Die Finanzlage der Walliser Gemeinden
(IVS).- Die Finanzlage aller 134 Walliser Gemeinden zusammen kann nach wie vor als sehr gut beurteilt werden. Die fünf Kennzahlen, berechnet aus dem Durchschnittswert der Verwaltungsrechnungen 2013 und 2014, erreichen 23 von maximal 25 Punkten. Die beträchtlichen Investitionsvolumen schwächen eine sehr gute Finanzlage leicht ab.
Die Verwaltungsrechnungen 2014 im Vergleich zu 2013: eine laufende Rechnung mit einem Cash Flow von fast 314 Millionen Franken und ein Ertragsüberschuss von 33.6 Millionen Franken.
Die Aufwände nehmen um 0.8% (13 Millionen Franken) auf 1‘584.7 Millionen Franken zu. Die Einnahmen vermindern sich um 2.4% (47 Millionen Franken) auf 1‘898.6 Millionen Franken.
Die 134 Gemeinden erzielen per 31. Dezember 2014 zusammen eine Selbstfinanzierungsmarge (Cash Flow) von 314 Millionen Franken. Dieser nimmt um über 60 Millionen Franken oder 16% ab. Es ist die zweitschwächste Selbstfinanzierungsmarge seit 2004.
Mit 249.1 Millionen Franken fallen die ordentlichen Abschreibungen um 1.6% höher aus als im 2013.
Das Ergebnis geht um 51.8% (36.1 Millionen Franken) auf 33.6 Millionen Franken zurück.
Nettoinvestitionen von 395.3 Millionen Franken
Die Munizipalgemeinden reduzieren ihre Nettoinvestitionen um 1.6 % (6.5 Millionen Franken) auf 395.3 Millionen Franken. Es ist dennoch das drittgrösste Volumen seit 2004. Die Investitionstätigkeit hält somit auf hohem Niveau an.
Finanzierungsfehlbetrag von 81.3 Millionen Franken
Die Gemeinden verzeichnen einen Finanzierungsfehlbetrag von 81.3 Millionen Franken. Es handelt sich im den dritten Fehlbetrag in Folge. Dieses negative Ergebnis ist in zeitlicher Hinsicht wie auch in Anbetracht des Investitionsvolumens zu relativieren.
Bilanz
133 Gemeinden weisen zusammen ein Eigenkapital von 1‘682.2 Millionen Franken aus, eine Zunahme um 32.9 Millionen Franken gegenüber 2013. Einen Bilanzfehlbetrag von 175.1 Millionen Franken verzeichnet hingegen die Gemeinde Leukerbad.
Finanzkennzahlen
Die fünf Kennzahlen, welche im Kanton Wallis ermittelt werden, zeigen alle ein positives Ergebnis mit folgender Bewertung (0 = ungenügend / 5 = sehr gut):
- Gut 4 für den Selbstfinanzierungsgrad
- Gut 4 für die Selbstfinanzierungskapazität
- Genügend 5 für das Respektieren des 10%-Satzes bei den ordentlichen Abschreibungen
- Kleine Verschuldung 5 für die Nettoschuld pro Kopf
- Sehr gut 5 für die Brutto-Schuldenvolumenquote
Von den möglichen 25 Punkten (5 x 5 Punkte) erreichen die 134 Walliser Gemeinden zusammen einen Wert von 23 Punkten.
Die Nettoschuld über alle Gemeinden betrachtet verzeichnet eine Zunahme von 1‘187 auf 1‘385 Franken pro Einwohner. Dieser Wert liegt deutlich unter der Grenze von 3‘000 Franken pro Einwohner, was weiterhin als kleine Verschuldung betrachtet wird.
Diese Werte zeigen, dass die Finanzlage der Gemeinden nach wie vor als sehr gut beurteilt werden kann, auch wenn die Ergebnisse 2014 aufgrund von Folgekosten, zurückzuführen auf sehr beträchtliche Investitionen in den letzten Jahren, geschwächt wurden.