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Rekordwachstum der Beschäftigung im Wallis

Im Jahr 2021 verzeichnete der Kanton Wallis trotz einer angespannten gesundheitlichen Lage das stärkste Beschäftigungs-wachstum seit der Einführung der Statistik der Unternehmens-struktur (STATENT) vor zehn Jahren. Tatsächlich wurden nicht weniger als 27 298 Unternehmen auf dem Kantonsgebiet erfasst, mit insgesamt 188 636 Beschäftigten und 147 081 Vollzeitäquivalente (VZÄ), was einem Anstieg von jeweils 3.0%, 3.8% und 3.6% gegenüber dem Vorjahr und von 13.4%, 13.3% und 14.2% im Vergleich zu 2011 entspricht

Erholung im sekundären und tertiären Sektor

Der Primärsektor verzeichnete während der Pandemie keinen Beschäftigungsrückgang, sondern eine Zunahme von 639 Arbeitsstellen in zwei Jahren (300 im Jahr 2020 und 339 im Jahr 2021). Die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei erreichten somit in der letzten Statistik mit der Gesamtzahl von 10 487 Beschäftigten den höchsten Stand seit 2011.

Der Sekundär- und Tertiärsektor, die von der Krise betroffen waren (-267 bzw. -814 Arbeitsplätze im Jahr 2020, ein Novum für den zuvor stets wachsenden Tertiärsektor), erlebten 2021 ein exponentielles Comeback mit einem kumulierten Anstieg von über 6 500 Arbeitsplätzen in beiden Sektoren. Der grösste Teil des Zuwachses entfällt jedoch auf den tertiären Sektor mit fast drei Vierteln der neuen Arbeitsplätze (4 724 von 6 545).

Von den 16 Wirtschaftszweigen, die 2021 einen Zuwachs von mehr als 100 Arbeitsplätzen verzeichnen, stammen nur drei aus dem Sekundärsektor: die Branche Kokerei, Mineralölverarbeitung und Herstellung von chemischen Erzeugnissen, welcher 2021 den grössten Zuwachs aufweist, nämlich 1 334 zusätzliche Arbeitsplätze sowie die Branchen Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe und Sonstige Herstellung von Waren, Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen mit einem Anstieg um 189 bzw. 128 Arbeitsplätze.

Im Tertiärsektor waren 2020 die Beherbergung und die Gastronomie, die beiden von der Pandemie am stärksten betroffenen Branchen (-639 bzw. -719 Arbeitsplätze im Vergleich zu 2019). Während sich die Beherbergung mit einem Anstieg von 738 Arbeitsstellen vollständig erholte, konnte die Gastronomie mit +501 Arbeitsplätzen das Beschäftigungsniveau vor Covid-19 nur teilweise erreichen (9 699 im Jahr 2019 und 9 481 im Jahr 2021).

Der drittgrösste Zuwachs wurde im Bereich Gesundheitswesen mit der Schaffung von 680 neuen Arbeitsstellen im Jahr 2021 verzeichnet, was einem Anstieg von fast 5% gegenüber 2020 entspricht.

Visp und Sion Träger der Arbeitsplatzschaffung

Mit Ausnahme des Bezirks St-Maurice, der im Jahr 2021 ein Defizit von 49 Arbeitsplätzen aufweist, verzeichneten alle anderen Walliser Bezirke einen Beschäftigungszuwachs zwischen 59 und 1 619 neuen Arbeitsplätzen. Visp (+1 619) und Sion (+1 535) verzeichneten in absoluten Zahlen die stärksten Zuwächse - der Bezirk Visp vor allem im Sekundärsektor (+1 333) und der Bezirk Sion im Tertiärsektor (+1 265). Sie vereinen zusammen über 45% der neuen Arbeitsplätze im Wallis auf sich.

In Relativzahlen ausgedrückt weist jedoch der Bezirk Entremont mit einem Beschäftigungszuwachs von 7.3% (606 neue Arbeitsstellen in einem Jahr, davon fast 40% in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie, mit insgesamt 8 963 Beschäftigten im Jahr 2021) die grösste Veränderung im Vergleich zu 2020 auf. Es folgen die Bezirke Visp (6.7%) und Monthey (4.5%, 900 neue Arbeitsstellen, davon 30% in den Branchen Gesundheitswesen und Sozialwesen auf insgesamt 20 958 Beschäftigte im Jahr 2021).

Dienstleistungsjobs überwiegen im Wallis

Im Jahr 2021 wies der Tertiärsektor im Wallis im gesamten Kantonsgebiet eine gewisse Dominanz gegenüber den anderen Sektoren auf, die von einem Minimum von 62.5% der Arbeitsplätze im Bezirk Raron bis zu einem Maximum von 82.1% im Bezirk Sion reichte. Nach dem Hauptstadtbezirk sind Brig mit 80.7%, Sierre mit 76.0% sowie Martigny und Entremont mit 73.6% bzw. 73.5% der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich die am stärksten tertiärisierten Bezirke des Kantons.

Die Bezirke Leuk und Visp, die nach Raron die niedrigsten Anteile an tertiären Arbeitsplätzen aufweisen (64.3% und 65.1%), verzeichnen sie im Gegensatz dazu die höchsten kantonalen Anteile an Arbeitsplätzen im primären und sekundären Sektor.

Visp, Monthey und St-Maurice sind die am stärksten industrialisierten Bezirke des Kantons mit 31.7%, 30.9% bzw. 27.9% Arbeitsplätzen im Sekundärsektor. Mehr als die Hälfte dieser industriellen Arbeitsplätze (55.6% für Monthey und 54.7% für St-Maurice), in Visp sogar fast drei Viertel (71.3%), fallen in den Bereich Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren (5 863 von 8 218 Arbeitsstellen in Visp, 3 603 von 6 482 in Monthey und 699 von 1 278 in St-Maurice).