Medienmitteilung Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur Departement für Volkswirtschaft und Bildung

Nachwuchsbedarf an Pflege- und Betreuungspersonal - Prognosen für den Zeitraum 2019-2030 im Kanton Wallis

Der Pflege- und Betreuungspersonalbestand ist im Wallis zwischen 2012 und 2019 um 17% gestiegen. Damit der Bedarf gedeckt werden kann, muss der Personalbestand im Zeitraum 2019 bis 2030 um 42% zunehmen. Heute wird der Deckungsgrad für Ausbildungen auf Tertiärstufe auf 60% und für Ausbildungen auf Sekundarstufe II auf 72% geschätzt. Auf nationaler Ebene liegen diese Zahlen bei 67% bzw. 80%. Der Kanton verstärkt die Politik zur Förderung der Ausbildung in diesen Bereichen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in diesem Sektor, um den prognostizierten Fachkräftemangel auszugleichen und damit die Qualität und Sicherheit der Pflege zu gewährleisten. Er will im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative an vier Hebeln ansetzen: Rekrutierung, Ausbildung, Personalbindung und Personaleinsatz.

Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) legt im Auftrag des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur die Prognosen für den Nachwuchsbedarf an Pflege- und Betreuungspersonal im Kanton Wallis für den Zeitraum 2019-2030 vor. Diese umfassen Ausbildungen auf Tertiärstufe (Pflege FH und HF) und auf Sekundarstufe II (Fachfrau/-mann Gesundheit FaGe, Fachfrau/-mann Betreuung FaBe, Ausbildung zum Generalisten und Fachrichtung Menschen im Alter und Assistent/-in Gesundheit und Soziales) sowie weitere Personen, die im Pflegebereich arbeiten (Pflegehelfer/-innen, andere). Die Analyse des Obsan bezieht sich auf das Personal in Spitälern und Kliniken, in Alters- und Pflegeheimen und der Spitex.

Über den gesamten Zeitraum 2019-2030 beläuft sich der Nachwuchsbedarf des Kantons auf 2'137 Personen auf der Tertiärstufe und 1'651 Personen auf der Sekundarstufe II, d.h. 195 bzw. 150 Personen pro Jahr. Diese Zahlen umfassen den Bedarf, der durch den Ersatz von Pensionierungen und den Ersatz von vorzeitigen Berufsaustritten sowie den zusätzlichen Bedarf, der durch das Wachstum der Pflegeleistungen entsteht. Letzteres ergibt sich insbesondere aus den Zielen, die mit der Planung der Langzeitpflege im Bereich der Spitex angestrebt werden, um die im Vergleich zu anderen Kantonen festgestellten Unterschiede aufzuholen. Dies erklärt auch die Unterschiede im Vergleich zu den nationalen Werten für die Deckung des Nachwuchsbedarfs.

Das jährliche Ziel für die Anzahl Abschlüsse im Wallis liegt bei 237 Personen pro Jahr auf der Tertiärstufe und 335 Personen pro Jahr auf der Sekundarstufe II, unter Berücksichtigung der Absolventinnen und Absolventen, die letztlich nicht im Gesundheitswesen arbeiten und der Personen, die ihre Ausbildung auf einer höheren Stufe fortsetzen. Im Bericht werden diese Zahlen für die beiden Sprachregionen des Kantons detailliert aufgeführt.

Der Obsan-Bericht liefert eine solide Grundlage für die Ausarbeitung eines umfassenden und abgestimmten Massnahmenpakets zur Verringerung des Pflegepersonalmangels in unserem Kanton. Eine kantonale Taskforce "Pflege" erstellt derzeit eine Liste mit prioritären Massnahmen, um die Attraktivität dieser Berufe zu steigern und ausgebildete Fachkräfte dazu zu bewegen, länger im Gesundheitssektor zu bleiben. Nachdem das Ausbildungsangebot in der Pflege im Kanton erweitert wurde - der Bachelorstudiengang der HES-SO Valais-Wallis wurde durch den HF-Studiengang der Stiftung Höhere Fachschule Gesundheit Valais-Wallis ergänzt -, hat der Kanton Wallis beschlossen, erhebliche finanzielle Mittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals bereitzustellen. Alle Massnahmen, die jetzt und in Zukunft umgesetzt werden, zielen sowohl auf die Erhöhung des Deckungsgrades als auch auf die Verringerung des Nachwuchsbedarfs ab. Die Situation in unserem Kanton wird regelmässig überprüft.