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Boden war das Gesprächsthema vor den Türen des Grossen Rates

Während der Session des Walliser Grossen Rates von Mitte November 2023, verwandelte sich die Wandelhalle in einen Ausstellungssaal, der ganz dem Thema Boden gewidmet war. Dies bot dem KOBO – Wallis den Raum, um seine Funktion und seine Prioritäten für einen nachhaltigeren Umgang mit dem Walliser Boden vorzustellen. Das Wichtigste dazu in 3 Fragen an die KOBO-Präsidentin Christine Genolet-Leubin.

Das Thema Boden während einer Parlamentssession vor den Türen des Grossratssaals zu platzieren: Ist dieses Thema dermassen wichtig?

Allerdings, das ist es. Nicht nur im Wallis, aber unser Kanton muss handeln, um den Umgang mit seinem Boden viel nachhaltiger zu gestalten, insbesondere in der Rhoneebene. Da gehen aus verschiedenen Gründen seit 30 Jahren jedes Jahr 500 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verloren. Deshalb hat der Staatsrat 2021 das KOBO - Wallis eingerichtet. Es ist wichtig, den Respekt für den Boden zu einer Gewohnheit zu machen im Wallis, in allen Bereichen. Ein erster Schritt dahin ist, die Leistungen, die der Boden erbringt, und die Folgen seiner Degradierung durch menschliches Handeln besser verständlich zu machen. Dies ist der Zweck der Ausstellung, die in der Wandelhalle zu sehen war.

Was sind das für Leistungen, die der Boden für uns erbringt?

Der Boden, also die ersten Zentimeter unter der Vegetation, ist nicht nur die Unterlage für unsere Infrastruktur oder die Erde, in der unsere Lebensmittel erzeugt werden. Ein intakter Boden reguliert den Wasserkreislauf, indem er Regenwasser und Oberflächenabfluss versickern lässt und die im Wasser enthaltenen Schadstoffe herausfiltert. Eben dieses Wasser wird dann zu Grundwasser, das fast 90 % unseres Trinkwasserverbrauchs ausmacht.

Die Vielfalt der Ökosysteme durch einen lebendigen Boden zu erhalten, bedeutet, den Kreislauf und die Regulierung vieler anderer Stoffe, Materialien und Energien zu ermöglichen. Konkret heisst das zum Beispiel, dass man auch in der Stadt und bei grösster Hitze, mitten in einem Quartier, wo die Vegetation grosszügig aus dem Boden wächst, etwas Abkühlung finden kann.

Dies sind nur einige der Vorteile, die viel über die Fähigkeiten des Bodens zur Regulierung der Biodiversität und des Klimas aussagen.

Aber was degradiert den Boden?

Verdichtung, Versiegelung oder Verschmutzung sind die Hauptursachen für die Degradierung eines gesunden Bodens. Auch Erosion ist problematisch. Man muss wissen, dass die Natur zwischen 200 Jahren und mehreren Jahrtausenden braucht, um einen Zentimeter Boden zu schaffen. Ein Boden, den wir beschädigen, wird also nach menschlichem Massstab nicht erneuert.

Aus diesem Grund hat das KOBO Wallis drei Prioritäten gesetzt: die Erhaltung fruchtbarer Böden, die Aufwertung degradierter Böden und die Verringerung des Bodenverbrauchs. Durch eine Änderung der Praktiken können alle Bodennutzer einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität und Quantität des Bodens im Wallis haben, dies zum Wohle vieler Generationen.

Mehr zum Thema: vs.ch/kobo-wallis

 

Das KOBO – Wallis ist die Kooperation für den Boden zwischen drei kantonalen Dienststellen. Hier in der Mitte Christine Genolet-Leubin, Chefin der Dienststelle für Umwelt und Präsidentin des KOBO – Wallis, links Adrian Zumstein, Chef der Dienststelle für Raumentwicklung und rechts Gérald Dayer, Chef der kantonalen Dienststelle für Landwirtschaft.