Medienmitteilung

Luchs-Monitoring - Erste Resultate

21/11/2014 | Departement für Verkehr, Bau und Umwelt

(IVS).- Im vergangenen Winter wurde zwischen Mitte Februar und Mitte April auf der rechten Rhonetalseite (Mitte Baltschiedertal-Rhoneknie) erstmals ein Monitoring mittels Fotofallen für den Luchs durchgeführt. Fünf selbständige Luchse wurden identifiziert, was einer Dichte von knapp einem Luchs pro 100 km2 entspricht. Diese Untersuchung fand in Zusammenarbeit von BAFU, KORA und der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere statt und wird im kommenden Frühjahr auf der linken Rhonetalseite (Simplongebiet bis Val de Nendaz) durchgeführt.

An neun von insgesamt 41 Standorten auf der rechten Rhonetalseite wurden Fotos von Luchsen gemacht. Auf diesen Bildern konnten fünf verschiedene, selbständige adulte Luchse identifiziert werden. Jungluchse wurden keine erfasst. Alle fünf Luchse sind von früheren Aufnahmen schon bekannt.  Es handelt sich um zwei Männchen und ein Weibchen, von zwei Tieren ist  das Geschlecht bisher nicht bekannt.  Zwei der Tiere wurden während der Untersuchungszeit auch auf der Waadtländer Seite fotografiert, ein Tier wurde letztes Jahr noch am Gurnigel im Kanton Bern fotografisch nachgewiesen. Im östlichen Teil des Untersuchungsgebiets wurde nur ein Tier nachgewiesen, dass sich vom Lötschental über 25 km Luftlinie bis in die Gegend oberhalb Montana und wieder zurück verschob. Im westlichen Teil wurden deutlich mehr Luchsnachweise erbracht. Hier finden offensichtlich eine Zuwanderung und ein Austausch mit dem Waadtland statt.

Die fünf festgestellten Luchse im Referenzgebiet ergeben eine Dichte von knapp einem Luchs (0,92) pro 100 km2 geeignetes Habitat. Diese Dichte ist tiefer als in den Referenzgebieten der anderen Kompartimente der Schweiz mit Ausnahme des Kompartiments Nordostschweiz.

Das Fotofallen-Monitoring des Luchses hat zum Ziel, Angaben über die Anzahl und die Dichte an Luchsen in einem Gebietsausschnitt (Referenzgebiet) zu bekommen. Dank der speziellen Fellzeichnung können Luchse anhand der Fotos individuell identifiziert werden. Die Aufnahmen erlauben zudem, die Populationsgrösse festzustellen.

Für das Management der Grossraubtiere wurde die Schweiz in acht Kompartimente eingeteilt. Das Kantonsgebiet Wallis stellt ein eigenes Kompartiment dar. Für das Monitoring mittels Fotofallen wurden auf beiden Rhonetalseiten je ein Referenzgebiet ausgeschieden.  Im vergangenen Winter wurde die Untersuchung auf der rechten Talseite durchgeführt. Die Referenzfläche auf der rechten Rhonetalseite erstreckt sich von Mitte Baltschiedertal bis zum Rhoneknie und hat eine Fläche von 813 km2. In diesem Bereich wurden an insgesamt 41 ausgewählten Standorten Fotofallen aufgestellt, die über 60 Tage dort verblieben und wöchentlich von der Wildhut und Vertretern von KORA kontrolliert wurden. Die gemachten Bilder wurden ausgewertet und die Luchse mit allen Referenzbildern der Luchse verglichen, die bisher in der Schweiz identifiziert wurden.

Diesen Winter soll nun auf der linken Rhonetalseite im Referenzgebiet „Wallis Süd“ zwischen Simplon und Val de Nendaz die Aufnahme abgeschlossen werden.


http://www.vs.ch/Repository/DS_3/C_69/171/Abundanz_und_Dichte_des_Luchses_im_Wallis_Nord_de.pdf

MM

http://www.vs.ch/Repository/DS_3/C_69/171/Abundanz_und_Dichte_des_Luchses_im_Wallis_Nord_de.pdf

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