Medienmitteilung

Bedeutende Studie über den Bischof von Sitten Hildebrand Jost

22/01/2016 | Dienststelle für Kultur

Das Staatsarchiv Wallis widmet Band 28 der Beihefte zu Vallesia Bischof Hildebrand Jost und der Walliser Kirche zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Die doppelbändige Publikation mit dem Titel «Die Reformbestrebungen des Bischofs Hildebrand Jost. Die Visitation der Diözese Sitten 1623–1626» erscheint auf Deutsch. Die Autoren Hans-Robert Ammann und Arthur Fibicher, zwei herausragende Spezialisten für Walliser Geschichte, veröffentlichen hier die Ergebnisse ihrer mehrjährigen Forschung zu Bischof Hildebrand Jost und dessen intensiver Tätigkeit an der Spitze der Diözese Sitten von 1613 bis 1638, eine entscheidende Periode in der politischen und der Kirchengeschichte des Wallis.

Ein entscheidender Zeitpunkt der Walliser Geschichte

Hildebrand Jost wurde in einem besonders bewegten politischen und religiösen Kontext zum Bischof ernannt. Nach dem Tod von Bischof Adrian II. von Riedmatten musste das Domkapitel von Sitten schriftlich auf die Karolina verzichten, das heisst auf die legendäre Schenkung des Wallis durch Karl den Grossen an den Bischof von Sitten, welche während mehreren Jahrhunderten die weltliche Macht des Bischofs von Sitten legimitiert hatte. Hildebrand Jost wurde vom Landrat zum Bischof ernannt und nahm als Erster die Insignien aus den Händen des Landeshauptmanns entgegen. Seine Amtszeit war nicht nur von seinen vergeblichen Versuchen geprägt, die verlorene weltliche Macht zurückzugewinnen, sondern vor allen von seinen Bemühungen, die Kirchenreformen des Konzils von Trient durchzusetzen. In diesem Sinne unternahm Bischof Hildebrand Jost insbesondere zwischen 1623 und 1626 Visitationen, die er in Berichten sehr genau dokumentierte.