Beziehungen zwischen dem Staat Wallis und der Abtei von Saint-Maurice - Ernennung einer Arbeitsgruppe
Nach den Enthüllungen durch die Presse von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Abtei Saint-Maurice beauftragt der Staatsrat eine Arbeitsgruppe mit der Analyse der Beziehungen zwischen dem Staat Wallis und der religiösen Institution in Saint-Maurice. Diese sind in der Vereinbarung vom
22. September 2021 formalisiert, die die Übernahme der Führung und des Betriebs des Kollegiums der Abtei Saint-Maurice durch den Kanton darstellt. Die Arbeitsgruppe hat den Auftrag, die Auswirkungen der Enthüllungen auf den Betrieb des Kollegiums zu bewerten und Massnahmen vorzuschlagen, mit denen die Qualität, der Fortbestand und die Sicherheit der Einrichtung gewährleistet werden können. Ihr Bericht wird bis Ende Februar 2024 erwartet.
Die Führung und der vollständige Betrieb des Kollegiums der Abtei von Saint-Maurice liegen seit der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen dem Staat Wallis und der Abtei Saint-Maurice am 22. September 2021, unter der Verantwortung des Staates Wallis. Diese Vereinbarung legt insbesondere die von den Parteien übernommenen Ausbildungsleistungen fest. Sie sieht vor, dass der Rektor des Kollegiums grundsätzlich ein Kanoniker der Abtei Saint-Maurice ist, räumt aber die Möglichkeit ein, eine Laienperson in dieses Amt zu berufen. Sie bestimmt auch die Weiterentwicklung der Gebäude.
Nach den Enthüllungen des Fernsehsenders RTS über sexuellen Missbrauch durch Geistliche der Abtei Saint-Maurice reagierte das Departement für Volkswirtschaft und Bildung. Es brachte sein Mitgefühl für die Opfer zum Ausdruck. Da in der Reportage der amtierende Abt der Abtei, der am Kollegium unterrichtet, in Frage gestellt wurde, forderte das Departement seine sofortige Suspendierung bis zur Klärung der Fakten. Eine allgemeine Information wurde auch an alle Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler gegeben.
Um die Qualität, den Fortbestand, die Sicherheit und den Ruf des Kollegiums der Abtei von Saint-Maurice zu gewährleisten, beauftragt der Staatsrat eine Arbeitsgruppe, sich mit den Beziehungen zwischen dem Staat und der religiösen Institution zu befassen. Diese Arbeitsgruppe soll die Auswirkungen der angezeigten Tatsachen auf die Funktionsweise des Kollegiums insbesondere auf den Inhalt der zwischen dem Staat und der Abtei unterzeichneten Vereinbarung beurteilen, mit dem Auftrag, Massnahmen vorzuschlagen, die es ermöglichen, das Vertrauen in die Bildungseinrichtung wiederherzustellen und zu erhalten.
Die Arbeitsgruppe wird von der ehemaligen Neuenburger Staatsrätin Monika Maire-Hefti geleitet. Ihre weiteren Mitglieder sind Philip Jaffé, Professor der Universität Genf, der Präsident von Saint-Maurice Xavier Lavanchy, der Rektor des Kollegiums Spiritus Sanctus Brig Gerhard Schmidt, der Leiter der Dienststelle für Unterrichtswesen Jean-Philippe Lonfat, der Inspektor und Leiter der
Sekundarstufe II Yves Fournier und die Verantwortliche der Rechtsangelegenheiten der Bildung Vanessa Rey-Holzer. Ihr Bericht wird bis Ende Februar 2024 erwartet.
