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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 16

11/09/2019 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Der Druck der Kirschessigfliege in den anfälligen Parzellen des Weinbaugebiets nimmt zurzeit schrittweise zu. Es handelt sich in erster Linie um Parzellen am Waldrand, in der Nähe von Obstgärten oder in feuchten Gebieten und/oder im Windschatten. Die Entwicklung von Herden mit Essig- und Graufäule (Botrytis), die in solchen Fällen beobachtet werden können, begünstigt unwiderruflich die Anwesenheit der Kirschessigfliege und erhöht das Risiko einer Verschlechterung der Traubenernte. Von einem Einsatz mit Insektiziden wird wegen ihrer beschränkten Effizienz (rasche Wiederbesiedlung durch ausgewachsene Individuen sowie Ineffizienz gegen Larven), ihrer möglichen schädlichen Wirkung auf Nützlinge und dem Risiko von Rückständen im Wein stark abgeraten.
Wir erinnern daran, dass weder die in der Parzelle gefangenen noch gesichteten ausgewachsenen Individuen genügend Merkmale aufweisen, um eine Behandlung zu entscheiden. Nur die Anwesenheit von Eiablagen auf den Beeren ist ausschlaggebend. Die Anwendung von Gesteinsmehl (Kaolin) im Bereich der Trauben wird übrigens in Risikoparzellen und/oder in Parzellen mit entdeckten Eiablagen empfohlen. Um die Effizienz der Behandlung zu optimieren, sind die Fäulnisherde und die verletzten Beeren vor der Anwendung abzuscheiden und aus der Parzelle zu entfernen.
Kontrollergebnisse
Die Kontrolle von 29 Risikoparzellen vom 5. September 2019 ergab folgendes Resultat:

  • 6 Parzellen überschreiten den Toleranzwert von 4% Beeren mit Eiablagen: 3 Dunkelfelder (von 4 kontrollierten), 2 Gamay (von 8), 1 Pinot noir (von 7)
  • 4 Parzellen mit einer einzigen Eiablage auf 50 kontrollierten Beeren
  • 19 Parzellen ohne Eiablage

Es gilt darauf hinzuweisen, dass nur in zwei der 29 kontrollierten Parzellen ein Anstieg der Anzahl Eiablagen im Laufe der vergangenen Woche auszumachen war. Trotz diesem Befall hat sich die Lage in den meisten Parzellen nicht verschlechtert.
Die nächste Kontrolle wird zusammen mit Vitival anhand einer erweiterten Probenahme durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Kontrolle werden zuerst auf der mobilen App AgriVS ab Freitagabend und danach wie gewöhnlich in der nächsten Pflanzenschutzmitteilung veröffentlicht.

Reifekontrolle der hauptsächlichsten Rebsorten

Der Durchschnitt der Resultate wird anhand eines Parzellennetzes, welches eine regionale Verteilung berücksichtigt, ermittelt. Der Ertrag pro m2 der Parzellen entspricht dem der Kategorie AOC (I), welche in der Verordnung über den Rebbau und den Wein vom 17. März 2004 vorgeschrieben ist.

 


Detaillierte Resultate sowie einen mehrjährigen Vergleich finden Sie im Internet unter https://www.vs.ch/web/sca/controle-de-maturite-des-raisins (Weinbau / technische Informationen / Reifekontrolle der Trauben) oder via das herunterladbare App «AgriVS» für Smartphones wie auch für Tablets.

 

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