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Museums- und Kulturquartier auf den Hügeln von Sitten - Architekturwettbewerb für die erste Projektphase

Das Projekt des Museums- und Kulturquartiers auf den Hügeln von Sitten erreicht eine wichtige Etappe mit dem Beginn des Architekturwettbewerbs für den künftigen Empfangspavillon, der sich auf dem Areal der ehemaligen Strafanstalt befinden wird. Mit der laufenden Instandsetzung der ehemaligen Kanzlei, die im Herbst 2024 eröffnet werden soll, und der bevorstehenden Renovierung der ehemaligen Strafanstalt, die 2025 aus diesem Grund geschlossen wird, markiert diese Etappe die erste Phase eines ambitionierten Projekts, das sich über die kommenden 15 Jahre erstrecken und die Hügel von Sitten in einen wahren musealen, kulturellen und touristischen Anziehungspunkt für alle verwandeln soll. Die Vision und die verschiedenen Projektphasen werden vom Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur, von der Dienststelle für Kultur und den Walliser Kantonsmuseen in Zusammenarbeit mit den Partnern der Hügel von Sitten getragen.

Die Vision des Museums- und Kulturquartiers will aus dem Standort «Collines de Sion» einen musealen, kulturellen und touristischen Anziehungspunkt für alle machen. Die Umsetzung eines Zentrums für Kunst, Kulturerbe, Natur und lebendige Kultur im Wallis umfasst die eingehende Aufwertung der Hügel von Sitten und der vorhandenen Gebäude, die Koordinierung und den Ausbau der Kulturangebote sowie eine engere Zusammenarbeit aller betroffenen Akteure. 

Mit diesem Projekt möchten die Walliser Kantonsmuseen die Rollen wahrnehmen, welche den Museen im 21. Jahrhundert übertragen werden. Museen, die nicht nur Kulturgüter konservieren, sondern auch und vor allem, Orte der Begegnung, des Dialogs und des Schaffens sind. Museen als gesellschaftliche Akteure, die auf ihr Publikum eingehen und die aktuellen wie künftigen Herausforderungen, denen die Walliser Bevölkerung gegenübersteht, begleiten können, insbesondere bei Themen wie Nachhaltigkeit, Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie kulturelle Vielfalt. 

Es ist vorgesehen, die räumlichen Bereiche, welche zurzeit den drei Museen (Naturmuseum, Geschichtsmuseum und Kunstmuseum) zugeteilt sind, neu zu strukturieren und die Zuordnung der verschiedenen Sammlungen zu überdenken. Ausserdem sind neue Einrichtungen geplant, welche die Betreuung des Publikums und die Präsentation der Sammlungen optimal ermöglichen. 

Die ehemalige Strafanstalt im Mittelpunkt der ersten Phase 

Zurzeit umfasst das Areal der ehemaligen Strafanstalt das Gebäude der ehemaligen Kanzlei, die momentan renoviert wird, sowie das ehemalige Gefängnis, wo die Sonderausstellungen des Kunstmuseums, des Geschichtsmuseums und des Naturmuseums Wallis gezeigt werden. 

Letztlich wird in der ehemaligen Kanzlei das Archäologiemuseum mit einer neuen Dauerausstellung seiner reichhaltigen Sammlungen untergebracht, die momentan noch auf Valeria konserviert werden. Das Ausstellungszentrum «Le Pénitencier» wird 2025 geschlossen. Dort wird letztlich die neue Dauerausstellung des Naturmuseums Wallis eingerichtet. Ein Bereich für Sonderausstellungen ist in beiden Museen vorgesehen. 

Heute ist der Zugang zu den beiden Gebäuden unabhängig. Um sie zu verbinden wird ein neuer Empfangspavillon geschaffen. Hier werden insbesondere die neolithischen Stelen von Sitten gezeigt. Der Pavillon bietet Zugang zum einen wie zum anderen Gebäude und verbindet die Rundgänge. Der Architekturwettbewerb wird noch vor Ende November 2023 lanciert. 

Künftige Bereiche des Museums- und Kulturquartiers

Die Entwicklung des Museums- und Kulturquartiers wird durch die Schaffung von vier Bereichen gegliedert, welche an die zentrale Achse, die Rue des Châteaux, anschliessen. In jedem Bereich werden gewisse museale und kulturelle Aktivitäten stichhaltig gruppiert, sodass kohärente Zusammenhänge zum direkten Umfeld entstehen.

  • Festungsort Valeria: Der erste Bereich umfasst das Geschichtsmuseum Wallis und die Basilika von Valeria, die, nach einer umfassenden Renovierung seit 2022 wieder für das Publikum geöffnet ist. Momentan laufen Umbauarbeiten in den Aussenbereichen. Diese erfolgen im Rahmen eines langjährigen Restaurierungs- und Konservierungsprogramms. 
  • Areal der ehemaligen Strafanstalt: Der zweite Bereich ist vom Architekturwettbewerb betroffen; dort werden sich letztlich der Empfangspavillon, das Archäologiemuseum und das Naturmuseum Wallis befinden. 
  • Place des Théâtres: Der dritte Bereich entsteht rund um das künftige Kunstmuseum Wallis. Hier werden die Aktivitäten im Zusammenhang mit den visuellen (Jesuitenkollegium, Viztum), den lebendigen und den darstellenden Künsten (Kulturraum «Le SPOT») zusammengelegt. Die Jesuitenkirche wird zu einem gemeinsamen Raum für die Kulturpartner der Collines de Sion werden.
  • Place de la Majorie und Grange-à-l’Evêque: Als zentrales Element des Museums- und Kulturquartiers verbindet dieser Bereich das Viztums-Gebäude und Schloss Valeria (momentan das Kunstmuseum) mit dem künftigen Bereich rund um den Place des Théâtres. Er dient dem gesamten Quartier als neuer Empfangs- und Lebensbereich.

Eine breit angelegte Partnerschaft, die alle Akteure einbezieht 

Zur Entwicklung dieser Vision wurde ein Steuerungskomitee gebildet, welches die verschiedenen Partner der Hügel von Sitten vereint. Dieses besteht aus Vertretern des Kantons, der Stadt Sitten, der Burgerschaft und des Domkapitels Sitten, der Stiftung Tourbillon sowie eines Vertreters der Freunde der Museen. In der Folge werden Vertreter der verschiedenen Akteure des Standorts Projektkomitees bilden, um die Schwerpunkte des Museums- und Kulturquartiers als Lebens- und Kulturort zu entwickeln.