Medienkonferenzen Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Biodiversität in Walliser Wäldern - Schaffung des Waldreservats «Val d’Arpette»

Auf dem Gebiet der Gemeinde Orsières entsteht ein neues Waldreservat. Es resultiert aus einem Vertrag, der zwischen dem Kanton Wallis und der Burgergemeinde Orsières unterzeichnet wurde. «Val d’Arpette» wird das viertgrösste Waldreservat im Wallis und das erste im Entremont-Tal sein. Bis heute wurden im Kanton 9302 Hektaren Wald als Reservatsflächen unter Vertrag genommen, was 7.6 % der gesamten Waldfläche entspricht.

Im Namen des Departements für Mobilität, Raum und Umwelt (DMRU) hat dessen Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft (DWNL) mit der Burgergemeinde Orsières einen Vertrag für die Schaffung des Waldreservats «Val d’Arpette» unterzeichnet. Diese Vereinbarung mit einer Laufzeit von 50 Jahren begründet den Status des Reservats und legt die Regeln für die Bewirtschaftung der 775 Hektaren Wald fest, die sich im Umkreis des Val d’Arpette und der Combe d’Orny befinden. «Val d’Arpette» liegt zwischen 1400 und 2270 m und ist das viertgrösste Waldreservat im Wallis und das erste im Entremont-Tal.

Die Schaffung des «Val d'Arpette»-Reservats erlaubt die Erhaltung von 25 verschiedenen Waldarten, von denen der Bund sechs als prioritär einstuft. Auf 125 Hektaren Wald sollen, mit Unterstützung der DWNL, gezielte Eingriffe vorgenommen werden, um die Lebensräume prioritärer Tier- und Pflanzenarten aufzuwerten. Insbesondere sollen typische Arvenlandschaften, die durch die Klimaerwärmung bedroht sind, sowie Lärchenweideflächen bewahrt werden. Es werden auch Massnahmen ergriffen, um die für Birkhühner geeignete Lebensräume zu erhalten, die durch die Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung gefährdet sind. Auf dem überwiegenden Teil dieser Fläche, also auf 650 Hektaren, verzichtet die Burgergemeinde Orsières ganz auf die forstwirtschaftliche Nutzung, um so die natürliche Entwicklung des Waldes zu fördern und für den Erhalt seltener Arten zu sorgen. Die Einrichtung des Reservats wird sich in keiner Weise auf die Möglichkeiten zur Ausübung der Jagd, des Fischens, des Wanderns oder des Skifahrens auswirken.

Die Vertragsunterzeichnung ist ein weiterer Schritt zur Erreichung des Biodiversitätsziels in der Waldpolitik des Bundes, wonach bis zum Jahr 2030 10 % des Schweizer Waldes als Reservat ausgeschieden werden sollen. Für das Wallis entspricht dies einer Fläche von rund 12’000 Hektaren. Bis heute wurden im Wallis bereits 9302 Hektaren Wald unter Vertrag genommen, was 7.6 % der Waldfläche auf dem Kantonsgebiet entspricht.