Medienmitteilung

Das Kunstmuseum Wallis erhält die Auszeichnung «Canne blanche 2011"

23/09/2011 | Dienststelle für Kultur


(IVS).- Mit der Auszeichnung «Canne blanche 2011», dem Oskar der Schweizer Sehbehinderung, welche der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen SZB alle zwei Jahre in der Schweiz vergibt, wird dieses Jahr das Kunstmuseum Wallis in Sitten für das Projekt «Berühren Sehen» geehrt. Der am 23. September in Basel überreichte Preis ehrt besondere Leistungen zugunsten blinder, sehbehinderter, taubblinder oder hör- und sehbehinderter Menschen in unserem Land.

 

Die Einrichtung «Berühren Sehen»

In Zusammenarbeit mit dem SBV (Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband) und mit Unterstützung der Loterie Romande und der Stelle für Bildung und Vermittlung der Kantonsmuseen hat das Kunstmuseum Wallis das Angebot «Berühren Sehen» aufgebaut, welches das Museum blinden und sehbehinderten Menschen öffnet. Seit Ende 2010 bietet der Museumsbesuch neuartige Sehhilfen und Vermittlungsformen an: Modelle von Gebäuden und verschiedenen Werken zum Anfassen, mehrsprachige, für Sehbehinderte konzipierte Audioguides, besondere Führungen. Die Hilfsmittel werden in den Ausstellungsräumen angeboten, unmittelbar neben den Originalwerken, und sie stehen auch dem gut sehenden Publikum zur Verfügung. Das Projekt wurde von einem Team entwickelt, das unterschiedliche und einander ergänzende Horizonte und Kompetenzen vereinigt: Fachleute des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes, sehbehinderte Personen, Kunsthistoriker und Empfangspersonen des Kunstmuseums, Führer und Mediatorinnen der Kantonsmuseen.

 

Die Museen für alle zugänglich machen

Das Angebot «Berühren Sehen» versteht sich als Bestandteil eines breitgefächerten Vermittlungsprogramms, welches die Museen einem möglichst breiten und vielfältigen Publikum zugänglich machen soll (Schulen, Familien, Migranten, Behinderte usw.). Dies unterstreicht auch Staatsrat Claude Roch, Vorsteher des Departements für Erziehung, Kultur und Sport des Kantons Wallis: «Zu den politischen Zielen des DEKS gehört die Förderung einer lebendigen und vielfältigen Kultur und die Ermöglichung eines möglichst breiten Zugangs zum kulturellen Angebot und zu den Kulturgütern.

 

Das Angebot ‹Berühren Sehen› entspricht dem Wunsch des Departements, die Kultur allen zugänglich zu machen und bezeugt unser Bemühen um Integration und zur Beseitigung jeglicher Schranken, seien sie physischer, psychischer, sensorischer, gesellschaftlicher oder kultureller Art. Ich freue mich sehr, dass heute das Kunstmuseum Wallis mit der «Canne blanche 2011» ausgezeichnet wird. Ich sehe darin ein schönes Zeichen der Anerkennung für die Beiträge aller beteiligten Partner im Rahmen eines Projekts, das unseren Zielen ganz besonders entspricht.»

 

Ein Zeichen der Integration

Das Angebot, das seit einem Jahr in Gebrauch steht, ist sehr rasch mit Erfolg aufgenommen worden. Kannarath Meystre, Zentralsekretär des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes: «Für uns, die wir sehbehindert oder blind sind, stellt das Angebot «Berühren Sehen» eine Einladung dar, uns einen Kulturraum anzueignen und uns für ein museales oder künstlerisches Vorgehen zu öffnen. Gleichzeitig wird dieses Angebot zur willkommenen Gelegenheit, mit unseren Freunden oder Familien einen Ort zu teilen, an dem wir wirklich integriert sind.»

 

 

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