Medienmitteilung Dienststelle für Landwirtschaft

Bilanz der Walliser Weinernte 2023

Die Qualität des Jahrgangs 2023 ist gut. Mit 45,7 Millionen Kilo eingekellerten Trauben ist die Erntemenge vergleichbar mit den Jahren 2019 und 2022. Die Lese fand später statt als 2022 und der Jahrgang 2023 kann als Winzer-Jahrgang bezeichnet werden. Um trotz der ungünstigen Wetterbedingungen und des hohen Krankheitsdrucks während des gesamten Weinjahres qualitativ hochwertiges Traubengut ernten zu können, ist das Können der Winzerin oder des Winzers ausschlaggebend.

Die Wetterbedingungen im Jahr 2023 waren, gelinde gesagt, kontrastreich und wechselten von einem Extrem ins andere. Der Beginn des Frühlings war von einer Periode intensiver Feuchtigkeit geprägt, die auch im Sommer mit sehr wechselhaftem Wetter anhielt. Die besonderen Bedingungen, insbesondere die Hitzewellen im Juli und August, versetzten die Reben stellenweise in einen Stresszustand, der die Entwicklung und Reifung der Trauben verlangsamte.
Am 24. Juli 2023 verursachte Hagel in den betroffenen Regionen lokal erhebliche Schäden.

Den Druck durch Falschen und Echten Mehltau zu verschiedenen Zeitpunkten hatten die Winzerinnen und Winzer gut unter Kontrolle, sodass keine Schäden entstanden. Nach dem Austrieb Mitte April verlief das Wachstum der Rebe eher sprunghaft. Die Blüte begann Anfang Juni mit schnellem Verlauf und die Vorzeichen deuteten auf eine gute Ernte. Die Weinlese begann Mitte September mit sehr heterogenen Reifegraden, aber dank des Know-hows der Winzerinnen und Winzer auch mit guter Qualität.

Mit 26 Millionen Kilo rotem und 19,6 Millionen Kilo weissem Traubengut liegt die Walliser Ernte 2023 im Bereich jener von 2022 und 10 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt.

Der natürliche Zuckergehalt beim Jahrgang 2023 ist insgesamt vergleichbar mit dem Zehnjahresdurchschnitt, ähnlich den Werten von 2019 für den Chasselas (79,4 °Oe) und den Gamay (92,4 °Oe), während er sich für den Sylvaner (92 °Oe) und den Pinot Noir (92,4 °Oe) eher dem Jahrgang 2014 annähert.

2023 wird ein guter Jahrgang. Der im Vergleich zu 2022 niedrigere Zuckergehalt führt zu etwas weniger reichhaltigen Weinen, die jedoch elegant daherkommen. Die Vinifizierung verläuft gut, die Weine befinden sich grösstenteils in der Stabilisierungsphase. Dank der heterogenen Reife der Trauben konnten interessante Säurewerte beibehalten werden, die den Weinen des Jahrgangs eine subtile Ausgewogenheit verleihen.

Die Weine weisen schöne Sortentypizitäten auf und sind je nach Rebsorte vollmundig und opulent, subtil und süffig. Die Weissweine sind dezent und enthüllen, ohne überschwänglich zu sein, volle Aromen. Die Rotweine sind komplex und gleichzeitig elegant. Ihre fruchtigen und würzigen Bouquets sind verführerisch und das Gleichgewicht zwischen seidigen Tanninen und Säure verleiht ihnen eine rassige Note.

Der Bericht über die Weinernte 2023 ist verfügbar auf der Website des Staates Wallis unter www.vs.ch/web/sca/jahresberichte-rebbau-wein.

Foto © Valais Wallis Promotion - David Carlier