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Start einer kantonalen Strategie zur Bekämpfung von Menschenhandel

Im Bewusstsein, dass Menschen im Wallis auf illegale Weise ausgebeutet werden, startet der Kanton Wallis ab 2024 eine Strategie zur Bekämpfung des Menschenhandels. Die Strategie sieht eine Sensibilisierung der mit dieser Problematik befassten Fachleute vor, die Koordinierung ihrer Massnahmen und eine angemessene Betreuung der Opfer. Demnächst wird ein Verein gegründet, der speziell gegen den Menschenhandel im Wallis vorgehen wird.

Der Menschenhandel umfasst Aktivitäten, die auf die Ausbeutung der Betroffenen abzielen, und zwar durch illegale Mittel wie Drohungen, Gewaltanwendung, Täuschung und Betrug. Sexuelle Ausbeutung wird häufig erwähnt, aber auch Zwangsarbeit oder Formen der Sklaverei sollten nicht verharmlost werden.

Sensibilisierung und Koordinierung

Der mit dieser Thematik beauftragte kantonale Runde Tisch und eine vom Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur (DGSK) in Auftrag gegebene Studie haben folgende Bilanz gezogen: Wenn keine Mittel eingesetzt werden, um solche Ausbeutungssituationen aufzudecken, wenden sich die Opfer, die unter starkem Druck stehen oder sich manchmal nicht einmal ihres Opferstatus bewusst sind, nicht an die für ihren Schutz zuständigen Behörden. Daher ist es notwendig, dass in der breiten Öffentlichkeit und vor allem bei den Fachleuten vor Ort (Polizei, Staatsanwaltschaft, kantonale Arbeitsinspektion, OHG-Beratungsstelle, Amt für Asylwesen, Spitäler usw.) eine Sensibilisierung stattfindet, damit mögliche Opfer identifiziert und betreut werden können.

Der seit 2015 eingerichtete Unterstützungsmechanismus muss ebenfalls gestärkt werden, um die Koordinierung und Abstimmung der Akteurinnen und Akteur in diesem Bereich zu verbessern. Es ist nämlich von entscheidender Bedeutung, dass die identifizierten Opfer während des gesamten Verfahrens angemessen begleitet und geschützt werden können.

Erfahrung mit Vereinen

Der Kanton Wallis kann in der Anfangsphase auf die Unterstützung des Vereins Astrée (Verein zur Unterstützung von Opfern von Menschenhandel und Ausbeutung in Lausanne) zählen, der über eine fast zehnjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügt.

Um diese Aufgaben auf Walliser Ebene erfolgreich zu erfüllen, wird demnächst ein spezifischer Verein gegründet; dieser wird von Gabrielle Nanchen präsidiert werden. Die ehemalige Nationalrätin hat sich schon immer für Themen eingesetzt, die mit Prekarität und Gleichstellung verbunden sind.