Medienmitteilung

Begegnung Kanton - Gemeinde Visp

18/02/2015 | Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur

(IVS).- Departementsvorsteherin Esther Waeber-Kalbermatten und Departementsvorsteher Oskar Freysinger haben sich mit einer Delegation des Gemeinderats von Visp getroffen, um die Asylsituation im Oberwallis und besonders jene in Visp zu besprechen. Die Kommandanten der Kantonspolizei Wallis und der Gemeindepolizei von Visp sowie Vertreter des kantonalen Amtes für Asylwesen waren an der Besprechung ebenfalls anwesend.

An der Kleegärtenstrasse in Visp befindet sich bekanntlich ein Flüchtlingszentrum, in welchem laufend rund 60 aus verschiedenen Herkunftsländern stammende Asylsuchende untergebracht sind.  In der Vergangenheit kam es mehrmals zu Verunsicherungen der Anwohner in der Umgebung dieses Erstaufnahmezentrums. Deshalb hat der Gemeinderat von Visp  um eine Unterredung mit den beiden in den Asylbereich involvierten Regierungsmitgliedern gebeten.

Die Gemeindevertreter von Visp und der Kommandant der Gemeindepolizei haben an der Besprechung ein gewisses, von der Bevölkerung empfundenes Gefühl der Unsicherheit hervorgehoben. Dabei haben diese ebenfalls auf organisatorische Probleme im Hinblick auf die Erleichterung von verschiedenen Gemeindedienstleistungen hingewiesen und verlangt, dass Massnahmen, besonders im Bereich der Feuerpolizei, ergriffen werden. Die beiden Regierungsmitglieder haben die Anmerkungen zur Kenntnis genommen und ihrerseits sämtliche bereits von der Kantonspolizei und dem Amt für Asylwesen getroffenen Vorkehrungen und vorgenommenen Verbesserungen aufgezeigt.

Im Bereich Sicherheit wurde festgehalten, dass das Territorium des Erstaufnahmezentrums künftig durch Eingrenzung abgeschlossen ist und der Zugang nur den Bewohnern mittels eines Systems mit persönlichem Badge möglich sein wird. Zusätzlich werden die beiden Eingänge mit Kameras überwacht, welche wiederum  Tag und Nacht unter Aufsicht des administrativen Personals des Zentrums sind. Ebenfalls werden regelmässige Kontrollen der Bewohner und des Zentrums durch das Personal in Zusammenarbeit mit der Gemeinde- und der Kantonspolizei durchgeführt.

In Bezug auf die Beschäftigung der Bewohner hat das Amt für Asylwesen in Raron ein Ausbildungs- und Beschäftigungszentrum geschaffen, in welchem täglich Tätigkeiten angeboten werden. Diese können in Form von Deutsch- oder Informatikkursen sein oder auch als handwerkliche Tätigkeiten in der Werkstatt oder ausserhalb durchgeführt werden. Zu den Angeboten zählen beispielsweise die Renovation von Mobiliar, Unterhaltsarbeiten in den von Asylsuchenden bewohnten Unterkünften oder gemeinnützige Beschäftigungen in Zusammenarbeit mit den Gemeinden (Vita Parcours in Visp, Rodungen im Pfynwald, Mithilfe bei Veranstaltungen usw.). Diese Art von gemeinnütziger Beschäftigung  hinterlässt bei der Bevölkerung zudem einen positiven Eindruck in Bezug auf die Asylbewerbenden.

Die beiden Regierungsmitglieder haben zudem anlässlich des Treffens den Gemeindebehörden und der Bevölkerung von Visp für den Empfang von Personen mit Migrationshintergrund und für das Verständnis gedankt. Denn das Zusammenleben der einheimischen Bevölkerung mit Personen, deren soziale Normen oftmals von den eigenen weit entfernt sind, sei nicht immer einfach und die Probleme seien der Regierung durchaus bewusst. Der Staatsrat sei jedoch weiterhin bestrebt, die Gemeinde im Bedarfsfall zu unterstützen.

Abschliessend haben Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten und Staatsrat Oskar Freysinger  an den vom Bund dem Kanton Wallis übertragenen Auftrag erinnert. Demzufolge ist der Kanton Wallis verpflichtet, 3.9 % aller neu in der Schweiz  ankommenden Asylsuchenden aufzunehmen. Das Verhältnis der aktuell 1962 Asylsuchenden im Kanton zur Gesamtbevölkerung beträgt zurzeit in den drei Regionen: 0.50 % im Oberwallis, 0.75 % im Mittelwallis und 0.52 % im Unterwallis.

MM