«Die sechs Weltzeitalter: die ganze Geschichte in einem Manuskript» Eine Ausstellung im Arsenaux, ab 25. November 2022
Das Staatsarchiv Wallis präsentiert Die sechs Weltzeitalter, eine Ausstellung, bei der ein acht Meter langes Manuskript im Zentrum steht, welches die ganze Geschichte umfasst. Dieses ebenso aussergewöhnliche wie wertvolle Objekt ist im Arsenaux, in Sitten, von 25. November 2022 bis 25. Februar 2023 ausgestellt. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Publikation, welche die Geheimnisse des Manuskripts entschlüsselt, ausserdem bietet das Rahmenprogramm Führungen und thematische Aktivitäten.
Die sechs Weltzeitalter – hinter diesem enigmatischen Titel verbirgt sich eine Pergamentrolle aus dem 14. Jahrhundert, die von der einflussreichen Familie Supersaxo an der Wende des 15. Jahrhunderts erstanden wurde und heute im Staatsarchiv Wallis konserviert ist. Das aussergewöhnliche, acht Meter lange Manuskript mit bemerkenswerten Zeichnungen schildert die Geschichte der Welt in sechs, je rund 1000 Jahre umfassenden Perioden, von der Erschaffung der Welt bis zur Geburt Christi. Es soll im Voraus bestimmen, wann das Ende der Welt eintritt, damit sich jeder einzelne darauf vorbereiten kann.
Der Text zu den sechs Weltzeitaltern ist eine Mischung aus biblischen und weltlichen Erzählungen. Der Turm von Babel und der Trojanische Krieg kommen hier nebeneinander vor, ebenso der Reichtum von König David und die Ermordung von Julius Cäsar. Über die ganze Länge des Manuskripts erstreckt sich ausserdem ein Stammbaum von Adam bis Christus. Einerseits soll diese allgemeine Chronik zwar die Erschaffung der Welt datieren, vor allem aber im Voraus bestimmen, wann die Apokalypse eintreten wird. Jeder einzelne muss sich individuell und kollektiv darauf vorbereiten, indem das Gute gefördert und dem Bösen abgesagt wird. Zum Bösen zählten im 15. Jahrhundert unter anderem die Hexen, die Walter Supersaxo besonders verfolgte. Somit besteht eine Verbindung zwischen dem Manuskript und der Tätigkeit des Bischofs von Sitten.
Publikation und Vermittlungsprogramm zur Ausstellung
Stève Bobillier, Doktor der mittelalterlichen Philosophie und Kommissar der Ausstellung, veröffentlicht aus Anlass der Ausstellung eine Abhandlung zum Manuskript: Le manuscrit des Six âges du monde. Généalogie d’une lutte contre le Diable de la Création à l’Apocalypse (im Verlag Presses Inverses). Die Publikation wird anlässlich der Vernissage der Ausstellung offiziell vorgestellt.
Anlässlich der Ausstellung findet im Arsenaux am Samstag, 17. Dezember 2022, um 9.30 Uhr, ein Frühstück statt. Führungen durch die Ausstellung gibt es ausserdem am Samstag, 7. Januar, sowie am 4. Februar 2023, um 10.30 Uhr.
Weitere Informationen: Les Six Ages du Monde (vallesiana.ch)
