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Schulbeginn 2023-2024

Fast 55‘000 Schülerinnen und Schüler, Lernende und Studierende kehren am 16. August im Oberwallis und am 17. August im Unterwallis in die Schule zurück. Um die hohe Ausbildungsqualität aufrechtzuerhalten und gute Unterrichtsbedingungen zu bieten, entwickelt sich die Walliser Schule stetig weiter. Im Mittelpunkt der Herausforderungen dieses neuen Schuljahres stehen Jugendliche mit Schwierigkeiten oder bei Schulabbrüchen, welchen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie sollen auf ihrem Weg mit Professionalität und Wohlwollen begleitet werden, ohne dass dabei die Unterrichtsanforderungen gesenkt werden.

Im Schuljahr 2023-2024 besuchen fast 55‘000 Walliser Schülerinnen und Schüler, Lernende und Studierende die Bildungseinrichtungen des Kantons. Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Studierenden in allen Stufen steigt, ist die Zahl der Lernenden leicht rückläufig. Allerdings wurden noch nicht alle Verträge unterzeichnet. Diesem Umstand muss Beachtung geschenkt werden, da die derzeitige Anzahl an Verträgen nicht ausreicht, um den Bedarf der Walliser Wirtschaft zu decken.

Eine grosse Herausforderung bleibt der Lehrkräftemangel, der insbesondere im Oberwallis spürbar ist. Für dieses Schuljahr konnten allerdings überall Lösungen gefunden werden. Der Staatsrat verlängerte für das Schuljahr 2023-2024 die Massnahmen, die 2022-2023 ergriffen worden waren. So wurden Tandems aus Studierenden des Abschlussjahrgangs der Pädagogischen Hochschule engagiert, pensionierte Lehrpersonen wurden wieder eingesetzt und zum Teil wurde auf Lehrpersonen zurückgegriffen, die über einen Abschluss für eine andere Schulstufe verfügen.

Die Dienststellen für Unterrichtswesen und Berufsbildung sowie die Direktionen und Lehrpersonen sind sich der Unsicherheiten und Sorgen bewusst, die Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lernende belasten, und legen daher den Schwerpunkt auf solide Strukturen, welche Anforderung mit wohlwollendem Umgang vereint. Der Kanton Wallis plant Investitionen von fast 30 Millionen Franken und führt ab diesem Schuljahr Massnahmen ein, die zur Verbesserung der Unterrichtsbedingungen führen und durch die mehr Zeit für die Betreuung von Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Lernenden zur Verfügung stehen wird.

Das Projekt «Enseignant ressource pour le vivre-ensemble ERVE» (Ressourcenlehrpersonen für die Gemeinschaft in der Schule), das Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten Unterstützung bieten soll, wird für das Jahr 2023-2024 auf sechzehn Unterwalliser Primarschulen und Schulzentren ausgeweitet. Dadurch kann dauerhaft auf die zahlreichen Unterstützungsanfragen reagiert werden, da geschultes Personal mit umfassenden Kenntnissen über das Schulzentrum zur Verfügung steht. Eine Weiterentwicklung des Konzepts für das Oberwallis wird derzeit geprüft.

In diesem Sinne wurden neue Stellen geschaffen, um den besonderen Bedürfnissen von Jugendlichen der allgemeinbildenden und berufsbildenden Sekundarstufe II mit Lernschwierigkeiten gerecht zu werden. Eine Koordinationsstelle wird eingerichtet mit dem Ziel, Beratung anzubieten, Schulen zu unterstützen und die Partner zu sensibilisieren.

Im Bereich der Berufsbildung tritt ab diesem Schuljahr die neue Bildungsverordnung für die berufliche Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» in Kraft. Bei dieser Ausbildung werden nicht nur für die zukünftigen Lernenden, sondern auch für viele Berufsbildnerinnen und Berufsbildner sowie Lehrpersonen neue Ansätze eingeführt. Dazu gehören die Einführung von Handlungskompetenzen anstelle eines strikt auf Fächer ausgerichteten Unterrichts sowie BYOD (Bring Your Own Device). Mit diesem Konzept wird der Austausch von Multimediainhalten auf verschiedenen Geräten, die in der Schule oder im Unternehmen verwendet werden, ermöglicht. Die Ausbildung für die medizinischen und zahnmedizinischen Assistenzberufe EFZ wird neu ab dem Schuljahr 2023-2024 durch die EPASC (Ecole professionnelle artisanat et service communautaire) in Châteauneuf übernommen. Im Oberwallis wird diese Ausbildung ab dem Schuljahr 2024-2025 und nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes in Visp an die Berufsfachschule Oberwallis verlegt.

Ausserdem gibt es zwei weitere Neuigkeiten: zwei Urlaubstage pro Jahr können ohne Begründung eingesetzt werden, sind aber an bestimmte Bedingungen geknüpft («Jokertage») und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel, insbesondere für den Sonderschulunterricht.

Um die Zweisprachigkeit zu fördern, unterstützt der Kanton Wallis die Mobilität von Jugendlichen in Ausbildung auf allen Stufen sowie von Jugendlichen mit Abschluss, indem die Zahl der Teilnehmenden an den angebotenen Programmen, insbesondere im Bereich der Berufsbildung, erhöht wird.