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Das Verschwinden eines spätmittelalterlichen Dorfes

07/03/2022 | Kantonales Amt für Archäologie

Höhlenmalereien, Menhire, Ötzi und ähnliche Sensationen schaffen es regelmässig in die Medien. Grosse Grabungskampagnen und spektakuläre Einzelfunde erreichen in der Öffentlichkeit viel Beachtung.

Für einmal geht es aber um eine kleine Ausgrabung: In einem Walliser Alpental stehen ein paar Gebäuderuinen herum. Sie sind nur wenige hundert Jahre alt und ähnliche Grundrisse gibt es auch an anderen Orten. Warum lohnt sich hier eine Ausgrabung?

Auf 1630 m ü. M. bei Kühmatt im oberen Lötschental finden sich 30 Ruinen einstiger Gebäude. 2019 legten ein archäologisches Team und Freiwillige vier Grundrisse frei. Es kamen mehr Funde als erwartet zum Vorschein und die Objekte sind sehr verschiedenartig.

Was können wir anhand der Funde und der Befunde nun aussagen über das Leben in einem Bergtal im späten Mittelalter? Und warum wurde die Siedlung verlassen? War es einer der im Wallis häufigen Dorfbrände? Ein Felssturz, eine Lawine? Und wohin zogen die Leute? Was für Spuren blieben vom einstigen Leben im Boden?

Die Antworten berühren Themen wie Veränderungen in der Siedlungslandschaft, Klimageschichte, ländliche Architektur (Bauernhausforschung), die damalige Ernährung und anderes mehr.

15 März 2022 - 19h00 bis 19h45
Mediathek Wallis - Big
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