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Sechs Fälle von Q-Fieber im Oberwallis

Aufgrund eines lokalen Ausbruchs von Q-Fieber empfiehlt der Kantonsarzt gefährdeten Personen in der Region zwischen Visp und Brig, bei grippeähnlichen Symptomen ihren Arzt aufzusuchen. Zudem empfiehlt er schwangeren Frauen in dieser Region, vorsichtshalber einen Bluttest durchführen zu lassen, auch wenn sie keine Symptome haben.

Vor kurzem wurden im Oberwallis sechs Fälle von Q-Fieber diagnostiziert, nachdem ein Ausbruch von Tierinfektionen in der Region Brig festgestellt worden war. Diese Infektion wurde im Rahmen der regulären Überwachung der Abortursachen in einer Herde von 11 Ziegen festgestellt, in der zahlreiche Tiere betroffen waren. Neben den üblichen Hygienemassnahmen wurden zusätzliche Massnahmen angeordnet, um das Risiko einer Übertragung auf den Menschen so gering wie möglich zu halten. Dieser Tierherd ist nun unter Kontrolle, aber einige Personen könnten exponiert gewesen sein, bevor die vom Kantonstierarzt angeordneten Massnahmen eingeleitet wurden.

Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem und bei Menschen mit Herzklappenerkrankungen kann die Infektion jedoch nicht spontan ausheilen und chronisch werden. Daher wird ihnen empfohlen, bei grippeähnlichen Symptomen durch einen Bluttest bei ihrem Arzt auf diese Infektion zu untersuchen, damit sie frühzeitig eine Antibiotikabehandlung erhalten können

Aufgrund des Risikos einer Fehlgeburt, wenn die Infektion während der Schwangerschaft erworben wird, wird schwangeren Frauen empfohlen, auch bei fehlenden Symptomen einen Bluttest bei ihrem Arzt durchführen zu lassen, um gegebenenfalls eine Antibiotikabehandlung zu erhalten.

Q-Fieber ist eine bakterielle Infektion, die von befallenen Tieren, bei Fehlgeburten ausgeschieden wird und dabei auf Menschen übertragen kann. Eine Übertragung der Infektion von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Das Bakterium Coxiella burnetii kann über relativ grosse Entfernungen durch die Luft transportiert und von Menschen eingeatmet werden. Die meisten Menschen entwickeln keine anderen Symptome als die einer leichten Grippe oder bleiben ohne Symptome. In der Regel heilt die Krankheit spontan aus, ohne dass es zu Folgeschäden kommt.

Bei Tieren ist die Coxiellose meldepflichtig. Tierärzte und Laboratorien müssen Seuchenfälle und verdächtige Anzeichen dem Kantonstierarzt melden. Die Infektion verläuft häufig inapparent und führt zu sporadische Fälle von Spätabort bei Schafen, Ziegen und seltener bei Kühen. Die Anzahl der im Wallis festgestellten Fälle schwankte in den letzten Jahren zwischen 0 und 5 Fällen pro Jahr, ist aber seit 2022 aufgrund der verbesserten Diagnosemethoden deutlich angestiegen. Betroffene Tiere erholen sich in der Regel von dieser Krankheit gut.

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