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Verwertung mineralischer Rückbaumaterialien - Aktualisierung des technischen Leitfadens

Damit auf Walliser Baustellen noch mehr Recyclingbaustoffe zum Einsatz kommen, haben der Kanton und die Baubranche den 2016 erstmals erschienenen technischen Leitfaden für die Verwertung mineralischer Rückbaumaterialien aktualisiert. Darin eingeflossen sind die neuen Verordnungen und Normen des Bundes sowie die Fortschritte der Forschung. Obwohl sich in den letzten Jahren bei der Verwertung von Recyclingbaustoffen ermutigende Ergebnisse zeigten, müssen die Anstrengungen fortgesetzt werden.

Der Staatsrat hat sich zum Ziel gesetzt, die Verwendung von Recyclingbaustoffen in der Bauwirtschaft zu fördern. Zu diesem Zweck gaben der Kanton Wallis und die Baubranche 2016 zuhanden von Bauherren, Ingenieuren, Architekten, Bauunternehmern und Lieferanten einen technischen Leitfaden «Praxishilfe zur Verwendung mineralischer Recyclingbaustoffe» heraus. Seither wurde die Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) mehrmals revidiert und es gab zahlreiche normative Veränderungen. Diese betreffen insbesondere das Asphaltmischgut (Fahrbahnbelag), den Kies (Mischung aus Sand und Splitt) und den Beton, drei Schwerpunkte des Leitfadens. Deshalb wurde eine Aktualisierung des Leitfadens für notwendig erachtet, wobei auch die Ergebnisse aus Forschungsarbeiten auf unterschiedlichen Gebieten einbezogen werden konnten.

Gestützt auf die VVEA, soll der neue Leitfaden vor allem ein praktischer Ratgeber sein, der sich an den geltenden Normen orientiert. Er definiert die Rahmenbedingungen für eine vermehrte Verwendung von Recyclingbaustoffen auf Walliser Baustellen. Sie formuliert die Anforderungen, die zu erfüllen sind, wenn man qualitativ hochstehendes Belags-, Beton- und Kiesmaterial erhalten will. Sie beschreibt die Besonderheiten bei der Verwendung dieser Recyclingstoffe in jeder Projekt- und Baustellenphase. Sie definiert auch die Rollen und Aufgaben der verschiedenen Akteure und Beteiligten.

Die Aktualisierung ist ein Gemeinschaftswerk von öffentlichen und privaten Partnern, und zwar von der Dienststelle für Mobilität (DFM), der Dienststelle für Umwelt (DUW), der Dienststelle für Nationalstrassenbau (DNSB), der Dienststelle für Immobilien und bauliches Erbe (DIB), der Walliser Vereinigung der Gemeinde-Bauämter (WVGB), dem Walliser Baumeisterverband (WBV), dem Verband der Walliser Kies- und Betonindustrie (VWKB), den Ingenieuren und Architekten Wallis (IAVS) und der Walliser Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-Vereins (SIA). Der aktualisierte Leitfaden wird im März 2024 an Informationsanlässen den öffentlichen Gemeinwesen, Bauherren und verschiedenen Akteuren der Bauwirtschaft vorgestellt.

Nach Erscheinen des ersten Leitfadens im Jahr 2016 fand eine Entwicklung hin zu einer besseren Verwertung dieser Art von Abfall statt, doch die Anstrengungen für eine echte Kreislaufwirtschaft müssen noch weitergehen. Die Herausgabe des aktualisierten Leitfadens, die vom gemeinsamen Willen der Akteure der Baubranche und der Bau-Dienststellen des Staates Wallis zeugt, ist ein weiterer Schritt in diese Richtung.