiv gesucht.

Die Sanierung der verbleibenden landwirtschaftlichen Flächen soll später im Jahr 2023 beginnen. Die Dauer der Arbeiten wird derzeit auf drei bis vier Jahre geschätzt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten können alle Nutzungsverbote und -Einschränkungen aufgehoben werden. Die Sanierungskosten werden gemäss Vereinbarung zwischen dem Kanton Wallis, Lonza und den betroffenen Gemeinden vom 2017 zum grössten Teil von Lonza übernommen. Die Grundstückeigentümer werden keine Sanierungskosten tragen.