Medienmitteilung

Wolfspräsenz im Goms

24/05/2013 | Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere


Intensives Monitoring wird fortgesetzt

(IVS).- Intensives Monitoring, viele Risse und Sichtbeobachtungen belegen die konstante Wolfspräsenz im oberen Goms. Angriffe auf Nutztiere wurden keine festgestellt. Der seit Dezember 2012 beobachtete Wolf M35 ernährt sich von Rot- und Rehwild. Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) behält das Geschehen im Auge. Es besteht momentan keine Gefährdung für Menschen.

 

Bereits im November/Dezember 2012 wurde im oberen Goms ein männlicher Wolf (M35) gesichtet. Seit Ende März stellt die DJFW im Goms die regelmässige Anwesenheit eines Wolfes in der Talsohle bzw. in der Nähe von Dörfern oder bewohnten Siedlungen und Ställen fest. Der zuständige Wildhüter fand und untersuchte 17 gerissene Wildtiere (13 Stück Rotwild und 4 Stück Rehwild). 21 Sichtbeobachtungen konnten von verschiedenen Personen gemacht werden. Sie wurden im Rahmen des von der DJFW geführten Monitorings dokumentiert.

 

Aufgrund der grossen Schneemengen in den oberen Talhängen und hinteren Seitentälern befindet sich das Rotwild und damit die momentane Beute des Wolfes nach wie vor im Talgrund. Dies erklärt, weshalb der Wolf hauptsächlich im Tal-grund und in der Nähe der Dorfschaften gesichtet wird. Hinzu kommt, dass der Wolf mit den Menschen keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, weshalb er keinen Grund hat, die Menschen zu meiden. Die DJFW geht davon aus, dass der Wolf mit der Schneeschmelze den Beutetieren in die höher gelegenen Seitentäler folgen wird und Begegnungen/Sichtungen ab diesem Zeitpunkt abnehmen werden. Dieselben Erfahrungen wurden bereits in den letzten Jahren gemacht. Auch in anderen Kantonen mit permanenter Wolfspräsenz und vergleichbarem Winterverlauf wird dasselbe Verhalten festgestellt.

 

Die Beobachtungen lassen auf einen gesunden und unverletzten Wolf schliessen. Alle Begegnungen mit Menschen waren zufällig und verliefen nach demselben Muster. Der Wolf zeigte keinerlei aggressives Verhalten, sondern entfernte sich jeweils gemächlich von den Menschen. Zum jetzigen Zeitpunkt und aufgrund der gesamten Umstände, darf deshalb angenommen werden, dass gegenwärtig keine  Gefährdung für Menschen besteht. Eine Garantie für das Verhalten von Wildtieren kann niemand abgeben. Die DJFW rät deshalb der Bevölkerung, sich dem Wolf nicht bewusst zu nähern, auch um eine weitere Gewöhnung an den Menschen zu verhindern.

 

Der Wildhüter und die DJFW haben bisher weit über 150 Stunden für die Beobachtung und Überwachung des Wolfes aufgewendet. Dabei wurde festgestellt, dass bisher immer das gleiche Tier (M35) nachgewiesen wurde. Es stehen allerdings noch verschiedene Resultate von eingesandten Proben aus. Auch die zeitliche Untersuchung der Beobachtungen sowie die Bilder der verschiedenen Fotofallen lassen momentan keinen Schluss auf ein zweites Tier zu. Auffallend und speziell ist jedoch die Tatsache, dass der Wolf praktisch alle Risse vollständig nutzt, was nicht den bisher gemachten Erfahrungen entspricht. Die DJFW versucht diesbezüglich Klarheit zu schaffen.

 

Die Landwirtschaftsbehörde wird von der DJFW laufend informiert damit diese die Nutztierhalter bezüglich möglicher Präventionsmassnahmen beraten kann.  

 

Aufgrund der momentanen Ausgangslage und gestützt auf die eidgenössische Jagdgesetzgebung und das gegenwärtig geltende Konzept Wolf Schweiz hat die DJFW keine Möglichkeit, weitergehende Massnahmen zu ergreifen. Die Überwachung des Gebietes respektive das Monitoring wird weitergeführt. Die Dienststelle dankt der Bevölkerung für die spontane Übermittlung gemachter Beobachtungen und steht für Fragen und Auskünfte gerne  bereit.

 

 

 

 

 

 

 

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